Leserunde

Leserunde zu "Zum Paradies" (Hanya Yanagihara)

Zum Paradies
von Hanya Yanagihara

Bewerbungsphase: 17.12. - 06.01.

Beginn der Leserunde: 13.01. (Ende: 12.02.)

Im Rahmen dieser Leserunde stellen wir – mit freundlicher Unterstützung des Ullstein Verlags – 20 Freiexemplare von "Zum Paradies" (Hanya Yanagihara) zur Verfügung. Eine Leseprobe zum Buch findet ihr hier.

Wenn ihr eines der Freiexemplare gewinnt, diskutiert ihr in der Leserunde mit, tauscht euch über eure Leseerfahrungen aus und veröffentlicht am Ende eine Rezension zum Buch.

ÜBER DAS BUCH:

Drei Jahrhunderte, drei Versionen des amerikanischen Experiments: In ihrem kühnen neuen Roman – dem ersten seit Ein wenig Leben – erzählt Hanya Yanagihara von Liebenden, von Familie, vom Verlust und den trügerischen Versprechen gesellschaftlicher Utopien.  

1893, in einem Amerika, das anders ist, als wir es aus den Geschichtsbüchern kennen: New York gehört zu den Free States, in denen die Menschen so leben und so lieben, wie sie es möchten – so jedenfalls scheint es. Ein junger Mann, Spross einer der angesehensten und wohlhabendsten Familien, entzieht sich der Verlobung mit einem standesgemäßen Verehrer und folgt einem charmanten, mittellosen Musiklehrer. 
1993, in einem Manhattan im Bann der AIDS-Epidemie: Ein junger Hawaiianer teilt sein Leben mit einem deutlich älteren, reichen Mann, doch er verschweigt ihm die Erschütterungen seiner Kindheit und das Schicksal seines Vaters. 
2093, in einer von Seuchen zerrissenen, autoritär kontrollierten Welt: Die durch eine Medikation versehrte Enkelin eines mächtigen Wissenschaftlers versucht ohne ihn ihr Leben zu bewältigen – und herauszufinden, wohin ihr Ehemann regelmäßig an einem Abend in jeder Woche verschwindet. 
Drei Teile, die sich zu einer aufwühlenden, einzigartigen Symphonie verbinden, deren Themen und Motive wiederkehren, nachhallen, einander vertiefen und verdeutlichen: Ein Town House am Washington Square. Krankheiten, Therapien und deren Kosten. Reichtum und Elend. Schwache und starke Menschen. Die gefährliche Selbstgerechtigkeit von Mächtigen und von Revolutionären. Die Sehnsucht nach dem irdischen Paradies – und die Erkenntnis, dass es nicht existiert. Und all das, was uns zu Menschen macht: Angst. Liebe. Scham. Bedürfnis. Einsamkeit. 

Zum Paradies ist ein Wunderwerk literarischer Erfindungskraft und ein Kunstwerk menschlicher Gefühle. Seine außergewöhnliche Wirkung gründet in seinem Wissen um den Wunsch, jene zu beschützen, die wir lieben: Partner, Liebhaber, Kinder, Freunde – unsere Mitmenschen. Und den Schmerz, der nach uns greift, wenn wir das nicht können.

ÜBER DIE AUTORIN:

Hanya Yanagihara wurde 1974 in Los Angeles geboren und wuchs unter anderem in Hawaii auf. Ihr zweiter Roman Ein wenig Leben war für den Man Booker Prize und den National Book Award nominiert. Ihr erster Roman Das Volk der Bäume wurde 2019 ins Deutsche übersetzt. Hanya Yanagihara lebt in New York.

05.02.2022

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 228

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 228
verbuechert kommentierte am 14. Januar 2022 um 13:10

Erst mal möchte ich sagen, wie wunderschön ich dieses Cover finde! Es ist einerseits so schlicht in schwarz gehalten, aber andererseits stechen gerade durch diese dunkle Farbe die anderen Farben so sehr heraus! Ich persönlich finde es einfach so hübsch!

Ich habe den ersten Abschnitt direkt verschlungen und konnte gestern gar nicht mehr aufhören zu lesen! Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll, weil ich einfach so viel zu diesem Abschnitt zu sagen habe. Wie ich es nicht anders von Hanya Yanagihara erwartet habe, ist auch dieser Roman sehr bedrückend und melancholisch. Allerdings bisher nicht ganz so emotional und zerstörerisch wie "Ein wenig Leben", was mir aber sehr gut gefällt. Der Schreibstil gefällt mir total gut, man fliegt nur so über die Seiten und meine anfänglichen Befürchtungen aufgrund der Länge des Buches sind schnell verflogen. Die Handlung hat mich direkt gepackt. Es passiert zwar nicht so unfassbar viel, aber man fühlt einfach mit David mit. Die Liebesgeschichte war gleichzeitig anfangs so wunderschön, weil David endlich das gefunden hat, was ihm sein ganzes Leben gefehlt hat, aber andererseits hat sie mich auch sprachlos und mit gemischten Gefühlen zurückgelassen. Ich freue mich zwar für David, dass er endlich seinen eigenen Weg geht, aber andererseits musste er eine schwierige Entscheidung treffen und sein altes Leben und auch seinen Großvater, der ihm trotz dieser komplizierten Beziehung immer zur Seite stand. Trotzdem hatte David keine andere Wahl, denn sein Großvater hält ihn klein und David sieht keinen Ausweg, sein eigenes Leben zu führen. Doch ich frage mich, ob er mit seiner Entscheidung nicht einen riesigen Fehler begeht, weil ich Edward nicht ganz trauen kann, weil er ihm schon so viel Schmerz bereitet hat und nach diesem Bericht bin ich voller Zweifel.

Der erste Teil war auf jeden Fall gefüllt von Selbstzweifel, Qualen und Tragik. Der Schluss dieses Abschnitts hat in mir viele Fragen hinterlassen: Wie ist es wohl mit David ausgegangen? Wird er sein Paradies finden? Dieses Ende gefällt mir auf der einen Seite sehr gut, weil man dadurch nachvollziehen kann, wie David sich fühlen muss, bevor er seinen weiteren Lebensweg voller Gefahren und Zweifel betritt. Auf der anderen Seite will ich aber so gerne wissen, wie seine Entscheidung wohl ausgegangen ist. Ich bin gespannt, ob man im Laufe des Buches mehr über David und sein Leben erfahren wird, das würde mich nämlich definitiv interessieren. 

Am emotionalsten war für mich die Geschichte um Charles. Er tat mir so leid und es hat mir das Herz gebrochen, wie David ihn behandelt hat. Ich konnte überhaupt nicht nachvollziehen, warum er ihm nicht direkt die Wahrheit gesagt hat und diese großen Zweifel und gleichzeitig aber auch Hoffnung, die Charles gehegt hat, waren so traurig. Vor allem, wie die beiden auseinander gegangen sind, war total herzzerreißend und ich finde, das hat Charles einfach nicht verdient. 

Was ich so spannend an dem Roman finde, ist, dass es scheint als hätte David aufgrund seiner gesellschaftlichen Stellung alle Freiheiten der Welt. Sein Großvater tut so, als könnte er jeden Weg wählen, den er sich wünscht, aber der Schein trügt und auch David ist nicht komplett frei in seiner Entscheidung und muss mit Schmerz und Verlust rechnen. 

