Rezension

Bildgewaltiges Romandebüt

Wie viel von diesen Hügeln ist Gold
von C. Pam Zhang

Bewertet mit 4 Sternen

Eine chinesische Familie sucht Mitte des 19. Jahrhunderts in Amerika ihr Glück. Der Goldrausch, dem Viele folgten, verflüchtigt sich schnell. Stattdessen schuftet der Familienvater für einen Hungerlohn im Bergbau.

Diese Zeit wird in Westernfilmen häufig romantisiert. 

Viele Aspekte des Lebens damals werden hier entzaubert dargestellt.

Es gelingt der Autorin in ihrem Debüt diese Zeit lebendig werden zu lassen und eine Vielzahl von Problemen aufzugreifen, die noch heute aktuell sind. 

Die Mutter der Familie ist tot, nun ist auch der Vater gestorben, die beiden Mädchen müssen sich allein behaupten. Sie fliehen mit der Leiche des Vaters, die sie in einer Truhe auf einem gestohlenen Pferd transportieren, aus der Stadt. 

In mehreren Teilen erzählt die Autorin aus der Vergangenheit der Eltern und wie es den Kindern weiter ergeht. Die Mädchen suchen eine Heimat, fühlen sich aber weder China noch Amerika verbunden, woran die Umwelt mit Vorurteilen und Rassismus einen großen Anteil hat. Die Ausrottung von bestimmten Tierarten, die Ausbeutung der Natur, Bildung, der Umgang mit den Menschen, die das Land einst bewohnten und auch Genderfragen kommen zum Tragen. Ab und an wirkte das Buch durch diese Vielfalt etwas überfrachtet.

Erzählt wird in einer bildhaften Sprache, die den Leser gut anspricht. C Pam Zhang schafft es durch Wendungen zu überraschen und wenn man am wenigsten damit rechnet, hält sie einem den Spiegel vor. Das ist gut konstruiert und macht nachdenklich. Keine leichte Lektüre, aber eine lohnende, die mich noch länger beschäftigen wird. Gesellschaftsstrukturen werden hinterfragt und man wird animiert zu reflektieren. Mir hat das Buch gut gefallen.