Rezension

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8 Wochen in der "Klapsmühle" - das Thema Burn Out als autobiographischer Roman verpackt

Acht Wochen verrückt - Eva Lohmann

Acht Wochen verrückt
von Eva Lohmann

Bewertet mit 4 Sternen

Kurzrezension:

Mila hat eigentlich allen Grund, glücklich zu sein. Sie hat gerade eine Beförderung erhalten und ist mit ihrem Freund glücklich. Doch plötzlich wird ihr alles zuviel - die Diagnose lautet "Burn Out". Für acht Wochen wird sie in eine psychiatrische Klinik eingewiesen.

Das Buch basiert auf den Erlebnissen der Autorin. Umso erschreckender empfand ich die Schilderungen, wie es in der Klinik zuging. Zwar sind für sich genommen alle Patienten liebenswerte, wenn auch verschrobene Charaktere, doch ich hatte immer das Gefühl, dass die Patienten mehr oder weniger sich selbst überlassen wurden, und ich weiß nicht, ob es so gut ist, Menschen mit solch krassen unterschiedlichen Problemen auf einen Haufen zu würfeln, ob sich diese Menschen gegenseitig gut tun? Ich hatte nicht den Eindruck, dass es Mila am Ende so viel besser ging, auch wenn die Protagonistin dies behauptet. Auch ihre Lösung für das Problem - SPOILER!!! nämlich dass sie einfach ihren Job kündigt, die Eltern können sie erstmal mitfinanzieren (etwas, das nunmal kein wirklich toller Lösungsansatz ist, da sich das viele einfach nicht leisten können) - SPOILER ENDE!!! - am Ende fand ich irgendwie befremdlich.

Gut fand ich, dass die Autorin mutig mit dem Thema umgegangen ist. Burn Out ist zwar mittlerweile auch in der Öffentlichkeit ein großes Thema, doch trotzdem ist es noch oft für viele ein Tabuthema, ein Zeichen von Schwäche, etwas, das man nicht gerne zugeben würde. Dieses Buch zeigt auf, wie es nunmal ist, wenn jemand einfach nicht mehr kann und nicht mehr funktioniert und wie schwierig es ist, wieder aus diesem Loch herauszukommen trotz professioneller Hilfe.