Rezension

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Anders als erwartet

Mit dir falle ich -

Mit dir falle ich
von Inka Lindberg

Inhalt:

Robyn weiß genau, was sie will – beim Dating und im Leben. Nach ihrem Maschinenbaustudium wird sie die Karriereleiter erklimmen und sich nie wieder Sorgen um Geld machen müssen. Von diesem Plan wird sie sich durch nichts und niemanden abbringen lassen. Erst recht nicht durch Finn, ihren unverschämt gutaussehenden Kommilitonen, der sein Bad-Boy-Image mehr als verdient hat – und der ganz offensichtlich auf sie steht. Aber kann eine Beziehung mit dem reichen Schönling wirklich gutgehen?
Quelle: fischerverlage.de

Meinung:

Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar!

„Das macht dann 19,20€.“

Das Cover finde ich wirklich schön. Es erinnert an einen Liebesroman, wobei dieses Buch hier ganz anders ist und man nicht allzu viel Gesülze erwarten sollte.

Der Schreibstil der Autorin war wirklich gut zu lesen. Geschrieben ist das Buch aus Sicht von Robyn, wodurch man ihre Gedanken und Gefühle sehr gut nachvollziehen kann. Besonders gegen Ende hat es die Autorin geschafft, die ganzen widersprüchlichen Gefühle sehr gut zu transportieren.

Zu Beginn lernt man Robyn kennen, die gerade knapp bei Kasse ist. Als ihr Date sie sitzen lässt und sie die Rechnung nicht zahlen kann, springt ein Fremder ein und begleicht diese. Eben jener Fremder entpuppt sich auch als ihr neuer Nachhilfeschüler und schon bald kommen sie sich näher, doch nicht alles ist so perfekt.

Der Einstieg in das Buch ist mir einerseits leicht gefallen, andererseits hatte ich mit den Charakteren so meine Probleme. Robyn war mit zuerst unsympathisch, Tim mochte ich nicht, Mia war mir zu aufgedreht und da Finn ein Bad-Boy ist, wie er im Buche steht, war klar, dass ich ihn nicht mögen würde. Es hat einige Zeit gedauert, bis ich mit der Geschichte war wurde, da einige Aussagen und Dinge einfach so klischeehaft waren und ich nur die Augen verdrehen konnte. Robyn will stark und unabhängig sein, außerdem soll sie keine 0815 Protagonistin sein, daher wird gefühlt in jedem Kapitel betont, dass sie nur oversized Shirts trägt, tättowiert ist und nicht gern mit Menschen redet. Das war ein wenig zu erzwungen für mich, mit der Zeit wurde es aber besser.

Finn ist der Inbegriff von Bad-Boy. Er ignoriert Robyn, außer er braucht was. Er flirtet mit anderen und steht nach dem Sex einfach auf und geht. Ich habe ihn ab dem ersten Moment an gehasst und man konnte recht schnell sehen, in welche Richtung das Buch gehen würde. Kein Mensch kann Finn als gut oder süß oder sonst was bezeichnen, ich habe einen so großen Hass auf den Typen und hätte mir gewünscht, dass die Autorin eine richtig schöne Anbrüllszene am Ende einbaut. Verdient hätte er es.

Tim und Mia sind die besten Freunde von Robyn und ich die beiden hab ich mit der Zeit echt ins Herz geschlossen. Mia ist zwar super aufgedreht und es ist sofort klar, wie ihre Geschichte weiter geht, aber dennoch mochte ich sie irgendwie. Man kann ihr auch keine Vorfwürfe machen, dass sie Robyn nicht vor Finn gewarnt hat, denn Robyn hat ihr nichts erzählt. Für ihren Wissensstand war sie also eine gute Freundin. Tim fand ich echt witzig und ich habe jede Szene mit ihm in der Bar gemocht. Bei ihm mag Eifersucht im Spiel sein, aber er war der einzige, der Robyn wirklich von Finn ferhnahlten wollte, irgendwie fand ich das süß.

SPOILER

Die Geschichte ist zuerst wie jeder andere Liebesroman. Ein Enemies-to-Lovers Plot. Die beiden mögen sich nicht sonderlich, zumindest mag Robyn Finn nicht, doch er lässt nicht locker und verbringt immer mehr Zeit mit ihr. So ganz konnte ich nicht verstehen, wie sie sich in ihn verliebt hat, da es schon sehr früh Anzeichen gab, dass er es nicht ernst meint, aber wenns um die Liebe geht, ist man manchmal verblendet. Die Autorin zeigt in dem Buch, wie leicht man sich von schönen Worten und ein paar Gesten einlullen lässt und wie gefährlich das sein kann. Wenn man das Buch liest, sieht man, dass Finn nicht der Richtige ist. Es gab so viele Anzeichen, aber weil Robyn die rosarote Brille aufhat, merkt sie einfach nichts.

Nachdem die beiden schon sehr eng ist und Robyn an eine Beziehung mit ihm glaubt wurde es immer schlimmer. Ich weiß, dass sowas im realen Leben auch passiert, aber darüber zu lesen fand ich erschreckend. Finn hat Robyn gekonnt manipuliert, ihr eingeredet, dass sie das Problem ist, sie von ihm abhängig gemacht und sie somit an ihn gebunden. Während ich das Buch gelesen habe, hatte ich eine Gänsehaut und jedes Mal wenn Robyn Zweifel hatte, habe ich gehofft, dass sie merkt, dass diese berechtigt sind. Wie mit dem Thema dann am Ende umgegangen wurde fand ich allerdings zu schnell. Es wirkte etwas überstürzt und meiner Meinung nach hätte man ein wenig mehr darauf eingehen können, was die Situation psychisch mit Robyn gemacht hat.

SPOILER ENDE

Fazit:

Man wird von dem Klappentext ein wenig in die Irre geleitet. Das Buch vermittelt eine ganz wichtige und andere Botschaft, als man sich zuerst denken würde. Auch wenn ich die Charaktere am Anfang alle nicht sonderlich mochte, außer Mia, wurde mit Robyn immer sympathischer. Man kann sich schon früh denken, in welche Richtung das Buch gehen wird, wie die Autorin es dann aber geschafft hat, alles aufzulösen, fand ich sehr gelungen. Ich gebe dem Buch vier Sterne.