Rezension

Beziehungen jenseits der Generationen

Mittwoch ist ein Tag zum Tanzen -

Mittwoch ist ein Tag zum Tanzen
von Virginie Grimaldi

Bewertet mit 5 Sternen

Ich hätte immer weiter lesen können, denn dieser Roman ist für mich ein idealer Wohlfühlroman. Ich begrüße es sehr, dass diese Geschichte den Senioren sozusagen eine große Bühne bereitet. Hier trifft Jung und Alt aufeinander, und deren Leben in einem Altenheim wird in all seinen Facetten beschrieben. Freilich handelt es sich hier um ein sehr schönes Haus, dennoch wird deutlich, auf was es in einem Seniorenheim ankommt. Es profitieren die Betreuer, allen voran die hauseigene Psychologin, und die Bewohner gleichermaßen von dieser Hausgemeinschaft. Hier entstehen Freundschaften zwischen Alt und Jung, und die Bewohner haben in diesem Haus untereinander Freundschaften geschlossen. Bis auf wenige Bewohner, die lieber allein bleiben möchten, erleben alle sehr lustige und freudige Ereignisse.

Intensive Gespräche finden mit der Psychologin statt, sodass sie selbst animiert wird, über ihr eigenes Leben und die Liebe nachzudenken. Julia, die Psychologin, hört von Geschichten, die berühren, traurig machen, aber auch voller Glück sind. Mit Kollegen, die im Laufe der Zeit zu Freunden wurden, organisiert sie schöne Ausflüge mit den alten Herrschaften, die dabei regelmäßig aufblühen.

Durch einen Neuzugang im Altenheim lernt sie den Enkel der neuen Bewohnerin kennen und lieben. Die Beziehung verläuft mit Irrungen und Wirrungen und die Senioren haben immer mal wieder ihre Hände im Spiel. Eine sehr nette Liebesgeschichte, die sich gekonnt in diesen Roman einfügt.

Ich habe immer wieder über die Senioren lachen müssen, wenn sie sich wieder etwas Neues haben einfallen lassen. Vielen sitzt quasi der " Schalk im Nacken ". Spannende Phasen lösen traurige Momente ab, aber der Spaß und die gute Unterhaltung behalten die Oberhand.

Ich habe mich durchweg sehr gut unterhalten gefühlt, und war direkt traurig, als die letzte Seite gelesen war. Die Autorin " Virginie Grimaldi " beschreibt mit wunderschönen Worten Situationen und Ereignisse, und ihr gelingt es mit diesem Roman den oft negativen Touch eines Altenheimes ins Positive zu wandeln. Sie hebt schöne Dinge des Miteinanders hervor, sodass der letzte Wohnsitz eines Menschen im Hein an Schrecken verliert, und die Freude darauf entfacht wird. Es ist nämlich für die Menschen in dieser Geschichte ein Segen, da sie dort Beachtung, Animation, schöne Gespräche, Geselligkeit und ja auch Liebe erfahren.

Mein erster Gedanke als ich das Buch beendet hatte war : " In diesem Altenheim möchte ich auch meinen Lebensabend verbringen" .

Dieser Roman ist lesenswert für Alt und Jung. Er erfreut Herz und Seele, und die einfühlsame Schreibweise sorgt für entspannte, glückliche und auch spannende Lesestunden.