Ich kann also nur sagen, dass mich der Roman bisher völlig überzeugt hat. Ich bin begeistert von dem Buch, aber gleichzeitig fürchte ich mich auch noch ein bisschen, von dem, was noch kommen wird. Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt und freue mich auf die nächsten Abschnitte und auch auf das, was ihr dazu sagt!

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katzenminze kommentierte am 16. Januar 2022 um 17:17

Ich überfliegen deinen Beitrag erstmal, weil ich noch nicht fertig bin mit dem Leseabschnitt aber deine Begeisterung gefällt mir! :D Und ich bin auch etwas erleichtert, dass es nicht direkt so hart zuschlägt wie Ein wenig Leben. Toll geschrieben ist es aber wieder! Ich mochte die lebendigen Figuren und Beziehungen untereinander bei Ein wenig Leben so gerne und das geht mir hier ähnlich.

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verbuechert kommentierte am 16. Januar 2022 um 21:26

Ja, mir ging es genauso mit den Charakteren! Sie sind so vielseitig und man erfährt immer wieder neues über sie. Ich wünsche dir noch viel Spaß beim Rest des Abschnitts und bin gespannt, was du noch so dazu sagst! :D

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Sursulapitschi kommentierte am 17. Januar 2022 um 11:28

Ich habe mal Ein wenig Leben auf die Todoliste gesetzt, das muss wohl doch sein. :D

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FIRIEL kommentierte am 17. Januar 2022 um 19:25

Ja, muss wirklich sein. :D

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GaudBretonne kommentierte am 01. Februar 2022 um 13:36

Dem kann ich mich nur anschließen. 

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katzenminze kommentierte am 16. Januar 2022 um 19:29

Interessant, dass dein Eindruck war, dass Davids Großvater ihn "klein hält". Den Eindruck hatte ich gar nicht. Der Mann kam mir klug und besorgt vor um einen Enkel, der emotional vollkommen instabil ist. Ich finde David zwar einerseits sympathisch, aber auch arg naiv, unsicher und selbstmitleidig. Der Konflikt gefiel mir aber: Vor falschen Entscheidungen schützen oder den eigenen Weg gehen lassen? Ist halt nur blöd, dass David das alles quasi schonmal durchgemacht hat und nichts daraus gelernt hat. Ja, sogar garstig wird, wenn er auf das mow offene Geheimnis seiner ersten Liebe angesprochen wird. Ich hoffe aber auch SEHR, dass wir noch erfahren, wie alles ausgegangen ist! Jedenfalls ist es spannend und du hast recht; man fliegt durch die Seiten!

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verbuechert kommentierte am 16. Januar 2022 um 21:29

Ja, deinen Eindruck kann ich auch gut nachvollziehen. Ich finde auch, dass der Großvater seinen Enkelsohn zwar nur vor seinen Fehlentscheidungen schützen will, aber andererseits finde ich auch, dass jeder Mensch seine eigenen Entscheidungen treffen sollte. Wie du schon gesagt hast: Ein sehr interessanter Konflikt, der sich da aufgebaut hat!

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Sursulapitschi kommentierte am 17. Januar 2022 um 11:34

Finde ich auch. Der Großvater nimmt ja sogar Rücksicht auf seine "Krankheiten", die am Ende wohl gelegentliche Depressionen sind. Dass deshalb noch nicht mal von ihm erwartet wird, einer geregelten Arbeit nachzugehen ist eigentlich eher zu viel Nachsicht als kleinhalten, finde ich. 

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FIRIEL kommentierte am 17. Januar 2022 um 19:22

Mit zu viel Nachsicht hält man auch jemanden klein. Es ist schwer, als Angehöriger die richtige Balance zwischen Schützen und Schonen einerseits und Fordern und dadurch Anspornen andererseits zu finden.

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katzenminze kommentierte am 17. Januar 2022 um 19:38

Kluger Einwand. :)
 

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FIRIEL kommentierte am 17. Januar 2022 um 20:24

Und außerdem kommt es ja nicht darauf an, ob der Großvater David tatsächlich gängelt, sondern ob der sich unter Druck gesetzt fühlt. Und das ist ja eindeutig so. Er wagt es ja schon nicht, zu spät zum Essen zu kommen.

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katzenminze kommentierte am 18. Januar 2022 um 17:17

Dass David sich "unnütz" und seinen Großvater verpflichtet fühlt, auch oder gerade weil er keiner vernünftigen Arbeit nachgeht, ist so ein bisschen ein Teufelskreis. Läge er seinem Großvater nicht so "auf der Tasche" würde er sich bestimmt mehr Freiheiten rausnehmen. Ich persönlich meine, hinter dem Druck stehen mehr Davids gefühlte Verpflichtungen/Unsicherheiten als alles andere.

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marsupij kommentierte am 19. Januar 2022 um 07:35

Das trifft es sehr gut. So habe ich es auch empfunden.

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GaudBretonne kommentierte am 01. Februar 2022 um 13:38

Ich auch! 

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Fever kommentierte am 24. Januar 2022 um 10:34

Diesen Ansatzpunkt hier im Gespräch finde ich sehr spannend, da möchte ich gerne einsteigen. Ich neige nämlich intuitiv auch dazu, Davids Großvater als sehr positiven Charakter zu werten, der aufrichtig um seinen Enkelsohn bemüht ist. Aber wie so oft ist das natürlich nur die Außenperspektive, und David selbst empfindet das ganz anders. Das finde ich ziemlich lebensnah, denn solche Konstellationen kenne ich gut – als Außenstehende denke ich mir: "Was hat er/sie denn, diese/r Angehörige kümmert sich doch toll!", aber die betroffene Person hat ein ganz anderes Empfinden. Und es ist ja schon sehr auffällig, dass David es nicht wagt, Edward seinem Großvater vorzustellen – von Anfang an hat er das Gefühl, er würde diese Beziehung nicht gutheißen. Das heißt ja auch etwas.

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Heidi kommentierte am 01. Februar 2022 um 01:25

Ich gehöre auch zu denen, die den Großvater als einen sehr klugen und liebevollen Menschen wahrgenommen haben. Ich finde es bewundernswert, wie viel dem Großvater an David liegt. Ich fühle seine Besorgnis um David mit. Ich mache mir auch totale Sorgen um ihn und hoffe schnellstmöglich zu erfahren, was aus ihm geworden ist. Ich ahne nichts gutes.

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GaudBretonne kommentierte am 01. Februar 2022 um 13:32

"Ich habe den ersten Abschnitt direkt verschlungen und konnte gestern gar nicht mehr aufhören zu lesen! Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll, weil ich einfach so viel zu diesem Abschnitt zu sagen habe. Wie ich es nicht anders von Hanya Yanagihara erwartet habe, ist auch dieser Roman sehr bedrückend und melancholisch. Allerdings bisher nicht ganz so emotional und zerstörerisch wie "Ein wenig Leben", was mir aber sehr gut gefällt. "

.... genau so ist es mir auch ergangen. Und die Bewertung entspricht der meinen!  Allerdings muss ich gestehen, dass "Ein wenig Leben" zu den berührensten Büchern zählt, die ich in den letzten Jahren gelesen haben. Da reicht zum Paradies noch nicht heran, auch wenn es durchaus fesselnd ist. 

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DoraLupin kommentierte am 08. Februar 2022 um 10:12

In vielen Punkten kann ich dir zustimmen, ich habe allerdings vorher kein Buch der Autorin gelesen, vielleicht kam mir deshalb der Schreibstil etwas ausschweifend und teils langatmig vor (beispielsweise wenn David fast 2 Seiten beschrieben wird, wie er zum Büro seines Großvaters geführt wird, oder ähnliches).

