Rezension

Bedrückend und realistisch

Der silberne Elefant
von Jemma Wayne

Bewertet mit 4.5 Sternen

Mit "Der silberne Elefant" hat Jemma Wayne ein bewegendes Buch über drei unterschiedliche Frauen geschrieben, die alle mit den Härten des Lebens auf ihre ureigenste Wiese versuchen zurecht zu kommen.

Da ist Lynn, die mit Ende 50 am Ende ihres Lebens angekommen ist. Sie kämpft gegen eine Krebserkrankung, die sie sehr hart wirken lässt. Die Möglichkeit Hilfe anzunehmen auf ihrem letzten Weg steht für sie lange nicht zur Debatte.
Vera, eine junge Frau mit einem furchtbaren Geheimnis welches sie in die Kirche flüchten lässt, die sie durch ihren Verlobten Luke kennen gelernt hat. Luke der als Sohn von Lynn schnell erwachsen werden musste.
Hinzu kommt  Emilienne, die ihre junge Kindheit in Ruanda verbrachte und als Flüchtling nach London gekommen ist.

Der Schreibstil der Autorin lässt sich leicht lesen und ist sehr detailreich. Die Empfindungen der Frauen werden sehr gut transportiert und einiges konnte ich sehr mitfühlen. Die Protagonisten sind charakterlich toll ausgearbeitet. Ihre eigenen Ecken und Kanten kommen gut zu Tage und machen das Buch sehr lebendig.
Für zartbesaitete Seelen finde ich gerade die Thematik des Genozids in Ruanda allerdings sehr heftig und bedrückend.

Die Autorin hat mit "Der silberne Elefant" ein Buch mit sehr wichtigen Themen geschrieben und diese gekonnt vereint.