Rezension

Beste Unterhaltung von der ersten bis zur letzten Seite

Ausweglos
von Henri Faber

Bewertet mit 5 Sternen

 

Die Story startet quasi fast mittendrin. Um genau zu sein 6 h und 44 min nach der Tat. Dabei werden die Geschehnisse aus mehreren Perspektiven geschildert, was es mega spannend und nachvollziehbar macht. Einmal ist es der Ermittler, dann wieder ein Mann der in der Tatwohnung aufgefunden wurde oder auch mal der Täter selbst. Es gibt einige Wendungen und als Leser habe ich die ganze Zeit mitgefiebert und geraten, wer denn der Ringfinger-Mörder ist. Und bin erst sehr spät auf den Mörder gekommen.

Die Geschichte selbst ist gut konstruiert. Sie wirkt real und so als könnte das gerade eben tatsächlich in Hamburg oder der eigenen Nachbarschaft geschehen. Auf den Dachboden muß ich glücklicherweise nicht so häufig…

Auch die Charaktere sind durchweg gut gelungen. Sehr unterschiedlich, aber alle blieben in ihrer Rolle. Naja, fast alle. Aber die Person, die aus der Reihe tanzt, das erklärt sich durch die Story.

Der Schreibstil ist sehr gut und flüssig zu lesen. An einigen Stellen schon fast humorvoll, z. B. auf

S. 103 „Mhm, das duftet ja himmlisch[…] Pannfisch a la Krankenhaus. Ungepfeffert, ungesalzen, ungeniessbar – aber der Hunger treibts rein.“    Oder

S.149 „Kölnisch Wasser 4711 – das Parfüm meiner Großmutter. Sie ist schon vor Jahren gestorben. Die Empfangsdame scheinbar auch, sie weiß es nur noch nicht.“

Auch die Idee des „11 h Schnack“ ist witzig.

Das Cover ist sehr reduziert gehalten. Es zeigt einen Fingerabdruck der etwas erhaben ist. Es passt hervorragend zum Buch, dessen Inhalt und lenkt nicht ab.

Fazit:

Es macht einfach Spaß das Buch zu lesen und ich konnte es ungefähr nach einem Drittel nicht mehr aus der Hand legen. Ich war zu neugierig, ob ich mit meinen Vermutungen Recht hatte. Den Autoren werde ich mir für den nächsten Thriller-Genuss merken und kann dieses Werk wärmstens empfehlen.