Trotzdem fand ich die Geschichte sehr gefühlvoll und teilweise sehr emotional, und besonders habe auch ich mit Charles mitgelitten. Er ist zwar älter, aber scheint vom Charakter ein sehr edler und weiser Mensch zu sein und es tat immer wieder weh zu lesen wie David ihn so ausgenutzt hat und sich sogar vorstellt mit seinem Liebhaber gemeinsam über Charles zu lachen...

Ausserdem gebe ich dir recht, dass diese "Freiheit im unfreien" bei David sehr schön sichtbar wird in der Geschichte. 

Etwas schade finde ich das sehr offene Ende, man weiss ja nun nicht wie es David ergehen wird. Wird er ausgenutzt werden oder nicht!? Ich hoffe die nächsten beiden Geschichte verbinden das Ganze noch ineinander

 

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FIRIEL kommentierte am 16. Januar 2022 um 14:31

So ein schöner dicker Wälzer, da möchte ich am liebsten ohne Pause schmökern... Da wir aber das Glück einer Leserunde haben, bremse ich mich und mache kleine Pausen. Erst einmal nur zum 1. Kapitel bis Seite 18:

Ort der Handlung: New York. Zeit: wird nicht benannt; der Klappentext sagt 1893; das wird im Text vermutlich noch folgen. Da man mit Droschken fährt, ist ein Zeitraum Ende 19./Anfang 20. Jahrhundert zu erwarten. Personen: Hauptperson David Bingham, Familie: der Großvater, Bruder John und Schwester Eden, deren Ehepartner Peter und Eliza. Dienstpersonal: Butler Adams, Diener Matthew, Dienstmädchen Jane. 

Die Beziehung zwischen David und seinen Geschwistern ist kühl, sie haben sich nicht viel zu sagen; verbindendes Element ist der Großvater. Der ist eindeutig das Oberhaupt der Familie, ein Patriarch, dessen Entscheidungen unwidersprochen hingenommen werden. 

David hat anscheinend viel freie Zeit, scheint also keine ernsthafte Arbeit zu leisten. Bei dem finanziellen Hintergrund der Familie braucht er das vermutlich auch nicht. Aber es schwingt auch etwas Anderes mit: Er hat anscheinend wenig Selbstvertrauen und hat nervöse Tics. Obwohl er im Luxus lebt und behütet ist, wirkt er nicht glücklich. 

Bis hierhin könnte es ein Gesellschaftsroman sein. Die angedeutete Zwiespältigkeit der Charaktere erinnert mich an Henry James. Aber dann: Im Hintergrund gibt es Krieg, wir hören von Sklaven und Kolonien und Grausamkeiten. Und im Vordergrund überraschend: Johns Ehepartner ist Peter, Edens Partnerin Eliza - beides gleichgeschlechtliche Paare, und das wirkt so normal als sei es in dieser Gesellschaft die Regel. Hier wird die Erwartung des Lesers an der Nase herumgeführt (jedenfalls meine).

Was ist das für eine Gesellschaft? Woher kommen denn die Kinder - da lasse ich meine Phantasie spielen... Und welchen Unterschieden zur amerikanischen Gesellschaft der Jahrhundertwende werden wir noch begegnen?

Der Einstieg bringt Spannung auf verschiedenen Ebenen: Innerhalb einer Person, zwischen Personen, zwischen Ländern und vermutlich auch Bevölkerungsschichten und ebenso zwischen dem Erzählten und meiner Erwartung. Faszinierend!

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katzenminze kommentierte am 16. Januar 2022 um 17:09

Haha, woher die Kinder kommen, war auch eine meiner ersten Fragen. XD Ich finde es toll, wie mit Erwartungen gespielt wird! In einem historischen Setting ist es einfach komplett ungewohnt und verwirrend, von gleichgeschlechtlichen Paaren zu lesen. Aber die Selbstverständlichkeit mit der das hier geschildert ist, fasziniert mich. Auch das Spiel mit den Rollenbildern: Hier ist David - der älteste Sohn! - derjenige der strickt und malt und sich zu Hause langweilt und kränklich ist und um den geworben wird. Das ist sonst eine klassische Frauenrolle! Ich bin gespannt, was wir zu den Hintergründen dieses ungewohnt freiheitlichen historischen Settings erfahren!

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emmasbuecherecke kommentierte am 16. Januar 2022 um 19:58

Habe mit einer Freundin über das Buch gesprochen, die es (noch) nicht gelesen hat und habe ihr auch gesagt, dass es mich verwirrt, dass alle drei Geschwister homosexuell sind und mich frage wo die Kinder herkommen :D Hatte auch anfangs überlegt, ob es damals das gänge Lebensmodell war gleichgeschlechtlich zu heiraten, aber weitere Partner:innen für die Fortpflanzung zu haben. Aber Adoption ist da natürlich das naheliegendste.
 

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katzenminze kommentierte am 16. Januar 2022 um 20:35

Den Gedanken hatte ich auch kurz, ob evtl Gleichgeschlechtlich die Norm ist und Heterosexualität unerwünscht. XD Aber es klärt sich ja dann.
Dass tatsächlich alle Geschwister gleichgeschlechtliche Ehen eingegangen sind, ist vielleicht gar nicht so abwegig. Man kann sich ja auch von beiden Geschlechtern angezogen fühlen oder von gar keinem und sich rein praktisch entscheiden, lieber mit jemandem des gleichen Geschlechts das Leben zu verbringen. Gerade, wenn es arrangierte Ehen sind und "eh" keine Liebesheirat. Naja und rein erzähltechnisch ist es am Anfang schon ein klasse Mittel, die Geschichte interessant zu machen. :D

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FIRIEL kommentierte am 17. Januar 2022 um 06:37

Ich bin auch auf den Leim gegangen und hatte nach dem ersten Kapitel den Eindruck, dass gleichgeschlechtliche Ehen der Normalzustand sind oder aber auch nicht nur die Regel, sondern sogar eine Vorschrift. Da sieht man mal wieder, wie schnell man in ein Vorurteil gleitet.

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marsupij kommentierte am 17. Januar 2022 um 15:33

Auch mein erster Gedanke war, woher kommen dann die Kinder.
Ich habe jetzt noch keine Rezensionen zu dem Buch gelesen und bin auch erst im 3. Kapitel, aber ich überlege, ob dies nicht der Teil aus der Zukunft ist. Es gibt immer wieder mal so feine Hinweise. Aber vielleicht liege ich da auch falsch.

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FIRIEL kommentierte am 17. Januar 2022 um 19:23

Nein, es ist nicht der Teil aus der Zukunft. Es kommen ein paar eindeutige Zeithinweise.

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marsupij kommentierte am 18. Januar 2022 um 07:33

Das habe ich inzwischen auch gemerkt. Irgendwie war mir nicht (mehr) bewusst, dass es sich um eine alternative Vergangenheit handelt.

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Fever kommentierte am 24. Januar 2022 um 10:35

Das finde ich auch großartig! Dachte mir auch beim Lesen, dass es irgendwie so eine Jane-Austen-Atmosphäre abgibt, aber mit komplett umgedrehten Vorzeichen.

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GaudBretonne kommentierte am 01. Februar 2022 um 14:30

Genau das habe ich auch gedacht. Ein genialer Schachzug, um den Leser zu überraschen. 

