Rezension

Auftakt mit einigem ungenutzten Potenzial

A Song of Wraiths and Ruin. Die Spiele von Solstasia -

A Song of Wraiths and Ruin. Die Spiele von Solstasia
von Roseanne A. Brown

Bewertet mit 3.5 Sternen

 

Sonande feiert alle zehn Jahre das Solstasia-Turnier, bei dem alle Nationalitäten des Landes zusammenkommen. Das Turnier bietet der jungen Königin Karina die Chance: um ihre Mutter wieder zum Leben zu erwecken, braucht sie das Herz eines Königs, daher soll der Sieger des Turniers ihre Hand bekommen.

Zur selben Zeit kommt Malik mit seinen Schwestern in Ziran an, um ein Leben fern ab der Gewalt zu beginnen, vor der sie aus ihrer Heimat geflohen sind. Alle Hoffnungen werden zerschlagen, als ein auf Rache sinnender Geist seine jüngere Schwester Nadia entführt. Um ihr Leben zu retten, soll Malik Prinzessin Karina töten. Um seinem Ziel näher zu kommen, nimmt er am Turnier teil.

 

Die Gestaltung des Covers und der Kapitelanfänge sind sehr gut gelungen. Hier spiegelt sich der Einfluss der afrikanischen Folklore wider, die auch im Text immer wieder eine Rolle spielt.

In den Text kam ich zunächst nicht ganz so gut rein, da der Anfang sich etwas zog. Spannung kam in dem Moment auf, als Malik und seine Schwestern Ziran betreten. Ab da hielt sich die Spannung auf einem guten Niveau, das immer wieder durch Höhepunkte glänzt. Die Wettkämpfe des Turniers hatte ich mir etwas spannender vorgestellt, aber trotzdem waren sie gut geschrieben.

Insgesamt ist der Schreibstil schön flüssig und man kommt gut voran. Es wird aus den beiden Perspektiven von Karina und Malik erzählt. Die Welt ist der Autorin gut gelungen. Sie ist sehr ausdifferenziert und man findet sich gut zurecht. Beim Print wird dies durch die Karte im Umschlag ergänzt.

Die Charaktere haben mir gefallen. Sie sind gut beschrieben und man kann den meisten Gedankengängen der Protagonisten gut folgen. Besonders interessant fand ich im Nachhinein Farid.

Insgesamt ist es ein toller Fantasyroman, der leider etwas Potenzial liegen lässt. Ich hoffe, dass es im zweiten Band der Dilogie etwas besser ausgeschöpft wird. Trotzdem hat mir die afrikanische Welt und ihre Mythologie gut gefallen.