Leserunde

Leserunde zu "Wildtriebe" (Ute Mank)

Wildtriebe
von Ute Mank

Bewerbungsphase: 01.07. - 22.07.

Beginn der Leserunde: 29.07. (Ende: 19.08.)

Im Rahmen dieser Leserunde stellen wir – mit freundlicher Unterstützung des dtv Verlags – 20 Freiexemplare von "Wildtriebe" (Ute Mank) zur Verfügung. Eine Leserunde zum Buch findet ihr hier.

Wenn ihr eines der Freiexemplare gewinnt, diskutiert ihr in der Leserunde mit, tauscht euch über eure Leseerfahrungen aus und veröffentlicht am Ende eine Rezension zum Buch.

ÜBER DAS BUCH:

Drei Frauen auf einem Hof – im Kampf um Selbstbestimmung, Anerkennung und Freiheit

Für die alte Großbäuerin Lisbeth gibt es nichts Wichtigeres als den Hof, sein Erhalt ist ihr Lebenssinn. Nie hat sie die damit verbundenen Pflichten hinterfragt.

Doch mit Schwiegertochter Marlies kommt eine neue Frau ins Haus, die keineswegs klaglos und ohne eigene Wünsche das Leben einer Bäuerin führen will. Das Kaufhaus in der nächsten Stadt wird für Marlies zum Sehnsuchtsort im Wirtschaftswunderdeutschland, arbeiten möchte sie dort, einen Jagd- und Traktorführerschein machen, das Leben soll doch mehr zu bieten haben.

Die beiden Frauen tragen fortan stille Kämpfe aus, um Haushaltsführung, um Kindererziehung. Doch eigentlich werden viel größere Dinge verhandelt: Lebensmodelle, Vorstellungen vom Frausein, vom Muttersein. Und doch ist da ein verbindendes Element: Marlies’ Tochter Joanna, die ihren ganz eigenen Weg geht und nach dem Abitur nach Uganda aufbricht …

ÜBER DIE AUTORIN:

Ute Mank, geboren in Marburg, hat vor über 30 Jahren in ein Dorf in Hessen eingeheiratet, wo sie bis heute »die aus der Stadt« ist. Sie ist Mutter von zwei erwachsenen Töchtern, lernte einen Gesundheitsberuf, studierte Erziehungswissenschaften und promovierte später nebenberuflich. ›Wildtriebe‹ ist ihr erster Roman.

21.08.2021

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 99

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Pitty318 kommentierte am 01. August 2021 um 11:52

Bei mir kam das Buch am Samstag an und ich konnte es nicht liegen lassen, so hat es mich gereuzt hineinzulesen. Es liest sich gut, nachdem ich die handelnden Personen und den Wechsel der Perspektiven verstanden hatte. Nach 100 Seiten habe ich es völlig bedrückt erst einmal liegen gelassen. Die bedrückte Stimmung hat mir regelrecht Bauchschmerzen verursacht. Hätten sie nur einmal weiter versucht miteinander zu reden, dachte ich. Vielleicht ist es der Generation geschuldet, war mein erster Eindruck. Aber dann versuchte ich an Hand des Alters die Figuren zu auszuloten und irgendwie passt es für mich nicht zusammen. Dass Lisbeth zu der sprachlosen Generation gehört, kann ich verstehen, aber bei Marlies kann ich es gerade für die Zeit nicht mehr verstehen. Es ist für mich einfach so unverständlich und unglaubwürdig für die Zeit. Gerade, wenn man es aus der Zeit betrachtet und zudem noch für die Region im Umkreis dieser Universitätsstadt.

