Rezension

Den Erwartungen entsprechend gut - sogar besser.

Chroniken der Unterwelt 01. City of Bones - Cassandra Clare

Chroniken der Unterwelt 01. City of Bones
von Cassandra Clare

Bewertet mit 4 Sternen

Der Auftakt der „Chroniken der Unterwelt“ von Cassandra Clare - „City of Bones“ – spielt in New York City. Geschrieben aus der Sicht von Clarissa „Clary“ Frey erfährt der Leser auf  512 Seiten, wie innerhalb weniger Wochen das Leben der Protagonistin völlig auf den Kopf gestellt wird und sie in eine Welt eintaucht, die sie sich vorher nie erträumt hätte.

Durch die Entführung ihrer Mutter wird Clary völlig aus der Bahn geworfen. Sie lernt Jace, Alec und Isabelle kennen, allesamt Schattenjäger, die Jagd auf Dämonen und Schattenwesen machen. Gemeinsam finden sie heraus, dass Totgeglaubte leben und ein wichtiges Artefakt der Schattenjäger, der Kelch der Engel, der Grund für das Verschwinden von Clarys Mutter ist. Viele Gefahren liegen vor Clary, Jace und den anderen Schattenjägern, während sie den Kelch und Jocelyn Frey (Clarys Mutter) suchen. Wird Clary ihr Schicksal und ihre Vergangenheit, welche während dieser Suche aufgedeckt werden, aktzeptieren?

 

Durch das Buch zieht sich ein konstantes Auf-und-Ab der Spannung. Zu Beginn gleich ein Mord an einem Dämon – Clarys erster Kontakt mit der Schattenwelt – gefolgt von einem Streit mit Clarys Mutter sowie deren Entführung, gefolgt von einer Ruhephase, die Clary im Institut, dem „Hauptquartier“ der New Yorker Schattenjäger, verbringt. Hier findet Clary zum ersten Mal heraus, dass sie keine ganz gewöhnliche 15-Jährige sondern ebenfalls ein Teil der Schattenwelt ist. Die in ihr aufkommenden Emotionen sowie deren Verarbeitung und die Hinterfragung ihrer Vergangenheit sind nachvollziehbar beschrieben und nicht übertrieben dargestellt. Dieser erste, knappe Einblick in die Unterwelt/ Schattenwelt sowie in Clarys verborgenes Leben und ihre blockierten Erinnerungen macht neugierig und spornt den Leser an, gleich weiter zu blättern. Denn auch auf den nächsten Seiten/ in den nächsten Kapiteln sind Emotionen und Spannung nicht weit. Während Clary immer mehr zu dem doch sehr verschlossenen Jace durchdringt, scheint ihr bester Freund Simon für sie immer mehr in den Hintergrund zu rücken. So merkt sie nicht einmal, dass er versucht, sie mit Isabelle eifersüchtig zu machen und so endlich Clarys Aufmerksamkeit zu erlangen.

Neuerlich wird nun Spannung aufgebaut. Einerseits, da immer deutlicher wird, was Valentin, ein vermeindlich toter Schattenjäger, der alle Schattenwesen auslöschen wollte/ will, mit dem verschwundenen Kelch der Engel vor hat, andererseit, da die Gruppe um Clary und Jace einen Magier aufsucht, der möglicherweise Antworten auf die Fragen der 5 hat. Dieser Besuch entwickelt sich zum Fiasko, welches mit einem Kampf und einer spektakulären Flucht gegen/ vor einer Horde Vampire endet.

Zum Ende hin flammt die Spannung noch einmal auf. Ein Endkampf sowie Antworten auf einige ungeklärte sowie noch gar nicht gestellte Fragen schleudern Clarys ohnehin schon aus der Bahn geworfenes Leben noch einmal kräftig durcheinander. Die wohl für alle – ob Protagonist oder Leser – überraschendste Antwort ist jene, die Clary und Jace am liebsten niemals gehört hätten.

Ein einladender, flüssig lesbarer Schreibstil gepaart mit einer guten Mischung aus Emotionen und Spannung sowie ab und zu ein wenig Ruhe für’s Gemüt machen „City of Bones“ zu einem gelungenen Auftakt der Chroniken, der selbst nach dem vorhergehenden Anschauen des Films noch mit neuer Spannung aufwarten kann und nicht wegen zu viel Details, die im Film nicht vorkommen, weggelegt wird.

 

Ein wirklich tolles Buch. 4 von 5 Sternen.