Rezension

Alles begann mit einer ganz dummen Idee

Eine ganz dumme Idee -

Eine ganz dumme Idee
von Fredrik Backman

Bewertet mit 5 Sternen

Kurz vor dem Jahreswechsel findet sich eine Gruppe Fremder zu einer Wohnungsbesichtigung zusammen. Sie staunen nicht schlecht als plötzlich ein Bankräuber samt Pistole in der Tür steht und sie kurzerhand als Geiseln nimmt. Selbst der Geiselnehmer selbst könnte nicht überraschter sein, so war das Ganze eigentlich nicht geplant. Denn all dies begann schließlich nur mit einer ganz dummen Idee…

Wie in seinen anderen Büchern erschafft Fredrik Backman wieder einige sehr verschiedene, vielschichtige und kuriose Charaktere. Der Autor wählt hier einen allwissenden Erzähler. Dadurch erleben wir die Geschichte aus mehreren Perspektiven und erfahren nach und nach die Schicksale der Protagonisten. Dabei jongliert er auch mit verschiedenen Zeitformen und -ebenen und streut noch ein paar Vernehmungsprotokolle der Geiseln ein. Sehr unterhaltsam.

Zugegeben, der Schreibstil ist ziemlich außergewöhnlich und speziell, aber ich liebe ihn und lasse mich immer sofort in seinen Bann ziehen. Auch wenn anfangs einiges wirr erscheint, zeigen sich doch bald ein paar Zusammenhänge und als ich mich erstmal eingelesen hatte, wollte ich das Buch nicht mehr beiseite legen. Es ist skurril, amüsant, aber auch tiefgründig, emotional, manchmal herzzerreißend. Es entsteht eine warmherzige Atmosphäre in einer Situation, die ja eigentlich bedrohlich ist und führt Menschen zusammen, die zwar unterschiedlich sind, aber dennoch viel voneinander lernen können.

Für mich ist „Eine ganz dumme Idee“ definitiv wieder ein Highlight!