Rezension

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Berührendes Porträt

Vati -

Vati
von Monika Helfer

Vati von Monika Helfer würde ich eigentlich nicht als Roman bezeichnen. Sie beschreibt hier das Leben ihres Vaters. Soweit sie das kann. Aus Dokumenten, von denen es aber kaum welche gibt. Das meiste Wissen nimmt sie aus der eigenen Erinnerung, oder aus den Erzählungen anderer Familienmitglieder. Diese Erinnerungen mögen manchmal eine Art Familiensaga sein. So wie in allem Familien weichen die Erinnerungen an ein Ereignis schon mal voneinander ab.

Das Bild des Vaters wird dadurch sehr vielschichtig. Wann kennt man einen Menschen schon so ganz? Die Sicht der Tochter ist schon recht subjektiv und rollenspezifisch. Doch das ist auch immer klar.
Doch es ist natürlich auch eine Geschichte der Autorin selbst. Die Familie wird sehr persönlich dargestellt. Helfer hatte keine einfache Kindheit. Vielleicht stellt sie deshalb die Zeit, die sie im Erholungsheim verbracht haben so in den Vordergrund. Dort war für die Familie das Paradies. Dort war der Vater für die Familie da. Vor allem die Liebe zu den Büchern teilt er mit seiner jüngeren Tochter. Sein größter Traum: eine eigene Bibliothek. Auch die zur Natur wird den Kindern durch die wunderbare Umgebung mitgegeben.

Toll ist, wie die Familie immer zusammenhält. Das kam auch schon in der Bagage heraus: die Bagage hält zusammen. So steht die Familie der Mutter auch viel mehr im Vordergrund.

Helfer liebt ihren Vater, auch wenn ihr das in den Zeiten der durch ihn erzwungenen Trennung schwerfiel. Die Ehe der Eltern war anscheinend wunderbar. Echte Liebe. Am Verlust seiner Frau ist er fast zerbrochen.

Durch dieses Buch sind auch viele Erinnerung in mir selbst hochgekommen. Erzählungen aus meiner Familie habe ich gerne mit diesen hier verglichen. Deshalb hat mich dieses kleine Buch sehr berührt.