Rezension

Asadolahzadeh, Jackie - Apple zum Frühstück

Apple zum Frühstück - Jackie Asadolahzahdeh

Apple zum Frühstück
von Jackie Asadolahzahdeh

Bewertet mit 3 Sternen

Jackie A. hat einen auffälliges, besonderes, ich würde sagen, extravagant spezielles Buch geschrieben. In einer ungewöhnlichen, zum Teil skurrilen Art, verbindet sie in ihrem Roman zwei Welten:
die analoge - die Welt ihrer Kindheit in DDR, die sie in Tagebüchereinträgen, Zeichnungen und Erinnerungen dokumentierte
und
die digitale - die Welt einer Bloggerin, Nachtlebenreporterin, Kolumnistin, die sie in Beiträgen und Beschreibungen von Orten und Partys mit kurzen Informationen und ihren Gedanken dazu, darstellt.

Das Buch ist biographisch. In den kurzen Geschichten reflektiert die Autorin ihr damaliges Leben als Teenager und ihr jetziges Leben, einer Kennerin der Berliner Party-Szene. Der Leser bekommt einen Einblick sowohl in das Leben in der DDR Zeiten, als auch eine Art Führer zu den angesagten und weniger interessanten Lokalen und Party-Veranstaltungen des nächtlichen Berlin.

Mich persönlich hat diese Art der Erzählung nicht angesprochen, ich hätte lieber einen zusammenhängenden Roman gelesen, doch dann wäre es wohl nicht Jackie A.

Sehr schön fand ich die Gestaltung des Romans. Liebevoll und bedacht wurden lebhafte und lustige Zeichnungen aus Jackies Schulzeiten ausgewählt, ihre kurze Notizen, Briefe. Jedes Teil fängt mit einer kurzen Einführung an, die mich persönlich vom Stil her am meisten angesprochen hat, und einem Steckbrief zu der Autorin, das witzig und geistreich kurze Informationen zu dem jeweiligen Stand der Protagonistin bietet.

Ich kann mir vorstellen, dass Buch sehr unterschiedliche Reaktionen hervorrufen wird. Ich würde den Roman besonders den Lesern empfehlen, denen das Nachtleben von Berlin ein Begriff ist, oder auch denen, die es gerne kennenlernen möchten. Man könnte in dem Buch  sicher einige gute Tipps zu den angesagtesten Orten und Lokalen in Berlin entdecken.