Rezension

abgrundtief

Ihr Königreich
von Jo Nesbø

Bewertet mit 4 Sternen

 

Für die Brüder Carl und Roy ist ihr Hof Opgard in den Bergen Norwegens ihr Königreich. Nach dem Tod ihrer Eltern, die mit dem Auto auf den Weg ins Dorf in den Abgrund gestürzt sind kümmert sich Onkel Bernhard bis zu seinem Tod um die Beiden und sorgt dafür, dass Roy eine Ausbildung in der Autowerkstatt und auch anschließend die Tankstelle bekommt. Carl zieht es ins Ausland. Für die Dorfbewohner scheint es so, da Roy keine Frauenbekanntschaften hat, dass er wohl homosexuell ist und es wird gemunkelt, er hätte seinen Bruder Carl missbraucht. Nach dem seltsamen Unfalltod der Eltern ist der ermittelnde Polizist spurlos verschwunden und nun ermittelt dessen Sohn weiter. Erst recht, als Carl mit seiner Frau Shannon und hochfliegenden Plänen für ein Luxushotel in den Bergen zurückkommt.

Rückblenden und aktuelle Ereignisse wechseln sich durchgängig im Buch ab. Was wirklich geschah und warum bleibt lange im Unklaren und hält die Spannung hoch. Interessant sind die Beschreibungen der Dorfbewohner, ihre Eigenheiten und Charaktere, die sehr genau, teilweise jedoch sehr langatmig, einen Großteil der Handlung ausmachen. Nach ca. 200 Seiten nimmt die Geschichte richtig Fahrt auf und durch immer neue Informationen sehr abwechslungsreich. Es gibt nicht nur gut und böse, doch vieles lässt tief in den Abgrund blicken.