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Sursulapitschi kommentierte am 17. Januar 2022 um 11:44

beides gleichgeschlechtliche Paare, und das wirkt so normal als sei es in dieser Gesellschaft die Regel. Hier wird die Erwartung des Lesers an der Nase herumgeführt (jedenfalls meine).

Das waren auch meine ersten Gedanken. Ist es nicht irre, wie es zwickt, wenn mal etwas gegen die gewohnte Norm arbeitet. 
 

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FIRIEL kommentierte am 17. Januar 2022 um 19:30

Da habe ich noch ein Beispiel. Ich las letztens ein Buch eines ausländischen Autors, und ich dachte, es sei ein Mann. Dann las ich die Widmung: "Für meine Mutter und für meinen Mann" und habe sofort gefolgert, dass es also doch eine Frau ist. Aber es ist ein Mann, der mit einem Mann verheiratet ist. Was mir ja völlig egal ist, aber es war mir nicht egal, dass ich sofort auf das herkömmliche Modell abgefahren bin und das andere gar nicht auf dem Schirm hatte. 

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Sursulapitschi kommentierte am 17. Januar 2022 um 19:45

Ja, da müssen wir tatsächlich noch lernen, außerhalb der erlernten Bahnen zu denken. Dazu ist dieses Buch wunderbar geeignet. 

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GaudBretonne kommentierte am 01. Februar 2022 um 14:36

Das stimmt wohl. Besonders Davids "Strickleidenschaft" hat mich irritiert.... dabei ist das so banal. Warum soll ein Mann nicht stricken? Das liegt aber wohl daran, dass ich beim Thema "Stricken" immer an meine Oma denken muss. Auch das ist wohl ein Zeichen unser kindlichen Prägung. Die Autorin versteht es hier meisterhaft, mit uns und unseren vorgefertigten Erwartungen zu spielen. 

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marsupij kommentierte am 18. Januar 2022 um 07:34

Ein gutes Beispiel. Wir müssen noch viel lernen, damit es selbstverständlicher wird.

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Anna625 kommentierte am 18. Januar 2022 um 08:16

Zum Thema Adoption finde ich noch spannend, dass das als ebenso normal wahrgenommen wird wie gleichgeschlechtliche Beziehungen. Niemand nimmt Anstoß daran, niemand wird, auch nicht hinter seinem Rücken, deshalb anders behandelt als die biologischen Kinder eines Paares. Keiner beschwert sich, wenn ein Kind, das ja "nur adoptiert" ist, ein großes Erbe antritt und vielleicht sogar Haupterbe noch vor den biologischen Kindern der Eltern ist. Das finde ich sehr schön, weil es zumindest mir so vorkommt, als wäre das in unserer Gesellschaft immer noch nicht vollkommen akzeptiert bzw. als würden Außenstehende häufiger hinter vorgehaltener Hand darüber tratschen, dass das ja "nur das adoptierte" und nicht das "richtige" Kind von jemandem ist. Wenn hier jemand ein Kind adoptiert, erregt das immer irgendwie Aufsehen, in Davids Welt ist es hingegen vollkommen alltäglich.

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marsupij kommentierte am 21. Januar 2022 um 08:38

Aber dennoch werden in dieser Welt auch fast nur Säuglinge und Kleinkinder adoptiert.

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FIRIEL kommentierte am 22. Januar 2022 um 13:05

Stimmt. Was mag der Grund sein? Weil die neuen Eltern so gern auch die Babyzeit erleben wollen? Weil kleine Kinder so "niedlich" sind? Oder weil man sie noch leichter prägen kann und sie sich besser der neuen Umgebung anpassen?

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marsupij kommentierte am 22. Januar 2022 um 15:32

Ich vermute mal eine Mischung aus alldem.

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DoraLupin kommentierte am 08. Februar 2022 um 10:15

Ich fempfand es ebenfalls als sehr spannend in dieser Paralellgesellschaft schon im 19. Jahrhundert über gleichgeschlechtliche Ehen zu lesen. Erst war ich etwas verwirrt aber dann hat es mich auch fasziniert die Gedanken an diese Welt weiterzuspinnen

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DoraLupin kommentierte am 08. Februar 2022 um 10:15

Ich fempfand es ebenfalls als sehr spannend in dieser Paralellgesellschaft schon im 19. Jahrhundert über gleichgeschlechtliche Ehen zu lesen. Erst war ich etwas verwirrt aber dann hat es mich auch fasziniert die Gedanken an diese Welt weiterzuspinnen

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 228
DoraLupin kommentierte am 08. Februar 2022 um 10:15

Ich fempfand es ebenfalls als sehr spannend in dieser Paralellgesellschaft schon im 19. Jahrhundert über gleichgeschlechtliche Ehen zu lesen. Erst war ich etwas verwirrt aber dann hat es mich auch fasziniert die Gedanken an diese Welt weiterzuspinnen

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FIRIEL kommentierte am 16. Januar 2022 um 16:26

Brr, jetzt habe ich mir meinen Kommentar zerschossen... Also noch ein Versuch, erst einmal zu den Kapiteln 2 bis 5:

Hier wird die Handlung weitergetrieben. 2: Für David soll eine Ehe arrangiert werden. 3: Erstes Treffen mit Charles 4: Zweites Treffen mit Charles, direkt gefolgt von einer überraschenden Begegnung mit einem Musiklehrer, von dem David fasziniert ist. 5: David nähert sich Edward und erfährt einiges über dessen Lebenssituation, die so völlig anders ist als seine.

Das klingt nach dem alten Thema Beziehung zwischen Pflicht und Neigung. Wenn es dabei bleibt, hoffe ich dann doch auf etwas mehr Substanz. Originell ist immerhin, dass es sich nicht um eine heterosexuelle Beziehung handelt. Und der angedeutete Hintergrund wirft weiterhin viele Fragen auf: Was ist das für eine Gesellschaft, die nach außen hin so frei wirkt und doch so eingeschränkt ist? Die "Negroes", um deren Freiheit man sich bemüht, werden nicht als gleichwertig und schon gar nicht als gleichartig angesehen; sie sollen bitteschön so schnell wie möglich nach ihrer Befreiung weiterwandern. Was ist das für eine Krankheit, die David mit sich trägt? Ist es eine Seuche wie die, an der seine Eltern gestorben sind, oder ist es eher eine psychische Gestimmtheit in Art einer Depression, die ihn lähmt? Und welche Werte bestimmen das Handeln der Personen - sind es tatsächlich Höflichkeit, Bescheidenheit und Menschlichkeit wie im Motto der Bank?

Ich bin gespannt auf die Fortsetzung.

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katzenminze kommentierte am 16. Januar 2022 um 17:15

An Depression dachte ich auch.
Der Zwiespalt Charles/Edward ließ mich schon an Jane Austen denken: Wer kriegt wen. :D Aber ich hoffe auch auf mehr Inhalt als nur Liebeswirren. Was man nebenbei über Amerika, die Kolonien und die Freistaaten erfährt finde ich interessant. Vor allem ab Seite 149.

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verbuechert kommentierte am 16. Januar 2022 um 21:36

Das ist mir auch direkt aufgefallen: Die Gesellschaft, die beschrieben wird, wirkt anfangs so frei, ja fast utopisch, so wie durch das Beispiel, dass gleichgeschlechtliche Ehen nicht in Frage gestellt werden. Doch hinter der Fassade ist die Gesellschaft eigentlich nicht, wie sie scheint und weist total starke Ungleichheiten auf. 

