Rezension

Brook bekommt mehr Facetten

Brook unter Räubern - Cornelius Hartz

Brook unter Räubern
von Cornelius Hartz

Bewertet mit 5 Sternen

‘*‘ Klappentext ‘*‘
In einem Hamburger Krankenhaus herrscht helle Aufregung: Seit Tagen wird der Chefarzt vermisst. Plötzlich tauchen mysteriöse Päckchen mit grauenvollem Inhalt auf: menschliche Organe. Sind es etwa die des vermissten Professors? Und was bedeuten die Botschaften? Kriminalhauptkommissar Brook und seine Kollegen vom Wandsbeker Polizeikommissariat stehen vor einem Rätsel, das immer größer wird, je tiefer sie in den Fall einsteigen.

‘*‘ Meine Meinung ‘*‘
Da ich den ersten Brook kenne und sehr gut finde, hatte ich natürlich eine gewisse Erwartungshaltung an den Nachfolger. Und, tja, meine Erwartungen wurden absolut erfüllt und sogar übertroffen.
Wenn Brook im ersten Band fast nur sauertöpfisch, sarkastisch und kurz angebunden daher kam, war er nun auch schon mal ironisch unterwegs und konnte auch schon mal den ein oder anderen kleinen Witz bieten. Auch seine Kollegen durchliefen eine Entwicklung, die mir sehr gefiel - Hellkamp und Lejeune wird mehr Raum eingeräumt, der aber Brook nichts von seinem Hauptcharakterstatus nimmt, sondern diesen ergänzt. Dieses Mal ist Thea Matthiesen nicht wirklich bei den Ermittlungen dabei, doch findet sie ihre Erwähnung und ihren Platz in der Story.
Kaum hat man die erste Zeile gelesen, schon ist man mitten in der Handlung und die Spannung beginnt kaum merklich. Auch wenn der Leser etwas mehr als Brook und seine Kollegen weiß, hilft ihm das nicht wirklich. Denn wir reden hier von den Erlebnissen eines Opfers - wie es erwacht, was es über die ihm zugefügten Verwundungen erfährt und was es empfindet. Wer ist es? Ist es der vermisste Chefarzt? Oder ist es ein anders Opfer? Diese Mischung von „mehr wissen“ und „Unsicherheit ob dieses Wissens“ machte mich kribbelig und ich wollte herausfinden, wer denn da seine Erlebnisse beschreibt.
Der Schreibstil Hartz‘ ist gut und zügig lesbar - selbst komplexere Zusammenhänge transportiert er locker-flockig und die Schilderung der Blessuren kam nicht effekthascherisch daher, sondern nüchtern und auf jeden Fall der Situation zuträglich und angemessen. Man kann es als nötiges Beiwerk sehen, um die Handlung zu unterstreichen. Der Autor schafft es, detaillierte Beschreibungen genau in den Rahmen einzupassen, so dass sie nicht langatmig daher kommen, sondern einfach genau dorthin passen.
Auch wenn der Krimi für Hamburger doppelt interessant ist, denn ich hatte an manchen Stellen den Wiedererkennungswert und die Verfolgungsjagd konnte ich förmlich mitfahren, werden auch Nicht-Hamburger diesen Krimi mögen.
Ich habe Brook und seine Kollegen ins Herz geschlossen und freue mich auf weitere Abenteuer. Dass ich volle 5 Sterne vergebe, dürfte ja wohl klar sein.

Kommentare

gaby2707 kommentierte am 10. August 2014 um 11:07

Da sind wir uns bei diesem Buch ja einig. Ich will auch mehr von Brook