Rezension

Das Schicksal der Frauen

Schicksal -

Schicksal
von Zeruya Shalev

Bewertet mit 3 Sternen

Da Israel aktuell in aller Munde ist und ich noch nie einen Roman gelesen habe, der dort spielt, war ich sehr neugierig auf die Geschichte und begann gespannt zu lesen.

Im Roman geht es um die ungleichen Frauen Atara und Rachel, die unterschiedlicher kaum sein könnten und dennoch verbindet sie eins: Meno, der Mann, der beiden Frauen einst etwas bedeutet hat. Was wird die Begegnung den Frauen bringen?

Besonders gefallen hat mir am Roman der sprachliche Stil, da dieser zum Träumen einlädt und auch mitreißt. Beim Lesen habe ich mich wohl gefühlt.

Zudem mochte ich, dass man über Israel ganz gut etwas erfährt, auch wenn ich erwartet habe, dass dies noch tiefgründiger stattfindet. Ich bin eben ein Mensch, der sich sehr für das Historische interessiert und das kam für meinen Geschmack etwas zu kurz.

Mit den beiden Hauptfiguren bin ich nur bedingt warm geworden. Wahrscheinlich ist da der Altersunterschied etwas zu groß. Gut war der Perspektivwechsel, da man in die Figuren sich durchaus einfühlen konnte, aber manche Gedankengänge waren dann doch ganz schön sprunghaft und nicht immer leicht mitzuverfolgen. Konzentriertes Lesen ist in jedem Fall erforderlich.

Die Traueraufarbeitung im Buch empfand ich als sehr intensiv. Oft konnte ich eigenes Erlebtes verbinden und mitfühlen. Allerdings hatte ich erwartet, dass dies nicht so viel Raum einnimmt, wie es letztendlich tut.

Etwas schade fand ich, dass diverse Fragen offen bleiben, die sich der Leser nun selbst zusammen fantasieren muss. Etwas mehr Aufklärung wäre für meinen Geschmack dann doch wünschenswert gewesen.

Fazit: Ein solider Roman mit Potential nach oben. Definitiv mal was anderes, aber eben durchaus speziell, was nicht jedermanns Sache ist. Daher von mir nur bedingt eine Empfehlung.