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Anna625 kommentierte am 18. Januar 2022 um 08:05

Das stimmt, am Anfang war ich total begeistert von den Freistaaten, weil man das Gefühl bekommt, dass Homosexualität dort überhaupt kein Problem ist und dass dort jeder so akzeptiert wird wie er ist. Dann stellt sich raus - ja, man kann sein wie man ist, aber eben auch nur solange man weiß ist. Bzw. werden die Leute aus den Kolonien ja auch diskriminiert, unabhängig von der Hautfarbe. Eine Welt, in der wirklich jeder akzeptiert wird, scheint nichtmal in der Utopie zu funktionieren...

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 228
katzenminze kommentierte am 18. Januar 2022 um 17:21

Aber zumindest macht es Hoffnung! Wenn unsere Welt 1893 schon so ausgesehen hätte, wie wäre es dann jetzt erst! Es ist ja immerhin noch das 19. Jahrhundert mit seinen Standesdünkeln, Rassismus etc pp. Sie sind jedenfalls auf einem besseren Weg, als es unsere Welt damals War. :)

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katzenminze kommentierte am 18. Januar 2022 um 17:21

doppelt...

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Nil kommentierte am 19. Januar 2022 um 08:29

Ja, einer dieser Lust-anhalten-Momente. Diese trügerisch gute Atmospäre, aber eben nicht für alle.

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marsupij kommentierte am 21. Januar 2022 um 08:33

Aber wenn diese Welt ohne Probleme wäre, wäre der Roman auch zu kitschig und wir könnten nicht so gut diskutieren.
Trotzdem ein schöner Traum, wenn jede/r akzeptiert und respektiert wird. Ich versuche diese Botschaft jedenfalls weiter zu geben und hinterfragen mich, bin aber weit davon entfernt, es immer zu schaffen. Aber manchmal ist es schon gut, wenn man solche Diskrepanzen sieht bzw sichtbar macht und dann einen Schritt weiter geht.

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 228
GaudBretonne kommentierte am 01. Februar 2022 um 14:41

"Das klingt nach dem alten Thema Beziehung zwischen Pflicht und Neigung. Wenn es dabei bleibt, hoffe ich dann doch auf etwas mehr Substanz. Originell ist immerhin, dass es sich nicht um eine heterosexuelle Beziehung handelt. Und der angedeutete Hintergrund wirft weiterhin viele Fragen auf: Was ist das für eine Gesellschaft, die nach außen hin so frei wirkt und doch so eingeschränkt ist?"

Das ist eine treffende Zusammenfassung/Bewertung, die man sich nach der Lektüre des gesamten ersten Teils stellt. Ich hoffe, Teil zwei und drei klären das auf! 

 

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 228
katzenminze kommentierte am 16. Januar 2022 um 19:47

Kurz zusammengefasst mein Eindruck von Teil 1: Ein lebendiger historischer Roman mit interessantem Dreh und durchweg tollen Figuren. Spannend zu lesen aber bisher in erster Linie "nur" ein Liebesdrama um Lügen, Geld und Freiheit.

Ich hoffe, inhaltlich geht es in den kommenden Teilen noch über die Liebesdramen hinaus, auch wenn ich alles bisher echt gerne lese.

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 228
wandagreen kommentierte am 17. Januar 2022 um 09:03

So was wie "Friends"??

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 228
katzenminze kommentierte am 17. Januar 2022 um 11:08

Nein, nein. Eher wie Jane Austen wenn sie Amerikanerin und Queer gewesen wäre. XD

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 228
FIRIEL kommentierte am 17. Januar 2022 um 19:32

Das hoffe ich auch. Das liest sich zwar gut, aber bisher reicht es nicht an "Ein wenig Leben" heran.

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GaudBretonne kommentierte am 01. Februar 2022 um 14:42

Ganz genau!!!!

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emmasbuecherecke kommentierte am 16. Januar 2022 um 20:41

Mein erster Eindruck vom ersten Teil ist fast durchweg positiv. Anfangs fand ich es etwas schwierig reinzukommen. So viele Namen und Namen der gleichgeschlechtlichen Ehepartner:innen (was bei mir auch sofort die Frage des Nachwuchs aufkommen lies). Anschließend kam ich aber in den Lesefluss. Habe mit David und Edward mitgefiebert und auf ein Happy End gehofft. Der Brief vom Detektiv hat leider alles zerstört xD Anfangs mochte ich David noch sehr und habe mich über seine neue Liebe gefreut, doch nachdem er Charles so respektlos „abserviert“ und Edward so naiv vertraut hat, schwand einiges an Sympathie. Ich bin gespannt ob die anderen Teile seine Geschichte aufgreifen und auflösen was aus ihm wurde. Dass er sein Paradies gefunden hat bezweifle ich aber leider…

Von Davids Geschichte abgesehen finde ich es toll, wie die amerikanische Geschichte neu geschrieben wurde!

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wandagreen kommentierte am 17. Januar 2022 um 09:04

Wodurch ist der Eindruck "fast durchweg positiv" entstanden?

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Sursulapitschi kommentierte am 17. Januar 2022 um 11:24

Liest du das Buch auch, Wanda? 

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Sursulapitschi kommentierte am 17. Januar 2022 um 11:53

Von Davids Geschichte abgesehen finde ich es toll, wie die amerikanische Geschichte neu geschrieben wurde!

Ja, das finde ich auch. Das ist das, was mich hauptsächlich fasziniert. Da gibt es ganz neue Territorien, Regeln, Gesetze. Spannend, was das alles für Auswirkungen hat. Das klingt ja, als käme es einem Todesurteil gleich, wenn Edward und David naiv nach Kalifornien ziehen. 
Ich habe lange nicht mehr bei einem Buch so intensiv die Karte studiert. 

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Anna625 kommentierte am 18. Januar 2022 um 08:01

Oh ja, die Karte habe ich mir auch sehr lange angeschaut. Total spannend darüber nachzudenken, wie anders sich alles hätte entwickeln können, wenn ein paar Dinge anders gekommen wären. Wie dann wohl heute die Beziehungen zwischen den Freistaaten und den USA usw. wären, was das für Auswirkungen auf die restliche Welt gehabt hätte...

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Nil kommentierte am 19. Januar 2022 um 08:31

. So viele Namen und Namen der gleichgeschlechtlichen Ehepartner:innen

Ging mir auch so, aber es hat sich dann doch recht schnell sortiert. Zu Beginn hatte ich auch Sorge, aber dann ging es.

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Fever kommentierte am 24. Januar 2022 um 10:40

Tatsächlich war ich mir das ganze erste Buch über unsicher, ob ich mir David/Edward oder David/Charles wünschen soll. Irgendwie hatte ich bei Edward die ganze Zeit ein komisches Gefühl, Charles hingegen war mir sehr sympathisch. Dass das Körperliche da aber für David einfach nicht passt, ist natürlich eine große Hürde, die sich eigentlich kaum überwinden lässt. Umgekehrt hatte ich das Gefühl, bei Edward ist es HAUPTSÄCHLICH das Körperliche, sie führen kaum mal ein offenes, echtes Gespräch, so wie David und Charles. Mir gefällt, dass das Ende so offengehalten wird: David ist überzeugt, die richtige Entscheidung zu treffen (und vielleicht wird es das für ihn sein), als Leserin zweifle ich aber daran und vermute eher, dass Edward ihn doch über den Tisch zieht. Ich bin gespannt, ob das in den folgenden zwei Büchern noch aufgeklärt wird oder ob diese GEschichte einfach so stehen bleibt.

