Rezension

Brisant und spannend

Der dreizehnte Mann -

Der dreizehnte Mann
von Florian Schwiecker

Bewertet mit 5 Sternen

Ich habe den Vorgängerband gelesen und war daher auch neugierig auf dieses Buch. Der Krimi wurde wieder inspiriert durch eine wahre Geschichte.

Es ist erschreckend, was Timo Krampe zum Rechtsanwalt Rocco Eberhardt führt. Mit seinem Freund Jörg wollte Timo einen Skandal aufdecken, bei der die Verantwortlichen in den Behörden an einem schrecklichen Experiment beteiligt waren. Das Experiment ist zwar schon einige Zeit her und daher verjährt, doch es wurde nie öffentlich bekannt, was geschah. Doch nun ist Timos Freund verschwunden. Dann taucht eine Wasserleiche auf, die auf dem Tisch des Rechtsmediziners Justus Jarmer landet. Es scheint sich um Jörg zu handeln, der vermutlich ermordet wurde. Auch Timos Leben scheint in Gefahr.

Ich lese gerne Justiz-Krimis und dieser Fall ist auch wieder interessant und spannend. Dass Pädophile sich an Kindern und Jugendlichen vergreifen, ist schon schlimm genug, doch dass diese Schutzbefohlenen von Behörden ganz gezielt in die Obhut solcher Männer gegeben wurden, ist grausam, skandalös und nicht hinnehmbar. Der damals verantwortliche Jugendamtsleiter besteigt gerade die nächste Stufe der Karriereleiter und kann keinen Skandal gebrauchen. Dabei sind die Leidtragenden, die endlich gehört werden wollen, nur im Weg.

Der Schreibstil lässt sich aufgrund der kurzen Kapitel rasch lesen. Auch die Charaktere sind gut und authentisch beschrieben.

Es ist nicht einfach in dieser Sache zu recherchieren, denn passenderweise sind die alten Akten im Shredder gelandet. Doch wenn man jemanden überführen will, so muss man dieses auch gerichtsfest nachweisen. Das ist sehr aufwendig. Da dies genau beschrieben wird, geht schon mal ein Stück weit die Spannung runter. Doch zum Ende hin wird es wieder spannend und hält sogar noch eine Überraschung bereit.

Ein spannender Justiz-Krimi zu einem Thema, das schockiert und fassungslos macht.