Rezension

Das Märchen von der Meerjungfrau

Die Meerjungfrau von Black Conch -

Die Meerjungfrau von Black Conch
von Monique Roffey

Bewertet mit 4 Sternen

Black Conch ist eine kleine Insel in der Karibik. Hier hat der Fischer David bei seiner Arbeit die zauberhafte Begegnung mit einer Meerjungfrau. Er fährt nun täglich zu dieser Stelle und ist fasziniert von diesem unbekannten Wesen. Die Idylle findet ein unschönes Ende, als reiche Amerikaner diese Meerjungfrau beim Wettangeln an den Haken kriegen und als Beute nach Hause schleppen wollen. David kann das Mädchen retten. In seiner Hütte verwandelt es sich wieder in eine Frau zurück und zwischen den beiden entwickelt sich eine zarte, schöne Liebesgeschichte, die auch mit magischen Elementen versehen ist.
Doch eine intrigante, missgünstige Nachbarin holt die tumben Amerikaner zurück, die auf ihr Recht auf den damaligen Fang pochen. Obwohl sie mit eigenen Augen sehen können, dass eine schöne junge Frau vor ihnen steht, sind sie nur auf Profit aus.
Insgesamt erfährt man hier viel über die Lebensart und die Mentalität der Menschen in der Karibik. Es gibt gute und schlechte Charaktere, vor allem aber ebbt der Hass auf die Kolonisation auch noch nach Generationen nicht ab. 
Dies ist ein Märchen, das den Leser entschleunigt. Es ist poetisch und spannend zugleich, vor allem aber bittersüß. Die Sprache der Autorin ist stark gewöhnungsbedürftig. Ich bin noch hin und her gerissen, ob sie nicht trotzdem oder gerade deswegen den Reiz dieser Geschichte ausmacht. Ich habe in einer anderen Rezension gelesen, dass sich die Fremdartigkeit in der Hörbuchversion verliert. Ich glaube, das ist ein guter Tipp.