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Rosmarin kommentierte am 03. August 2021 um 11:01

Oh ja, ich bin zwar mit dem ersten Abschnitt noch nicht ganz fertig, aber die bedrückte Stimmung empfinde ich ebenso. Und ich kann nur sagen, mir ging es mit meiner Schwiegermutter manchmal recht ähnlich. Sie war die Königin, ich allenfalls die, die ihr den "Sohn weggenommen hat". Ausgesprochen selten konnte ich ihr es recht machen. Wir haben 1981 geheiratet, in modernen Zeiten ;o))

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Pitty318 kommentierte am 03. August 2021 um 18:52

Das kann ich mir auch noch vorstellen. Meine Schwiegermutter in spe (Jg. 1925) hatte noch in der 90er Jahren ein allgemeines Problem damit, dass eine andere Frau an der Seite ihres Sohnes war.  Und meine Oma (Jg. 1903) sagte zur Geburt meiner Schwester recht enttäuscht: "Schon wieder ein Mädchen!". Männliche Nachkommen galten offenbar auch mehr, vielleicht hängt das auch zusammen. 

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AnneMF kommentierte am 03. August 2021 um 19:27

Ja die männlichen Nachkommen waren begehrter....der Stammbaum musste erhalten bleiben.

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engi kommentierte am 04. August 2021 um 15:55

Oh, Rosmarin ... das ist ja nicht schön. Habt ihr denn mit den Schwiegereltern unter einem Dach gewohnt. Das wäre ja ein schrecklicher Gedanke!

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AnneMF kommentierte am 03. August 2021 um 11:10

Marlies wird vielleicht noch gesprächiger im 2. Abschnitt. Einen Bauern zu ehelichen ist alles andere als einfach. So richtig passt Marlies da nicht hin. 

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engi kommentierte am 04. August 2021 um 15:57

Wir haben auch ein paar Bauern in unserem erweiterten Freundeskreis und dem kann ich zustimmen. Ich weiß, ich hätte da auch nicht reingepasst. So groß kann eine Liebe gar nicht sein ... 

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KKruse kommentierte am 05. August 2021 um 18:59

Ich kann verstehen, dass du die Stimmung als bedrückend empfindest, aber ich habe das nicht so negativ wahrgenommen, dass ich das Buch deprimierend finde. Eher melancholisch. Der Erzählton ist sehr ruhig und ich würde mir auch manchmal mehr Schwung wünschen, aber für mich passt Erzählstil und Handlung im Großen und Ganzen gut zusammen. Es gibt ja auch immer wieder heiterere Momente und keine allzu großen Dramen...

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Lisa_V kommentierte am 08. August 2021 um 17:02

Ich kann verstehen, dass du die Stimmung als bedrückend empfindest, aber ich habe das nicht so negativ wahrgenommen, dass ich das Buch deprimierend finde. Eher melancholisch.

Als deprimierend empfinde ich das Buch auch nicht. Beide Frauen haben einfach sehr unterschiedliche Ansichten und können ja doch auch immer wieder kleine Glücksmomente für sich verbuchen. Das es sich hier nicht um einen Wohlfühlroman handelt, war mir spätestens nach der Leseprobe klar.

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Bookflower173 kommentierte am 15. August 2021 um 00:28

Das stimmt. Ich finde, man spürt eine Spannung auf dem Hof, aber als deprimierend habe ich es auch nicht empfunden.

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alasca kommentierte am 08. August 2021 um 23:58

Auf die bäuerliche Welt hatte die Universität keinerlei Einfluss;-) Ich verorte die Erzählzeit in den 60er Jahren. Da war es um die Rechte der Frauen noch sehr schlecht bestellt. Auf S. 41 wird es ja auch gesagt: "Konrad hätte ihr das Arbeitengehen verbieten können." Damals war es gesetzlich geregelt, dass der Ehemann die Arbeitsstelle seiner Frau kündigen konnte. Insofern ist die Schilderung schon sehr stimmig.

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Bookflower173 kommentierte am 15. August 2021 um 00:29

Stimmt. Das könnte passen. :)

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Bookflower173 kommentierte am 15. August 2021 um 00:26

Der Perspektivwechsel hat mich am Anfang auch ziemlich verwirrt, weil der zwischendurch einfach statt fand. Die Spannung habe auch ich gespürt und ich bin gerne in die Geschichte von Marlies und Lisbeth eingetaucht.

