Rezension

Absolutes Wohlfühlbuch mit einer starken Protagonistin, tollen Charakteren und ernsten Hintergründen

Keeping Secrets
von Anna Savas

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt

In „Keeping Secrets“ von Anna Savas geht es um die bekannte Schauspielerin Tessa Thorn, die in ihren Heimatort Faerfax zurückkommt, um dort ihren neusten Film zu drehen. Mit ihrer einstigen Heimat verbindet Tessa jedoch alles andere als positive Gefühle – ihre Vergangenheit versucht sie stets vor der Öffentlichkeit zu verheimlichen und auch für sich selbst zu verdrängen.

Als sie dann noch erfährt, dass die Dreharbeiten von Cole Williams, einem Journalisten der Unizeitung von Faerfax, begleitet werden und dieser ein Porträt über Tessa schreiben soll, muss sie fürchten, dass ihr Geheimnis nicht mehr länger unentdeckt bleiben kann. Vor allem, als sich Tessa und Cole gefährlich nah kommen…

 

Meine Meinung

Nachdem ich bereits sehr viele positive Stimmen zu dem Buch gehört hatte, waren meine Erwartungen entsprechend hoch. Und ich muss sagen: das Buch hat sie komplett erfüllt.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm zu lesen und nimmt den Leser von der ersten Seite an mit in die Geschichte. Besonders gut gefallen mir hier die Dialoge, insbesondere zwischen Tessa und Cole, aber auch zwischen anderen Charakteren. Sie zeichnen sich nicht nur durch einen tollen Humor aus, sondern zeigen auch, dass die Personen, die Anna Savas geschaffen hat, allesamt wirklich starke Charaktere sind. Insbesondere Tessa und Cole lassen sich in keinem Gespräch die Butter vom Brot nehmen, sondern stehen zu sich und ihrer Meinung und ihren Werten. Das gefällt mir sehr gut.

Die gesamte Atmosphäre in Faerfax rund um Ella und ihren Freundeskreis ist total schön – die Freunde sind wie eine Familie, halten trotz gelegentlicher kleiner Streitereien alle zusammen und unterstützen sich gegenseitig. Dass Tessa sich bei ihnen wohlfühlt und sie sie mit offenen Armen aufnehmen, ist also keine große Überraschung, dafür aber unglaublich schön zu sehen.

Cole bekommt ganz zu Anfang der Geschichte den Auftrag, für die Unizeitung die Dreharbeiten von Tessas Film zu begleiten und ein Porträt über sie zu schreiben. Tessa ist das gar nicht recht, da sie ein dunkles Geheimnis aus ihrer Vergangenheit bewahrt und nun noch mehr fürchten muss, dass dieses ans Licht kommt. Trotzdem sagt sie zu und Cole, der ebenfalls wenig Lust auf dieses Porträt hat, begleitet sie. Doch je länger sie Zeit miteinander verbringen, umso mehr fängt es zwischen ihnen an zu knistern. Die Annäherungen der beiden zueinander fand ich total schön und sehr authentisch beschrieben, weil die Entwicklung langsam nach und nach passiert und man merkt, dass sie einander erst kennenlernen und Vertrauen fassen müssen.

Nach und nach bekommt der Leser immer weitere kleine Bruchstücke aus Tessas Vergangenheit vorgesetzt und so kann man irgendwann erahnen, in welche Richtung die Problematik geht, mit der sie kämpft. Trotzdem ist die schlussendliche „Auflösung“, die wir als Leser zeitgleich mit Cole bekommen, überraschend und lässt einen verstehen, warum Tessa diesen Teil ihres Lebens zu vergessen versucht. Ich finde, der Autorin ist es wirklich gut gelungen, die Thematik einerseits spannend und andererseits emotional in die Geschichte einzuweben und so Verständnis für Tessas Charakter und ihre Handlungen zu schaffen. Vor allem gefällt mir, dass Tessa „trotzdem“ (oder vielleicht auch „deshalb“) eine so starke Person ist, die ihr Leben selbst in die Hand nimmt.

Auch die ganzen Nebencharaktere der Geschichte mochte ich allesamt sehr gerne und fand sie trotz ihrer teilweise eher kleinen Rollen gut ausgearbeitet. Sie alle hatten ihren Sinn und Platz in der Story und ich freue mich darauf, sicherlich einige von ihnen im nächsten Band wiederzusehen.

 

Fazit

Keeping Secrets war für mich ein absolutes Wohlfühlbuch mit einem angenehmen Schreibstil, nicht zu viel Drama, aber trotzdem genug Spannung und vielen Charakteren, die mir sehr ans Herz gewachsen sind. Durch die eingebauten ernsteren Hintergrundthemen hatte die Geschichte auch gerade genug Tiefgang, um nicht zu oberflächlich aber auch nicht zu traurig/ernst zu sein.