Lieblingsbücher

Top 5

Es gibt Bücher, die einen kurzfristig sehr gut zu unterhalten wissen - und es gibt Bücher, deren Lektüre selbst nach Jahren unvergessen bleibt. Was sind die Gründe für dieses Phänomen? Mit welchen Büchern ist es Euch so ergangen? Ein Bericht von „Was liest Du?“-Redakteur Torsten Woywod.

Es gibt Bücher, die einen kurzfristig sehr gut zu unterhalten wissen - und es gibt Bücher, deren Lektüre selbst nach Jahren unvergessen bleibt. Die Gründe für dieses Phänomen sind dabei äußerst vielfältig:

Manchmal ist schlichtweg die Handlung dafür verantwortlich, ein anderes Mal gibt es einen besonderen persönlichen Bezug - und manchmal verhält es sich auch einfach nur so, dass sich der Leser zum Zeitpunkt der Lektüre in einer Stimmung befindet, die von dem jeweiligen Buch exakt angesprochen wird.

Welche Lektüre bleibt für Euch unvergessen und wodurch haben Eure Lieblingsbücher einen Platz in Eurem Herzen gewonnen?

Was liest Du?-Redakteur Torsten Woywod hat sein Bücherregal inspiziert und dabei seine Top 5-Allzeitlieblinge bestimmt. Wie sie dazu wurden?

1.) "Tirza" (Arnon Grünberg)
Dieses Buch ist nicht in Worte zu fassen. Auch, wenn ich es vor inzwischen gut sechs(!) Jahren gelesen habe, ist mir die Handlung bis heute so unfassbar präsent, dass es gestern gewesen sein könnte.
Auf einer Zugfahrt von Berlin Ostbahnhof nach Amsterdam Schiphol (wo bezeichnenderweise ein Teil der Handlung spielt) hat mich dieser Titel begeistert und zugleich schockiert, rasend vor Wut gemacht... und dann doch wieder zu Tränen gerührt. - Nicht mehr und nicht weniger als Arnon Grünbergs Meisterwerk, das von viel mehr Leuten gelesen werden sollte.

2.) "Alle meine Wünsche" (Grégoire Delacourt)
Diese Lektüre liegt noch nicht allzu lange zurück - es war irgendwann direkt zu Beginn dieses Jahres -, aber sie traf so dermaßen ins Herz, dass ich noch heute sehr oft daran denke. Zum Beispiel jedes Mal dann, wenn ich die Lottozahlen sehe.
Eine kleine große Parabel über das Glück, die man sich für ganz besondere Momente aufsparen und dann intensiv genießen sollte.

3.) "Einfach losfahren" (Fabio Volo)
"Einfach losfahren" ist so etwas wie ein Traumurlaub in Buchform. Jeder, der dieses Buch liest, wird unweigerlich vom Fernweh gepackt und - eher heute als morgen - "einfach losfahren" wollen. Mir ging es jedenfalls so - und jedes Mal, wenn ich an dieses Buch und dessen Protagonist Michele denke, erinnere ich mich gerne an dieses ganz besondere Flair, das von der atmosphärischen Erzählung ausgeht und tatsächlich wie ein kleiner Urlaub anmutet...

4.) "Die unglaubliche Reise des Smithy Ide" (Ron McLarty)
Warum dieses Buch nicht längst zu einem Dauer-Bestseller avancierte, bleibt mir bis heute ein Rätsel. Immerhin: Wann auch immer ich über diese wunderbare Geschichte spreche, kann ich mich auf einen "echten Geheimtipp" berufen, was mitunter für zusätzliches Interesse sorgt. Dabei spricht das Buch eigentlich für sich: Protagonist Smithy Ide widerfährt ein schwerer Schicksalsschlag, der ihn plötzlich vor dem Nichts stehen lässt. Genau genommen hatte er auch vorher nicht viel, doch das alles ändert sich in der Folge grundlegend. Und so wird aus dem unselbstständigen 140 Kilo-Koloss ein... ach, lest es doch einfach selbst. Der Titel verspricht mit "Eine unglaubliche Reise" jedenfalls nicht zu viel - und das gleich im doppelten Sinne.

5.) "Weiße Nächte" (Fjodor Michailowitsch Dostojewski)
...und irgendwie gehört auch dieser Klassiker dazu, ja. - Aus meiner Sicht die wahrscheinlich größte, schönste und traurigste Liebesgeschichte aller Zeiten. Anfangs benötigt man zwar ein paar Minuten, um sich auf den ungewöhnlichen Sprachstil einzugrooven, aber spätestens dann nimmt einen dieses Buch vollends gefangen: Fünf weiße Nächte in St. Petersburg, die der Leser nicht vergessen wird...

Artikel eingestellt von: +Torsten Woywod