Rezension

Dadalore Was-soll-die-große-Unsicherheit?

Der Nachtelf - Markus Tillmanns

Der Nachtelf
von Markus Tillmanns

Bewertet mit 1.5 Sternen

"Wenn der Nachtelf kommt können ganze Imperien fallen".. Drei Ruptu Krieger wurden ermordert im Königspalast aufgefunden. Dadalore-was-soll-das-Dunkle-nachts plagen viele Fragen. Wer hat die Ruptu ermordet? Wie konnte er ungesehen in den Palast gelangen? Bald stellt sie fest, dass die Ereignisse viel weitreichender, viel schrecklicher sind, als sie zunächst geahnt hätte..

Das Buch und vor allen Dingen der Autor haben sicherlich eine Menge Potential - leider wurde hier nur sehr wenig davon genutzt. Markus Tillmanns hat einen wunderbaren, skurrilen Humor, den er dann und wann immer wieder einfließen lässt um die Geschichte etwas aufzulockern. Die Thematik ist neu, man hat tatsächlich das Gefühl in eine völlig eigene Welt einzutauchen, was bei Fantasy ja leider keine Selbstverständlichkeit mehr ist und auch sein Schreibstil ist an sich angenehm und flüssig. 

Leider ist die Protagonistin für mich lange Zeit nur fehl am Platz und nervtötend gewesen, am Ende dann nicht einmal mehr in sich selbst schlüssig. Dadalore ist derartig unsicher, sie benimmt sich wie ein kleines Kind, ist permanent am jammern. Ja, ich gebe zu, nach beenden des Buches versteht man ihre Unsicherheit aber eine Gesetzeshüterin, die sich beim kleinsten bisschen Gefahr erstmal hinsetzt und weint.. Nein, sowas ist einfach nicht meins. Sie entwickelt sich über duzende von Seiten kein Stück weiter und am Ende macht sie plötzlich eine 180° Drehung - das ging mir dann doch etwas zu schnell. 
Auch die anderen Charaktere sind nicht bei mir angekommen. Einzig Valenuru hat Sympathie bei mir geweckt, der Rest blieb eine graue unsympathische Masse.

In der erschaffenen Welt habe ich mich bis zur letzten Seite ein wenig gefühlt wie beim ersten Besuch bei den Schwiegereltern in spe, irgendwie unwillkommen und unwohl. Einige Dinge waren verwirrend und wenig durchschaubar, andere einfach für meine Fantasie zu farblos.

Etwa in der Mitte des Buches hat man über lange Zeit hinweg das Gefühl auf der Stelle zu treten, im Kreis zu rennen und sich vielleicht sogar rückwärts zu bewegen. Die Geschichte zieht sich, ich war entnervt und leider auch etwas gelangweilt. Am Ende hat Tillmanns das Ruder allerdings nochmal rumgerissen. Das Ende war flott, spannungsgeladen und so auch nicht vorherzusehen. 

Meins war's leider nicht, der Gedanke dahinter war sicherlich gut, nur an der Umsetzung hapert's..