Rezension

Absolut lesenswert

Achtsam morden am Rande der Welt (3)
von Karsten Dusse

Bewertet mit 5 Sternen

An seinem 45. Geburtstag, der mangels Freunde nur mit Geschäftspartnern in einem Hotel gefeiert wird und etwas aus dem Ruder läuft, hat Rechtsanwalt Björn Diemel den Eindruck so langsam nähert er sich einer Midlifecrisis. Er beginnt über den Sinn seines Lebens zu sinnieren. Ein Fall für seinen Achtsamkeitstrainer Joschka Breitner, der ihm zu einer Pilgerreise auf dem klassischen Camino Francés von Saint-Jean-Pied-de Port nach Santiago de Compostela rät. Vier Wochen raus aus dem Alltagstrott, einfach wieder zu sich selbst finden, auf sein Inneres hören. Alles kann – nichts muss. Auf seiner Pilgerreise findet er sogar einen echten Freund. Allerdings nicht für lange. Ein Mitpilger trachtet Björn nach dem Leben, erwischt aber den kranken Staatsanwalt. Also muss Björn sich wehren – aber achtsam.

 

Nachdem mir der 2. Band der Serie nicht so gut gefallen hat, habe ich überlegt, ob ich mir Band 3 „Achtsam morden am Rande der Welt“ überhaupt „antun“ soll. Jetzt muss ich sagen, die Entscheidung zugunsten des Buches war absolut richtig.

Anfangs unterscheidet sich diese Geschichte nicht sonderlich von den ersten beiden Bänden. Denjenigen, die die ersten beiden Bücher nicht kennen, stellen sich Björn Diemel und sein Team, bestehend aus Sascha, Stanislav, Carla und Walter mit ihren „Gewerken“ bei der gemeinsamen Geburtstagsfeier vor. Dazu kommen zwei Chinesen mit extravaganten Wünschen ihren angeforderten Damen gegenüber. Daraus entstehen wieder Situationen, die Björns Achtsamkeit gehörig auf die Probe stellen. Und man merke sich: Bauschaum hat nichts in menschlichen Körperöffnungen zu suchen. Was es damit auf sich hat und was das alles nach sich zieht, das könnt ihr hier lesen.

Karsten Dusse hat mich mit seinem angenehm leichten Schreibstil auch diesmal wieder schnell eingefangen. Ich habe seinen Hauptdarsteller Björn Diemel lieben gelernt und mich wieder auf neue Abenteuer der Achtsamkeit mit ihm gefreut.

Auf seiner Wanderung auf einem Teilstück des Jakobsweges habe ich ihn nochmal neu kennengelernt. Durch einen Mitpilger entdeckt er für sich, was Todesangst heißt. Doch dank seiner Achtsamkeitsregeln, die er so verinnerlicht hat, gelingt es ihm auch hier ungeschoren davon zu kommen und sich immer wieder den Fragen des Lebens zu widmen.

Seinem Mitpilger Roland wäre ich gerne noch länger gefolgt. Seine Geschichte hat mich stark berührt.

 

Mir hat dieses Buch wieder sehr gut gefallen. Herrlich skurril, außerordentlich unterhaltsam mit viel schwarzem Humor, mit nicht vorhersehbaren Wendungen und einigen berührenden Stellen – ich hatte mit diesem 3. Buch über die Achtsamkeit des Björn Diemel großen Lesespaß.