Rezension

Beängstigend

Die Welle - Morton Rhue

Die Welle
von Morton Rhue

Bewertet mit 5 Sternen

Morton Rhue erzählt die Geschichte einer Highschool in Amerika, welche auf einer wahren Begebenheit beruht.
Ein Geschichtslehrer will seinen Schülern das Geschehen in der NS-Zeit durch ein Experiment veranschaulichen. Doch die Welle die er ausgelöst hat, gerät außer Kontrolle.

Die Welle ist beängstigend und augenöffnend zugleich. Kaum einer kann sich vorstellen, wieso so viele Menschen Hitler blind gefolgt sind. Doch als Ben Ross "Die Welle" ins Leben ruft, ein Experiment bei dem er seinen Schülern zeigen will, wie schnell man einer Gemeinschaft bzw. einem Führer blind folgen kann, lassen sich alle mehr mitreißen, als er je gehofft hat.

Hier wird veranschaulicht, wie schnell Dinge aus den Fugen geraten. Wie unglaublich blind die Menschen werden, wenn sie ein gemeinsames Ziel haben. Außenseiter gehören plötzlich dazu, weil nur noch die Gemeinschaft und nicht mehr das einzelne Individuum zählt. Die eigene Meinung wird schnell hinter den Gemeinschaftsgedanken gestellt. Jeder folgt blind dem Führer.
Doch so wie die Außenseiter plötzlich dazu gehören, so werden diejenigen ausgeschlossen und schikaniert, die gegen diese Bewegung sind.

"Die Welle" ist die NS-Zeit in kleinem Stil. Oder aber auch alle möglichen Sekten und Organisationen, die es heute gibt.
Es ist erschreckend, wie schnell Menschen die eigene Meinung für einen Führer, der ihnen ein scheinbar besseres Leben verspricht, an zweite Stelle stellen und zu befehlsausführenden "Soldaten" werden.

Ich kann das Buch nur jedem empfehlen, sofern er es nicht schon in der Schule durch genommen hat.