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DoraLupin kommentierte am 08. Februar 2022 um 10:18

Deine Meinung kann ich nur so unterstreichen, auch meine Frage war zuerst bei den gleichgeschlechtlichen Paaren der Nachwuchs und auch mir erging es so, dass ich David anfangs noch symphatisch fande aber sich das mehr und mehr gewandelt hat, weil er so schäbig zu Charles war! Ich denke auch eher, dass David sein Paradies hier nicht gefunden hat nach diesem Brief...

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FIRIEL kommentierte am 17. Januar 2022 um 06:39

Ich habe gestern Abend den ersten Teil zu Ende gelesen, bin dann aber ins Bett gegangen. Und nun muss ich mich beeilen, um meine Bahn zu kriegen. Kommentare also später...

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Sursulapitschi kommentierte am 17. Januar 2022 um 11:24

Oha, was für ein Buch! Ich fresse es. Es ist wirklich intensiv und geht nahe.

Ich habe mehrfach an meinem Verstand gezweifelt, bis ich verstanden habe, dass man hier üblicherweise gleichgeschlechtlich heiratet. Ist doch irre, wie festgefahren man ist. Und dann habe ich eine Weile gebraucht, bis ich glauben konnte, dass da tatsächlich jemand eine alternative Geschichte Amerikas erfunden hat. Das ist faszinierend und lässt einen Historie ganz neu erleben. Gerne hätte ich noch genauer erfahren, wie es dazu kam.

So, glaub irgendjemand, dass Edward lautere Absichten mit David verfolgt? Ich schätze, es wird in Kalifornien ein böses Ende nehmen.

Zwischendrin habe ich überlegt, ob mir die ganzen Liebeswirren gefallen und ob das tatsächlich der Hauptfocus ist. Aber ich denke, das braucht es, um uns die Idee und den Stellenwert dieses Freistaates plastisch vorzuführen, zu verdeutlichen, was den Freistaat zum Freistaat macht. Das tut es auf jeden Fall.

Ich bin höchst gespannt, wie es weitergeht.

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katzenminze kommentierte am 17. Januar 2022 um 12:14

So, glaub irgendjemand, dass Edward lautere Absichten mit David verfolgt?
Nein. XD Ich dachte mir am Ende nur: Junge, du läufst mit einem Koffer voller Gold herum. Du bist wahrscheinlich schneller tot, als du "Edward" sagen kannst. Im Kalifornien müsste man ihn ja wahrscheinlich nur der "Unzucht" beschuldigen und schwupps, ist er weg vom Fenster.

Aber ich denke, das braucht es, um uns die Idee und den Stellenwert dieses Freistaates plastisch vorzuführen, zu verdeutlichen, was den Freistaat zum Freistaat macht.
Stimmt. Und sowohl Liebeswirren als auch Geschichte des Landes sind so unterhaltsam und gut geschrieben, dass man sich wirklich nicht beschweren kann.

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Sursulapitschi kommentierte am 17. Januar 2022 um 12:20

Nein. XD Ich dachte mir am Ende nur: Junge, du läufst mit einem Koffer voller Gold herum. Du bist wahrscheinlich schneller tot, als du "Edward" sagen kannst.

!!!!

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FIRIEL kommentierte am 17. Januar 2022 um 19:34

Jo. Und ob Edward ihm dann wenigstens noch eine Rückfahrkarte besorgt?

;-D

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Anna625 kommentierte am 18. Januar 2022 um 07:58

David tut mir schon ein bisschen leid. Da findet er endlich mal jemanden den er liebt und kann sich endlich auch wirklich für diese Liebe entscheiden, und dann muss man damit rechnen, dass es ein böses Ende für ihn nimmt...

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katzenminze kommentierte am 18. Januar 2022 um 17:27

Ja, man hofft, dass es gut ausgeht, aber glauben tut man es nicht. Mir tat aber auch der Großvater leid. Man merkt, wie sehr er David beschützen will und wie gern er ihn hat. Er hat auch nicht alles richtig gemacht, aber ich hatte den Eindruck, er hat es zumindest versucht.

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Heidi kommentierte am 01. Februar 2022 um 01:21

Du sagst es. Ich saß da und habe ständig dem Kopf geschüttelt, wie naiv David doch ist. Warum er auch gleich sein ganzes Geld holen muss. Ich gehe ja stark davon aus, dass Edward ihn sogar als Homosexuellen enttarnen wird. 

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FIRIEL kommentierte am 17. Januar 2022 um 19:38

Sursu, erst dachte ich auch, dass die gleichgeschlechtliche Heirat hier die Norm ist. Aber das ist sie anscheinend nicht; Charles Geschwister z.B. sind heterosexuell. Bei den Binghams sind sie anscheinend alle homosexuell. Ob diese Neigung nun angeboren ist, also vererbt, oder anerzogen, oder eine Kombination, das ist die Frage. Ich weiß nicht, was Psychologen dazu sagen.

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marsupij kommentierte am 18. Januar 2022 um 07:38

Einer meiner Freunde ist homosexuell und seine Schwester auch. Konservative, französische Familie. Die Eltern haben damals den Kontakt zu ihren Kindern abgebrochen. Inzwischen haben sie zum Glück wieder ein recht gutes Verhältnis. Das hat meinen Freund verständlicherweise hart getroffen.

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FIRIEL kommentierte am 17. Januar 2022 um 19:39

- doppelpost -

Ich werde jetzt erst mal ein anderes Buch lesen, damit wir gemeinsam weiterlesen können.

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Winterzauber kommentierte am 18. Januar 2022 um 14:51

Ich babe den ersten Abschnitt noch nicht komplett beendet, werde aber schon mal was dazu schreiben.

Der Schreibstil ist einfach toll, so blumig und ausschweifend.

Die Geschwister von David bleiben für mich noch blaß, er selbst hat seinen Weg noch nicht gefunden und ist ein Zweifler (es wird von seiner Krankheit gesprochen, meine Vermutung - Depressionen?) 

Irgendwie kommt es mir vor, als wäre die gleichgeschlechtliche Ehe normal und sogar noch arrangiert - aber nirgendwo wird erwähnt, dass die Herteoehe unnormal ist, es ist wohl beides gesellschaftlich anerkannt.

Die Geschichte nahm für mich Fahrt auf, als David sich in den Musikleher verliebt. Die Geschichte wird zeitgemäß und schön erzählt. Ich ahne schon, dass die Geschichte nicht gut ausgeht.

Den Großvater finde ich zwar nett, aber ein bisschen gönnerhaft, als wolle er David in eine Richtung drängen, aber er soll denken, er hätte es selbst so gewollt.

