Rezension

Der Ursprung des Übels

Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert - Joël Dicker

Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert
von Joël Dicker

Bewertet mit 4 Sternen

Willkommen in Aurora, einem kleinen Küstenort in Amerika. Hier zog sich der Schriftsteller Harry Quebert vor 30 Jahren in ein abgelegenes Haus zurück, um seine Schreibblockade zu überwinden. Er erlebte den Sommer seines Lebens mit seiner großen Liebe Nola, eine Liebe die nicht sein durfte und auf tragische Weise endete.
Dreißig Jahre später hat sein Musterschüler und Freund Marcus Goldmann ebenfalls eine Schreibblockade und Harry versucht ihm zu helfen. Gemeinsam erarbeiten sie die 31 goldenen Regeln eines guten Buches. Nach Marcus Rückkehr nach New York findet man in Harrys Garten die damals verschwundene Nola. An Harrys Unschuld glaubend versucht Marcus das Geheimnis dieses Schicksalssommers zu lösen.
Dieses Buch handelt von zwei Schriftstellern, deren Karriere ähnlich verläuft. Harry Quebert hatte schon seinen Bestseller und Marcus Goldmann ahnt nicht, das er durch Harrys Schicksal das Beste Buch seines Lebens schreiben wird. Harry erzählt die Geschehnisse dieses tragischen Sommers, die Geschichte seiner großen Liebe, von der auch sein Bestseller "Der Ursprung des Übels" handelt. Marcus versucht hinter die Wahrheit zu kommen, in der er über den Fall Harry Quebert ein Buch schreiben möchte.
Die Protagonisten sind in den 30 Jahren fast die gleichen geblieben, man erlebt mit ihnen die jungen Jahre und erfährt Jahre später, ob und wie sie in diesem Fall verwickelt waren. Sie alle haben diesen Schicksalssommer erlebt und erzählen die Geschehnisse in ihren eigenen Versionen.
Joel Dicker schafft es, sympathische Protagonisten zu mutmaßlichen Tätern werden zu lassen und reißt immer im letzten Moment das Ruder wieder rum, so das man erst wirklich am Ende des Buches den wahren Täter überführt, den Ursprung des Übels, der 30 Jahre unerkannt blieb.Man hat nicht die geringste Chance, sich dem Charme der Protagonisten zu entziehen, mögen sie auch manchmal noch so anstrengend und nervig sein, man glaubt daran und hofft zugleich, das es jemand anderes gewesen ist.
Ein sehr gutes Buch über die Liebe, Sünde, Reue, Schuld und Unschuld, Freundschaft und Vertrauen.
Besonders erwähnenswert sind die Telefonate zwischen Marcus und seiner Mutter, die für die Schmunzelmomente in diesem Buch sorgen und einen nicht zu tief in die Abgründe von Aurora sinken lassen, denn manch Geschehen lässt einen die wirkliche Umgebung vergessen. Und dieses Absinken zeugt von einem guten Buch.