Rezension

Abgebrochen

A Song of Wraiths and Ruin. Die Spiele von Solstasia -

A Song of Wraiths and Ruin. Die Spiele von Solstasia
von Roseanne A. Brown

Bewertet mit 0.5 Sternen

Prinzessin Karina braucht für ein magisches Ritual ein fremdes Herz. Malik, der aus einfachen Verhältnissen stammt, soll die Prinzessin töten, um seine Schwester zu retten. Die alle 50 Jahre stattfindenden Spiele von Solstasia führen die beiden zusammen.

Bei dem Untertitel "Die Spiele von Solstasia" musste ich direkt an "Die Tribute von Panem" denken und auch der Klappentext versprach in meinen Augen eine Geschichte, welche in eine ähnliche Richtung wie die Tribute geht. Leider wurde ich bitter enttäuscht. Ich habe tapfer durchgehalten bis ca Seite 220 aber danach habe ich aufgegeben.

Durch eigene Dummheit, wie ich finde, bringt Malik seine kleine Schwester in Gefahr und muss nun, um sie zu retten, die Prinzessin umbringen. Um überhaupt in ihre Nähe zu kommen, mogelt er sich bei den Spielen ein, die alle 50 Jahre stattfinden.

Prinzessin Karina dagegen hat mit dem kürzlichen Verlust ihrer Mutter zu kämpfen. Sie ist noch gar nicht bereit die nächste Herrscherin zu werden und ist mit der Situation und auch mit der Ausrichtung der Spiele verständlicherweise völlig überfordert. Durch Zufall entdeckt sie ein magisches Ritual, mit dem man die Toten zurück holen kann. Dafür braucht sie das Herz eines Königs. Der Plan? Der Gewinner der Spiele soll sie als Preis heiraten und wäre ja dann damit ein König.

So weit, so gut. Die Kapitel aus Karinas Sicht fand ich völlig in Ordnung. Sie ist zwar nicht übermäßig sympatisch, aber immerhin clever genug sich einen anständigen Plan zu überlegen, um ihrer Misere zu entkommen und verhält sich dabei nicht völlig kopflos. Die Idee ist zwar krass, aber nachvollziehbar und dadurch hofft man irgendwie, dass sie es schafft.

Malik dagegen fand ich furchtbar nervig. Er und seine beiden Schwestern sind seit Ewigkieten unterwegs um in die Stadt zu kommen. Aufgrund ihrer Herkunft haben sie viel Verachtung und Hass erleiden müssen und versuchen daher zu verbergen, wer sie sind und woher sie kommen. Auf der Suche nach Arbeit möchten sie sich in die Stadt einschleichen, was aber natürlich erstmal schief geht. Eins kommt zum anderen und die kleine Schwester gerät in große Gefahr. Logischerweise möchte Malik sie retten und geht deshalb den Deal ein, für die Freiheit der Schwester die Prinzessin zu töten. Den Aspekt fand ich erst interessant auch auch spannend, aber Malik handelt teilweise so naiv und kopflos und bringt damit nicht nur sich sondern eben auch seine beiden Schwestern in Gefahr. Dazu kommt, dass er oft Panikattacken hat, was sich erst gelungen in die Geschichte eingefügt hat und was ich bisher in keinem anderen Fanatsyroman so gelesen habe (hier also wirklich eine gute Idee, solche Probleme zu thematisieren), aber im weiteren Verlauf für mich zu viel Platz eingenommen hat. Sehr schade, denn die Idee war gut.

Die Spiele finden irgendwie nur am Rande statt. Es geht in den 220 Seiten, die ich gelesen habe, hauptsächlich um die Legenden und Entstehung der Stadt und um das Wohlbefinden der Protagonisten und kaum um die Spiele. Es sind sowieso nur drei Aufgaben, die die Champions bestehen müssen, die unterbrochen werden von festlichen Mahlzeiten und Paraden. Eine Aufgabe gab es in der Zeit, aber die habe ich als sehr langweilig empfunden. Dazu kommt, dass Malik mal wieder nicht auf den Rat seiner älteren Schwester hört und sein eigenes Ding durchziehen will.                                                                                      MINISPOILER: Ende vom Lied ist, dass er den Großteil der Aufgabe einfach verpennt. 

Das Setting an sich hat mir dagegen gut gefallen und auch die Atmosphäre fand ich passend und kam gut rüber. Ich hätte mir aber mehr Erklärungen gewünscht. Es wird vor allem zu Beginn mit so vielen Begriffen und Spitznamen/Titeln um sich geworfen, dass man überhaupt nicht durchblickt, wer jetzt wer ist und ob die Person wichtig ist.

Ich habe mir, bevor ich das Buch dann abgebrochen habe, ein paar andere Rezensionen durch gelesen und viele schreiben (egal ob jetzt positiv oder negativ), dass die Spiele keine all zu große Rolle einnehmen. Ich finde, in dem Fall hätte man den Untertitel weg lassen und auch den Klappentext verändern sollen, denn ich bin sicher nicht die Einzige, die was anderes erwartet hat und nun enttäuscht ist.