Rezension

Berührend und bewegend

Ella und der Vogel - Miriam Tölgyesi

Ella und der Vogel
von Miriam Tölgyesi

Bewertet mit 5 Sternen

Meine Meinung zum Bilderbuch:
Ella und der Vogel
Für alle, die ihrer Seele Flügel verleihen möchten

Inhalt in meinen Worten:
Weißt du, welcher Vogel dir am meisten zu schaffen macht? Hier ist kein reeller Vogel gemeint, sondern ein Sorgenvogel. Weißt du, das er dir etwas sagen möchte, dir nicht weh tun möchte, sondern nur das du deine Wunden ansiehst und sie verarztest? Nein? Nun vielleicht hilft dir dieses Buch ja, bewusster hin zu sehen, dich nicht am Schmerz aufzuhalten, sondern was unter dem Schmerz steckt, denn das kann dir helfen, freier zu werden. 

Wie ich das Gelesene empfinde:
Dieses Bilderbuch ist für Erwachsene geschrieben worden und doch kann es auch Kindern helfen, ihren Sorgenvogel kennen zu lernen und mit ihm besser um zu gehen. Wer übrigens das Buch vom Seelenvogel kennt, kann sich daran vielleicht erinnern, es sind aber doch zwei völlig andere Blickwinkel, auch wenn es beides Vögel sind, die mehr oder weniger die Seele in den Fokus richten. 

Die Bilder:
Mich persönlich lachten die bunten Farben an. Das Buch sprüht förmlich von Lebensfreude, zugleich fand ich es toll, wie viele verschiedene Vögel dargestellt wurden, aber eigentlich mochte ich die Zeichnungen anfangs gar nicht, denn ich mag Scrapbook Bilderbücher irgendwie nicht. Aber hier, umso tiefer ich in den Sorgenvogel mich hineindenken konnte, umso genialer fand ich, wie die Zeichnungen dargestellt wurden. 

Die Geschichte:
Es geht um die Sorgenvögel und darum das es jeden Menschen treffen kann, doch die Frage ist, was sind das für Vögel und wie kann man sie daran hindern Nester in den Kopf oder in das Herz zu bauen? Indem man hinsieht und das ist auch der Tipp von mir, seht hin, und lasst euch berühren. Jeder wird seinen ganz eigenen Vogel haben. Der eine hat vielleicht mit Neid zu tun, der andere mit Sorgen um Morgen, der andere vielleicht mit dem Angstvogel, dann gibt es noch den Wutvogel, den Versagensangstvogel, den Trauervogel, der Einsamkeitsvogel - der mich sofort berührte als ich ihn sah -, und anderen Vögeln, ich glaube sogar das es noch viel mehr solche Vögel gibt und jeder muss seinem Vogel einen Namen geben. Doch wie kann man mit diesen Vögeln umgehen? Hier ist die Figur - eine Frau - auf einen guten Trichter gekommen, nachdem sie einen Vogel beobachtete, und das half ihr, selbst ihren Vogel anders zu erkennen und ihn sogar lieben zu lernen und sogar dankbar zu werden. 

Zitat:
Doch dann erkannte Ella es plötzlich: All die Sätze waren gar nicht die Gedanken des Sorgenvogels. Es ihren ihre eigenen. Der Sorgenvogel erkannte die inneren Sorgen und sprach laut aus, was Ella über sich selbst dachte. Als wollte der Vogel mit seinem spitzen Schnabel bloß die offenen Wunden, die Ella sich immer wieder selbst zugefügt hatte, hinweisen. Er war gar nicht der Überbringer schlechter Nachrichten. 

Ich wählte dieses Zitat, weil es genau ausdrückt, was das Buch dem Leser nahe bringen möchte. 

Empfehlung:
Das Buch ist wertvoll entdeckt zu werden, egal wie alt man ist. Denn es hilft sich mit etwas auseinander zu setzen, wo man vielleicht denkt, man läuft lieber davor weg. Denn das Problem, die Sorge will dir meist gar nicht schaden, es will dir helfen weiter zu kommen, und ich denke, letztlich will es dir aufzeigen mit der Frage: Warum bin ich in dieser Situation, was brauch ich gerade wirklich, warum brauch ich gerade unbedingt dies oder das, das es meist aus einem Mangel kommt, das man im christlichen Sinne mit Gott anpacken sollte, aber auch allein kann man hinsehen und vielleicht das ein oder andere ändern! Man sollte offen dafür sein, sich selbst zu verändern zu wollen und dabei vielleicht auch anzunehmen wie man selbst ist, und das es OK ist, wie man ist!

Bewertung:
Im ersten Moment hatte ich meine Schwierigkeiten mit dem Scrapbook-Zeichnungen dann aber fand ich es so passend und wertvoll das ich am Ende staunte. Zudem finde ich überhaupt die Bilder der Vögel so berührend, und die Geschichte trifft gerade auf einen echten Nerv bei mir. Deswegen vergebe ich fünf Sterne und bin dankbar das ich dieses Buch in der Hand halten durfte.