Rezension

Anders, schlicht, traurig, berührend, empfehlenswert: Auerhaus

Auerhaus
von Bov Bjerg

Bewertet mit 4 Sternen

Irgendwie musste ich an das Grimm'sche Märchen von den "Bremer Stadtmusikanten" denken...

Irgendwie musste ich an das Grimm'sche Märchen von den "Bremer Stadtmusikanten" denken, obwohl es hier nicht um 4, sondern um 6 Strandgutteile des Lebens, nicht um Tiere, sondern um Menschen, nicht um alte, sondern um junge Lebewesen ging - und gemeinsam musiziert wurde auch eher selten, schon gar nicht in der Hansestadt Bremen. Und das Ende ist auch kaum "märchenhaft" zu nennen. Gemeinsam ist den sechs Jugendlichen in erster Linie, dass jeder von ihnen irgendeine Art "Knacks" weg hat. Zu den oben aufgeführten Adjektiven fielen mir denn auch noch eine ganze Menge weiterer ein, In einem sehr zurückgenommenen Schreibstil erzählt einer von den Sechsen in der Ich-Form über die Zeit, die sie gemeinsam im "Auerhaus" verbrachten, alle so etwa an der Grenze der Volljährigkeit im Westdeutschland der Zeit der Terroristenfahndungsplakate der RAF. Eine Lektüre, die mich gedanklich noch eine Weile beschäftigen dürfte...