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DoraLupin kommentierte am 08. Februar 2022 um 10:20

Trotz dem aussschweifenden Schreibstil fand auch ich die Nebencharakter etwas blass. Da hätte ich mir noch deutlich mehr Tiefe gewünscht

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Mara S. kommentierte am 18. Januar 2022 um 22:42

Mein Buch kam Ende letzter Woche an und ich hab am Wochenende gleich losgelegt. Ich bin noch nicht ganz durch mit dem Abschnitt, wollte aber schon mal kurz meine ersten Eindrücke mitteilen.  Ich bin absolut überrascht und erfreut, dass es losgeht mit dem 19. Jahrhundert und noch dazu in einer alternativen Historie. Es hat was von american Jane Austen meets diversity! Sehr cool. Wie ich die alternative Geschichtsentwicklung finde, kann ich noch nicht sagen. Gelebte Diversität im Norden des amerikanischen Kontinents ist toll, Diskriminierung der Schwarzen auch hier ein ungelöstes Problem ebenso wie die Ungleichverteilung der Reichtümer. Was in den amerikanischen Staaten abgeht, hab ich noch nicht ganz verstanden - Unterdrückung, keine Liberty, Versklavung und wahrscheinlich radikales Christentum. Aber warum und wieso, das werde ich hoffentlich noch irgendwo lesen. Die Geschichte um David finde ich im Kontrast zur alternativen Zeitgeschichte fast banal. Jüngling aus reichem Haus verliebt sich in armen Schlucker und wird entweder übers Ohr gehauen oder traut sich nicht, seine Familie vor den Kopf zu stoßen. Es wirkt noch ein wenig vorhersehbar auf mich, aber wie gesagt, ich bin ja noch nicht durch. 

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FIRIEL kommentierte am 29. Januar 2022 um 12:05

Mara, wo hast du das "radikale Christentum" gelesen? Das ist mir gar nicht aufgefallen.

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Mara S. kommentierte am 31. Januar 2022 um 00:22

Das hab ich hinein interpretiert in die wenigen Fakten zu den USA dieser alternativen Historie. Wenn Homosexualität mit dem Tod bestraft wird, holt man sich unter Garantie die Absolution von ganz oben als unnatürlich und nicht von Gott geschaffen. Christentum, das Nächstenliebe nur für bestimmte Gruppen einschließt, wirkt auf mich sehr befremdlich, scheint aber in Teilen der "echten" christlichen USA usus zu sein. Aber wie gesagt, reine Spekulation.

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Nil kommentierte am 19. Januar 2022 um 08:28

In der Tat, der erste Abschnitt schon ist pickepacke voll mit wahnsinnig vielen Elementen und Szenen bei denen man innehalten will. Ich muss das bei diesem Buch strukturierter angehen und mir zwischendurch notizen machen. Ich merke gerade, dass das Buch wie ein Sturm durch mein Hirn geflügt ist und nun kommt nichts sinnvolles zustande.  

Hanya Yanagihara hat einen unglaublichen Erzählstil. Packend, emotional reibend und trotzdem leicht zu lesen. Ich kenne das berühmte Erstlingswerk nicht, kann also hier leider nicht vergleichen. 

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juli_bookworld kommentierte am 19. Januar 2022 um 20:15

Die Erzählweise finde ich auch mehr als gelungen. Es kommt so viel Gefühl dabei rüber, obwohl der Text durchaus anspruchsvoll geschrieben ist. Einfach klasse!

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juli_bookworld kommentierte am 19. Januar 2022 um 20:13

Ich habe den ersten Abschnitt nun auch beendet und bin absolut geflashed und begeistert davon!

Am tollsten finde ich die Atmosphäre, die in diesem Roman kreiert wird. Es ist eine eindeutige Dramatik spürbar, die mich total mit den Charakteren mitfühlen lässt. Gleichzeitig eröffnet sich eine gewisse Melancholie, die mich immer wieder ein bisschen traurig gestimmt hat. Die Verbindung von diesen Emotionen hat mich einfach gefesselt und machen für mich das Buch zu etwas Besonderem. Sobald man anfängt zu lesen, taucht man in diese Atmosphäre ein und wird komplett davon gefangen genommen.

Die Geschichte von David hat mich bisher sehr berührt. Die Gefühle, die während der Erzählung rüber kamen, wirkten auf mich unwahrscheinlich echt und authentisch. Das habe ich total geliebt. Die Liebesgeschichte war zu Beginn traumhaft schön geschrieben und ich habe mich echt wahnsinnig für den Protagonisten gefreut. Man konnte wirklich spüren, dass dadurch nun eine große Lücke bei ihm gefüllt wurde. Ich finde die Charaktergestaltung wahnsinnig vielschichtig. Allein die Form der Entwicklung, die David mitmacht, ist im Buch super porträtiert. Ich habe wirklich das Gefühl auf jeder Seite noch etwas Neues über die Figuren zu erfahren. Das macht den Roman super spannend, sodass man immer neugierig ist, wie es weitergeht.

Wie einige meiner Mitleser mache ich mir jedoch auch Gedanken über die Entscheidung von David. Ich hatte eher den Eindruck, dass der Onkel besorgt um David ist und sich um ih gekümmert hat. Gerade deswegen bin ich mir auch nicht sicher, ob Davids Entscheidung wirklich klug war. Ich bin echt gespannt, ob wir jetzt noch mehr über ihn erfahren werden.

Neben der Atmosphäre und der Charakterdarstellung ist auch der Schreibstil ein absoluter Pluspunkt des Romans. Die Erzählweise ist durchaus anspruchsvoll; gibt aber wahnsinnig viel Gefühl wieder. Der Schreibstil passt für mich daher perfekt zu der Atmosphäre und unterstützt den Roman in seinem gesamten Wirken. Hut ab vor dieser literarischen Leistung der Autorin!

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Winterzauber kommentierte am 20. Januar 2022 um 21:24

Da rennt David in sein Unglück oder vielleicht ist es auch das Glück seines Lebens, wird ja leider nicht aufgeklärt.

Obwohl Edward als Betrüger enttarnt ist, geht David doch mit, mir tat der Großvater so leid.

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kommentierte am 22. Januar 2022 um 10:03

Ich habe jetzt auch mal den ersten Abschnitt beendet und habe etwas gemischte Gefühle. Ich habe bisher immer so viel Gutes über die Bücher der Autorin gehört sodass ich eine gewisse Erwartung mitbringe. Die wurde bisher nicht erfüllt aber so richtig enttäuscht wurde ich auch nicht.

Es war auf jeden Fall spannend David auf seinem Weg bisher zu begleiten und ich bin schon sehr neugierig darauf welche Steine ihm sonst noch in den Weg gelegt werden. Man leidet richtig mit und ich wünsche ihm sehr, dass es bergauf geht und er den Ort findet der zu seinem Paradies wird.

Die Konstellation der Geschichte finde ich gut gemacht, David der offensichtlich durch seinen Großvater alle Freiheiten hat aber es ist nicht so wie es auf den ersten Block wirkt. Gefällt mir wiederum gut! 

 

Was ich ebenfalls positiv hervorheben muss ist’s in Tatsache, dass man regelrecht in die Geschichte gezogen wird und einfach weiterlesen muss.

Die lebendigen Beziehungen gefallen mir ebenfalls ganz gut auch wenn ich glaube, dass die Autorin hier noch weiter in die Tiefe gehen wird. Es war ja gerade auch erstmal der erste Abschnitt, das Ende wird bestimmt der Hammer!

Ich bin auf jeden Fall gespannt ob die Geschichte sich noch weiter in diese tolle Richtung entwickelt.

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DoraLupin kommentierte am 08. Februar 2022 um 10:23

Mir geht es ähnlich, ich selbst habe noch kein Buch der Autorin gelesen habe auch auch immer nur positives über "Ein wenig Leben" gehört. Einerseits hat mich auch diese Geschichte fasziniert aber ich habe etwas mehr erwartet nach dieser Begeisterung der Autorin gegenüber. Bin gespannt auf den Rest des Buches

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FIRIEL kommentierte am 22. Januar 2022 um 13:12

Mittlerweile haben so etwa zwei Drittel aus unserer Leserunde kommentiert. Eigentlich wollte ich ja mit dem Weiterlesen warten, bis alle da sind, aber ich habe mich nun entschieden, dass ich an diesem Wochenende den zweiten Teil lesen werde. Einige sind ja anscheinend schon längst mittendrin oder sogar schon im dritten Teil.

