Rezension

Bisschen lang

Drei Kameradinnen -

Drei Kameradinnen
von Shida Bazyar

Shida Bazyars Roman erzählt von drei Kameradinnen, drei Freundinnen, und wie sie zusammen aufgewachsen sind und sich jetzt anlässlich einer Hochzeit treffen. Dabei geht sie auf Themen wie Alltagsrassismus und dem Aufwachsen in einem Stadtteil, der von der Stadtverwaltung zunehmend ausgegrenzt wird.

Der Roman fängt gut an, ich bin sofort in der Geschichte und ich mag die Figuren. Die große Stärke des Romans war für mich die Erzähler*innenstimme. Ich mag wie sie mit den Leser*innen spricht, wie sie eine Haltung einnimmt, wie sie das was geschieht bewertet und einordnet. Die Figuren sind mir sympathisch und jede von ihnen hat eine eigene Geschichte und eine eigene Haltung innerhalb der Geschichte.

Allerdings verliert die Geschichte schnell an Tempo. Sie wird verwirrender und unübersichtlich und zieht sich teilweise ziemlich in die Länge, wenn der Handlungsort für lange Zeit nicht gewechselt wird. Ich habe ein paar Tage das Buch immer wieder in die Hand genommen und gelesen und der Handlungsort hat sich nicht verändert.

Gut gefallen hat mir aber die Art und Weise wie die Erzähler*in mit Leser*innen gesprochen hat und wie sie die fehlende Struktur angesprochen hat. Das hat mich aber gar nicht so gestört, vielmehr waren es viele Wiederholungen, die nicht immer spannend zu lesen waren und den Lesefluss eher stockend gestaltet haben. Ein paar Seiten weniger hätten hier gutgetan.