Rezension

Absolute Leseempfehlung für Jedermann

Via Twitter fragte mich Dennis Will, ob ich nicht gerne sein eBook rezensieren wollen würde. Da ich Psychologie studiere und das Thema Depressionen auch interessant finde, habe ich natürlich direkt zugesagt. Ich möchte an dieser Stelle direkt dazu sagen, dass ich es schwierig finde, ein solches Buch mit Punkten zu bewerten. Ich möchte mit meiner Beurteilung nur eine Aussage treffen über das Buch an sich und nicht über das Leben des Dennis Wills.

Allgemeines

Titel: Depressiv leben - lerne zu verstehen
Autor: Dennis Will
Verlag: keiner
Reihe: nein
Seitenzahl: 135
Erscheinungsjahr: 2013
Preis: 5,99€ 

Inhalt

In dem eBook beschreibt der Autor sein Leben und seine persönlichen Erfahrungen mit den Depressionen. Er lässt keine Station auf seinem Weg aus und macht nicht nur anderen Menschen, die unter Depressionen leiden, Mut, sondern versucht auch die Gesellschaft für das Thema zu sensibilisieren.

Meinung

In dem Buch spricht der Autor verschiedene Zielgruppen an: Menschen, die sich über die Krankheit informieren wollen, da sie nicht in Berührung gekommen sind mit ihr, Angehörige von depressiven Menschen, sowie die Menschen, die an Depressionen leiden – so wie der Autor selbst. Anhand seiner eigenen Geschichte zeigt er nicht nur Symptome und Gedankengänge auf, sondern gibt auch Hilfestellungen für das Behandeln der Krankheit. Denn eines ist vor allem wichtig für erkrankte Menschen: der Wille, etwas verändern zu wollen.

“Mir ist klar geworden, dass meine Gedanken mein Leben bestimmen, eine ungeheure Macht und einen bedeutenden Einfluss auf mich und mein Leben haben.” – Seite 8

Immer wieder kommt auch das Bild zur Sprache, welches sich die Gesellschaft von der Krankheit gemacht hat. Ich finde es erschreckend zu sehen, dass viele Menschen Depressionen immer noch nicht als Krankheit wahrnehmen und sie daher auch respektlos über depressive Menschen reden.

“Beide machten sich lustig über die, wie sie sagten ‘Irren’, die unter einer Depression litten. Menschen die eine Depression haben, könnte man doch nicht ernst nehmen. Die seien nicht krank, sondern wollen nur auffallen und würden sich das doch alles einbilden.” – Seite 30

Besonders spannend fand ich es zu sehen, wie das Leben des Autors wirklich war und wie er es nach außen präsentiert hat. Ich finde es sehr mutig und toll, dass so viele persönlichen Erfahrungen und Erlebnisse geschildert wurden, sodass man das Krankheitsbild etwas besser verstehen konnte.

“Ich brauchte meist nur einen kleinen Auslöser und die Grübelei ging los. Beherrscht von meinen Gedanken lag ich abends und nachts Stunden lang wach, komplett durchgeschwitzt, und grübelte über die absurdesten Dinge.” – Seite 55

Fazit: Ein mutiges Buch, dass ich allen Menschen nur empfehlen möchte! Depressiven Menschen kann es Mut machen, ebenso ihren Angehörigen. Alle anderen Menschen, die noch nicht in Kontakt gekommen sind mit der Erkrankung, werden hier genau informiert, was sich in den Köpfen ihrer Mitmenschen abspielen kann. Ich finde es wichtig, dass Depressionen nicht mehr ein Tabuthema sind. Für den Schreibstil und die sich wiederholenden Absätze, die leider öfter im Buch zu finden waren, habe ich dann doch noch einen Punkt abgezogen.

{ 4/5 Punkte }

Herzlichen Dank an Dennis Will für dieses Rezensionsexemplar und für den Mut, den man braucht, um ein solch persönliches Buch zu schreiben.

Kommentare

Maryann Flamel kommentierte am 30. April 2014 um 09:58

Tolle Rezension, das Buch klingt wirklich sehr interessant! Besonders durch das Gemisch von eigenen Erfahrungen und Informationen sowohl für Depressive, als auch Angehörige oder Menschen, die sich dafür interessieren. Gibt es das nur als eBook?