Rezension

Actiongeladener Thriller mit Suchtwirkung

Violas Versteck
von Marc Raabe

Bewertet mit 5 Sternen

Ich bin eher zufällig über diesen Thriller gestolpert und wusste gar nicht, dass es sich um den letzten Band einer Reihe handelt. Ich habe dennoch nahezu alles verstanden, denke aber die Zwischentöne und das Deuten auf Geschehnisse von früher hätte ich mit Kenntnis der anderen Bücher noch besser nachvollziehen können.

Tom Babylon, Ex- Polizist und plötzlich von der englischen Polizei verfolgt leidet an Amnesie. Was macht er in London und warum kann er seine Frau Anne nicht erreichen? Was nur ist ihm zugestoßen, bevor er nackt in einem Müllcontainer gelandet ist?

Man muss bei diesem Exemplar enorm aufmerksam lesen, denn das Ganze spielt zwar in der Gegenwart, aber mal eben drei Tage danach, mal vier Wochen davor und der Wechsel in den Zeiten ist nicht unbedingt chronologisch.

Besonders gefesselt hat mich ehrlich gesagt der Part rund um Sita und wie sie in der psychiatrischen Klinik gefangen ist. Mir haben die Geschehnisse dort echt enorme Gänsehaut verpasst und es hat mich richtig gegruselt.

Tom hat mich ehrlich gesagt so ein wenig an Harry Hole aus den Büchern von Jo Nesbo erinnert, der auch gefühlt mehr als nur ein Leben besitzt und trotz diverser Verletzungen nicht klein zu kriegen ist. Das Zwiegespräch (die Stimmen, die er hört) mit seiner kleinen Schwester Vi, das war schon sehr speziell, hat mich aber auch enorm berührt. Da kann man mal sehen wie fest Geschwisterbande sein können.

Ansonsten ist dieser Thriller nichts für schwache Nerven und man sollte mit der Lektüre nicht unbedingt abends starten, denn der Fall ist so fesselnd, dass man die Zeit komplett vergisst und möglicherweise nicht genug Schlaf bekommt.

Fazit: Ein Thriller, der mir sehr gut gefallen hat und den ich gern gelesen habe. Nun bin ich neugierig auf die anderen Fälle. Klare Empfehlung.