Rezension

Das undenkbare Denken um die Menschheit zu retten

Vakuum - Phillip P. Peterson

Vakuum
von Phillip P. Peterson

Bewertet mit 5 Sternen

Wissenschaft und Fiktion, Weltuntergang und Hoffnung für die Menschheit. Ein großer Science-Fiction Roman.

„Was wäre, wenn“... wie zahlreiche Science-Fiction Romane basiert auch „Vakuum“ von Phillip P. Peterson auf derartigen Überlegungen.
Wer Peterson schon als Selbstverleger verfolgt hat, kennt vielleicht seinen beruflichen Hintergrund als Raketeningenieur. So verwundert es nicht, dass ein Element dieser neuen Geschichte ein ganz besonderer Raketenantrieb ist, dessen theoretischen Grundlagen bereits in den fünfziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts erforscht wurden. Auch die existentielle Bedrohung, der sich die Erde ausgesetzt sieht, basiert auf einer anerkannten wissenschaftlichen Theorie. In diesem Science-Fiction Roman sind Wissenschaft und Fiktion gleich wichtig – so soll es sein.

Ein atomarer Raketenantrieb, der bei seiner Zündung weite Teile der Startrampe und der Atmosphäre radioaktiv verstrahlt, hatte in den vergangenen Jahrzehnten des Raumfahrtzeitalters natürlich keine Chance auf Realisierung. Doch Peterson beschreibt eine dystopische Welt, die angesichts eines genau vorausberechneten Weltuntergangs (eben das drohende „Vakuum“) aus den Fugen geraten ist. Alles wird möglich gemacht, was irgendwie die Welt retten kann, oder zumindest die Menschheit, vielleicht aber auch nur eine kleine Gruppe Auserwählter.

Zu den verschiedenen Handlungssträngen, die sich mit der Entdeckung des nahenden Weltuntergangs und dem Bau eines wahnwitzigen Raumschiffes beschäftigen, gesellt sich noch eine Geschichte, die scheinbar aus der Zeit gefallen ist. Archaische Nomaden in einer Welt weit nach unserer Gegenwart, die den Leser langsam entdecken lassen, was nach dem präzise vorausberechneten und scheinbar nicht zu stoppenden Weltuntergang wirklich passiert ist.

Als Leser wünscht man sich eine Fortsetzung, auch wenn am Ende des Romans sich scheinbar alles fügt und aufklärt, ohne allerdings in ein Happy End zu münden. Dass Peterson Fortsetzungen auch von scheinbar bereits „auserzählten“ Geschichten schreiben kann, hat er mit seiner noch selbst verlegten „Transport“-Reihe bereits bewiesen.

Fazit: Hier lesen wir einen wirklich bis ins Detail durchdachten und niemals langweiligen großen Science-Fiction Roman, der mich wirklich gefesselt hat. Man verzeihe mir diesen Vergleich: Peterson schreibt hier auf dem Niveau eines Arthur C. Clarke oder eines Frank Schätzing, wie der vor ein paar Jahren noch war. Weil mehr nicht geht: 5 von 5 Sternen.