Rezension

Buch aufschlagen und mit Hazel und Augustus eine Achterbahnfahrt der Gefühle erleben.

Das Schicksal ist ein mieser Verräter
von John Green

Bewertet mit 4 Sternen

Rezension:

John Greens “Das Schicksal ist ein mieser Verräter” ist seit vielen Monaten eines der, wenn nicht sogar DAS gehypteste Werk auf dem Jugendbuchmarkt. Mir scheint es fast so, als wäre ich die einzige Vielleserin, die das Buch noch nicht verschlungen hat, und nachdem nun auch schon der Film einige Zeit läuft, konnte ich mich dem Ganzen nicht mehr entziehen.

Man schlägt das Buch auf und schon befindet man sich ohne Umschweife in der Geschichte, die aus Sicht der 17-jährigen, krebskranken Protagonistin Hazel erzählt wird. Ihre Art sich auszudrücken ist einfach nur wunderbar und ich hätte mir aus dem Schreibstil am liebsten ein Bett gemacht, denn er ist … einfach nur toll und trägt dazu bei, dass man die Story in einem Rutsch weglesen möchte (was ich auch getan habe).

Ausnahmslos jeder erzählte mir, ich würde schrecklich weinen müssen… nun ja – das war nicht der Fall. Ein dicker Klos im Hals war aber trotzdem da – das dafür fast permanent. Schon beeindruckend, wenn man bedenkt, dass ich zugleich auch sehr oft lachen musste, weil mir Hazels Galgenhumor so zusagte. Das Buch ist quasi die reinste Gefühls-Fundgrube. ‘Hach, wie wunderschön’ und ‘Scheiße, ist das Leben … scheiße’ teilen sich in “Das Schicksal ist ein mieser Verräter” metaphorisch betrachtet eine WG.

Die Geschichte an sich hat mir sehr gut gefallen. Hazel und Augustus lernen sich in einer Selbsthilfegruppe für krebskranke Teenies kennen und er wirkt die ganze Zeit viel stärker als Hazel, hat seine Erkrankung augenscheinlich hinter sich gelassen. Mit viel Wortwitz verlieben sich die beiden ineinander, entwickeln ihre eigenen kleinen Rituale – man kann sich denken, dass mit mindestens einem der beiden etwas geschieht, das krebskranken Menschen nunmal oft geschieht.

Trotz allem kam das Ende für mich persönlich etwas zu abrupt. Ich hatte mir mehr Drama und vor allem Tränen erhofft, doch die Geschichte endet hart und schnörkellos – so blieb mir für einen ausgedehnten Aufenthalt im Reich der Tränen leider keine Zeit … so, wie es wahrscheinlich auch im echten Leben laufen würde. Aber trotzdem: eine tolle Geschichte.