Rezension

Der große Sommer

Der große Sommer -

Der große Sommer
von Ewald Arenz

Es ist Sommer, die Sonne scheint, es ist warm, die Ferien stehen vor der Tür und Frieder ist entsetzt: Er soll die Ferien bei den Großeltern verbringen, sechs lange Wochen, kein Urlaub an der See. Ferien bei Nana sind ok, Nana ist herzlich, ein Lichtblick und lieb, aber der Herr Professor, den Frieder erst seit ein paar Jahren Großvater nennen darf, der ist streng! Er ist unnahbar und durch und durch kompliziert, man weiß nie, woran man bei ihm ist. Alles nur, weil Frieder in die Nachprüfung muss - Latein und Mathe. Und dann ist da auch noch Beate, das Mädchen aus dem Schwimmbad mit dem flaschengrünen Badeanzug, die Frieder nicht mehr aus dem Kopf geht, doch zum Glück sind Johann und seine Schwester Alma da! Schon der Roman "Alte Sorten" konnte mich im letzten Jahr unglaublich begeistern. Ich mochte den Schreibstil, die Bilder, die beim Lesen gezeichnet wurden und die Art und Weise wie das Buch von Seite zu Seite wuchs. Deshalb war für mich auch vom ersten Moment an klar, dass ich unbedingt "Der große Sommer" lesen muss! Das schöne daran ist, dass beide Geschichten mich nicht enttäuscht haben und ich, wenn möglich, ein noch größerer Fan von Ewald Arenz geworden bin. Herr Arenz schafft es mit seinem Roman den Leser bereits von der ersten Seite an mitzunehmen, ihn durch die Geschichte zu führen und erst gehen zu lassen, wenn die letzte Seite gelesen wurde. Wobei, eigentlich ist dies gelogen, denn auch nach der letzten Seite denkt man an die Geschichte und die darin vorkommenden Personen. Im Roman lernt Frieder nicht nur seine große Liebe kennen, sondern auch wichtige Lektionen fürs Leben. Er lernt, dass das Leben vergänglich ist, er lernt, dass man der Mensch wird der durch die Familie geprägt wird und das viele Entscheidungen in der Vergangenheit auch die Zukunft nachhaltig prägen. Auch als Leser lernt man viel; man lernt, wie vielschichtig die Liebe ist. Egal ob schmerzhaft oder heiter, ob familiär, freundschaftlich oder die große Liebe, sie prägt und bildet so nicht nur eine Bereicherung, sondern auch ein starkes Band. Dieses Band wird vor allem durch die Geschichte von Frieder, Alma, Johann und Beate präsent und zeigt, wie wichtig Liebe und Freundschaft sind - das hat mir besonders gut gefallen! Besonders war wie immer die Sprache und Wort Verknüpfung von Ewald Arenz. Er weiß wie er Sätze bilden muss, um die tollsten und schönsten Sätze zu kreieren. Um Schauplätze erschaffen zu können, von denen man glaubt bereits dagewesen zu sein. Um dann doch nicht zu wissen wo man eigentlich ist oder auch um Gerüche in der Nase zu haben, die so untypisch für den Sommer sind, dass sie doch einfach wunderbar in die Zeit passen. Mir hat "Der große Sommer" sehr gut gefallen. Ich habe das Buch sehr gern gelesen und mir auch die Zeit gelassen, die dieses Buch einfach verdient. Ich bin glücklich Teil von Frieders Welt gewesen zu sein, den Sommer kennengelernt zu haben der alles veränderte und wieder mal ein tolles Buch gelesen zu haben! Ich freue mich schon auf den nächsten Roman und werde bis dahin gern an diesen zurückdenken.