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FIRIEL kommentierte am 22. Januar 2022 um 13:15

P.S.: Ich hoffe, dass wir erfahren, wie es mit David weitergeht. Da der zweite Teil aber hundert Jahre später spielt, kann das dann nur mit einem Rückblick geschehen, vielleicht auf diesen verrückten Ahnherr von damals? Oder auf das schwarze Schaf der Familie, das als mahnendes Beispiel dienen muss? Oder durch ein Tagebuch? Wie auch immer, bitte, liebe Autorin, lass David und seine Zeitgenossen nicht einfach in der Versenkung verschwinden...

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marsupij kommentierte am 22. Januar 2022 um 15:34

Ich hoffe auch, dass wir es erfahren werden. Auf welche Weise auch immer.

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Fever kommentierte am 24. Januar 2022 um 10:42

Ganz ähnlich ging es mir auch! Ich habe den zweiten Teil schon begonnen und (ohne zu viel zu verraten) habe den Eindruck, dass schon eine gewisse Chronologie vorliegt. Ich habe also die Hoffnung, dass irgendwo mal wenigstens in einem Nebensatz erwähnt wird, ob David die richtige Entscheidung getroffen hat.

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Heidi kommentierte am 01. Februar 2022 um 01:34

Ich habe leider Ein wenig Leben noch nicht gelesen. Daher kann ich keinen Vergleich zu dem Buch ziehen. Ich habe anfangs mit David mitgefühlt, aber mittlerweile schüttele ich nur noch meinen Kopf und schreie ihn förmlich an, dass er doch auf seinen Großvater hören soll und dem Bericht trauen soll. Dass er auch noch die Ausreden von Edward glaubt, macht mich sauer. Ich traue Edward null. Und ich vermute auch, dass er wirklich mit Aubrey zusammen ist und auch sein wird in Kalifornien— Sobald er Davids Köhle hat, wird er ihn als Homosexuellen enttarnen. Ich habe nur noch Mitgefühl mit dem Großvater. Ich verstehe allerdings nicht, warum das Verhältnis zu den Geschwistern so kühl ist. Nur weil David eher reifer und ruhiger Natur ist? Ich muss unbedingt wissen, wie es für ihn weitergeht. Auch wenn ich weiß, dass ich David dann sagen werde: Wir haben es dir doch gesagt.

Die Alternative Geschichte Amerikas gefällt mir total gut. Auch wenn ich anfangs Probleme hatte da durchzublicken. 

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DoraLupin kommentierte am 08. Februar 2022 um 10:24

So erging es mir mit David ebenfalls, anfangs war er mir sympathisch, dann hätte ich ihn nur noch schütteln können!

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GaudBretonne kommentierte am 01. Februar 2022 um 15:18

Aufgrund einer akuten Verletzung konnte ich leider nicht eher mit dem Lesen beginnen. Ich habe dann aber den gesamten ersten Abschnitt innerhalb der letzten zwei Tage gelesen und konnte mich kaum von dem Text lösen. Er entwickelt - wie "Ein wenig Leben" auch - eine ganz besondere Faszination, die ich mit den Emotionen der Protagonisten begründe. Es gelingt der Autorin hervorragend, dass der Leser sich in die Protagonisten versetzen kann, auch wenn man nicht immer mit ihrem Handeln und Denken einverstanden ist. 

Alle meine anderen Ideen wurden hier bereits von euch thematisiert:

1. Noch reicht der Roman nicht an "Ein wenig Leben" heran, auch wenn er mich begeistert hat.

2. Der Konflikt zwischen David und seinem Großvater (+Beziehung zwischen Pflicht und Neigung) ist gut angelegt, auch wenn er nicht ganz neu ist. Gelungen ist hier jedoch, dass der Leser "an der Nase herumgeführt" wird, indem mit Erwartungen und Klichees gespielt wird. In diesem Kontext muss erwähnt werden, dass es  ein genialer Schachzug ist, die Geschichte Amerikas umzuschreiben. 

3.  Ich hoffe, dass wir erfahren, wie es mit David weitergeht und kann mich nur schwer daran hindern, bereits eure Kommentare zum zweiten Teil zu lesen....(Ich bleibe standhaft, alles andere wäre schummeln....)

Abschließend fällt auf, dass wir den Text alle recht ähnlich empfunden haben und sich Kontroversen in der Diskussion hier eher um Details drehten. 

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milkysilvermoon kommentierte am 06. Februar 2022 um 20:35

Mir hat der erste Leseabschnitt richtig gut gefallen. Ich kannte noch kein Buch der Autorin und konnte deshalb ohne konkrete Erwartungen an die Lektüre gehen. Der Klappentext klang nach einem ungewöhnlichen Roman, und diesen Eindruck habe ich auch nach dem ersten Viertel.

Der Schreibstil kommt meinem Geschmack entgegen. Sehr atmosphärisch. Auch die unterschiedlichen Zeitebenen sprechen mich an. Ich bin gespannt, wie alles zusammenhängen könnte. Noch sehe ich keine Verbindung.

Inhaltlich empfinde ich den Roman schon als seltsam, auf allen Ebenen, aber nicht auf unangenehme, sondern interessante Art.

Ich wollte das Buch unbedingt lesen, weil ich so gegenteilige Meinungen darüber gelesen hatte und mir selbst ein Bild machen wollte. Bisher bin ich aber positiv überrascht. Ich bin gespannt, ob es dabei bleibt.

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 228
DoraLupin kommentierte am 08. Februar 2022 um 10:33

Ich habe den ersten Abschnitt nun auch beendet und bin etwas zwiegespalten mit diesem ersten Abschnitt des Buches. Einerseits fand ich die Liebesgeschichte die David da führt sehr intensiv und ich konnte die Gefühlswelt der Protagonisten richtig miterleben was mir sehr gefallen hat, mochte dann aber das offene Ende nicht so gern. Mir kam es vor als wäre die Geschichte noch nicht zuende erzählt und bricht mittendrin ab. 

David fand ich zuerst sehr sympathisch, dies ändert sich aber schnell als er so ekelhaft über den armen Charles zu denken beginnt und ihn auf so schändliche Weise ausnutzt! Auch wie er nach dem Brief so leichtgläubig seinem Liebhaber gegenüber sein kann, ist schwer zu begreifen..richtig liebestoll scheint er mir zu sein! Ich glaube nicht, dass er im Westen sein Glück gefunden hat und ehrlich gesagt würde es ihm sogar recht geschehen nachdem er so zu Charles war!

Den Schreibstil finde ich einerseits sehr gelungen, da man in die Gefühlswelt der Protagonisten eingesogen wird, aber dann wieder waren mir einzelne Abschnitte zu ausschweifend und langatmig. Dann wiederum blieben mir einige Nebencharaktere zu blass, ich hätte mir hier Teile der Geschichte ausführlicher gewünscht und mit einem richtigen Ende, anderes hätte gekürzt werden dürfen. 

Diese paralelle Welt in der David, sein Großvater und die Geschwister leben fand ich aber sehr gelungen, spannend, faszinierend und gut gemacht. Ich bin gespannt was im nächsten Teil kommt!

 

 

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