Rezension

1894, Wien - - Strichermorde und Angst vor einem ägyptischen Fluch [#2 - Totengräber]

Das Mädchen und der Totengräber -

Das Mädchen und der Totengräber
von Oliver Pötzsch

Bewertet mit 5 Sternen

sehr breit angelegte Handlung mit einigen überraschenden Wendungen - - gelungene Fortsetzung

Mit hat schon Band 1 "Das Buch des Totengräbers" richtig gut gefallen, deshalb war ich neugierig wie es mit Leo, Julia und dem schrulligen Totengräber weitergeht.   Da alles sehr gut beschrieben wird, denke ich, dass man auch gut ohne Vorkenntnisse mit diesem 2. Band zurechtkommt.

Oliver Pötzsch hat die Handlung sehr breit angelegt und dem jungen Herrn Herzfeldt einiges zu tun gegeben.   Es gibt einen skurrilen Fall mit einem mumifizierten Professor, der sich ganz der Ägyptologie verschrieben hat,  eine brutale Mordserie, bei der junge Männer ( Stricher?) erstochen und entmannt werden und einen Unfall/Mordfall im Tiergarten.  Ein  Löwe hat einen Tierpfleger gerissen und ein afrikanischer Häuptling, der als Attraktion  einer Völkerschau im Tiergarten auftritt, soll was damit zu tun haben.  Als wäre das nicht schon genug, gibt es auch privat Probleme.   Die Beziehung mit Julia wird schwierig.  Sie zweifelt an ihm und seiner Art. 

Obwohl  Augustin Rothmayer als Totengräber titelgebend ist, war er für mich diesmal gar nicht so präsent wie erwartet.  Er war eher im Hintergrund und hatte einzelne Auftritte. Sehr interessant und irgendwie auch witzig fand ich die Kapiteleinleitungen mit kurzen Texten aus Rothmayers 'neuem Buch' -  "Totenkulte der Völker"- .   Beim Mädchen handelt es sich um seine Ziehtochter Anna, die ihm in Band 1 "zugelaufen" ist.  Auch sie spielt nur eine Nebenrolle.   Von beiden wünsche ich mir in den Fortsetzung etwas mehr Präsenz.

Die Kriminalfälle lösen sich alle sehr zufriedenstellend auf und bergen auch einige Überraschungen.    Das hat mir alles gut gefallen.

Ich kenne schon einige Bücher von Oliver Pötzsch und ich fand alle super, deshalb bin ich auch beim nächsten Mal wieder dabei.