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Pitty318 ergänzte am 01. August 2021 um 12:22

Ich war zu spät zum Korrigieren. 
* gefreut  anstatt   gereuzt

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AnneMF kommentierte am 02. August 2021 um 23:39

Ein Hof in Hausen / Hessen wird von Lisbeth einer alten Großbäuerin geführt. Sie ist sehr wortkarg, so war das in den damaligen Zeiten. Es wurde keine Pflicht hinterfragt, die Arbeit stand an erster Stelle. Dann kommt Marlies auf den Hof und Lisbeth ist das überhaupt nicht recht. Die beiden Frauen kommen einfach nicht miteinander aus, weil Marlies ihrer Schwiegermutter nichts recht machen konnte. Dann nach zwei Jahren reicht es Marlies, sie will selbständig arbeiten gehen. 

Die damalige Generation sprach nicht viel, es wurden meist nur Forderungen gestellt. Die hatte man zu erfüllen. Ja, wenn ich so an die Zeit meiner Geschwister denke, dann kommen viele Erinnerungen hoch. Die Ehemänner hatten das gesetzliche Recht ihren Frauen das arbeiten woanders zu verbieten. Die Frau gehört auf den Hof und an den Herd. Und Kinder bekommen. Kein Kind in der Ehe zu bekommen wäre höchst merkwürdig. Kinder hatten sie früher alle viel, manchmal waren sie froh, wenn einer weniger am Tisch saß. Dann gibt man auch mal ein Kind weg.

Bei den Rezepten musste ich schmunzeln. Ich erinnere mich an die Kartoffelpuffer (wir sagten Schnittchen dazu) die auch direkt aus der Pfanne gegessen wurden. 

Freue mich jetzt auf den zweiten Abschnitt.

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engi kommentierte am 04. August 2021 um 16:03

Oh ja, Kartoffelpuffer aus der Pfanne ... die Spezialität meiner Oma Elli ... mein jüngster Onkel, der damals noch zu Hause wohnte, konnte Berge davon verdrücken ... und wir natürlich auch :)

Aber dass man sie auch Pfannkuchen nennt, kannte ich so noch nicht.

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KKruse kommentierte am 05. August 2021 um 19:01

Stimmt, wegen der "Pfannkuchen" war ich auch erst verwirrt. Kartoffelpuffer sind bei uns in Norddeutschland eben Kartoffelpuffer und Pfannkuchen werden aus einem Teig (Mehl, Eier, Milch) gemacht - aber auch die schmecken am besten frisch aus der Pfanne und bei beidem darf Apfelmus nicht fehlen!

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Lisa_V kommentierte am 08. August 2021 um 17:04

Stimmt, wegen der "Pfannkuchen" war ich auch erst verwirrt. Kartoffelpuffer sind bei uns in Norddeutschland eben Kartoffelpuffer und Pfannkuchen werden aus einem Teig (Mehl, Eier, Milch) gemacht - aber auch die schmecken am besten frisch aus der Pfanne und bei beidem darf Apfelmus nicht fehlen!

Genau so ist es hier in Nordbayern auch. Daher hat mich die Bezeichnung auch zunächst verwundert ;-)

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Bookflower173 kommentierte am 15. August 2021 um 00:30

Ich muss schon sagen, beim Lesen dieses Romanes kriegt man schon Hunger, haha!

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milkysilvermoon kommentierte am 16. August 2021 um 09:58

Ja, echt gemein, ich liiiebe Kartoffelpuffer! :-)

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KatHai kommentierte am 03. August 2021 um 12:30

Im Roman geht es um drei Generationen von Frauen geboren um 1925, 1950 und 1975:

- Die Bäuerin, Hoferbin, deren Lebensweg vorbestimmt war und den sie nicht in Frage gestellt hat.
- Die Schwiegertochter, die als Verkäuferin erwerbstätig war und versuchte, den vorhersehbaren Lebensweg der Ehefrau eines Bauern abzuändern.
- Die junge Generation, die sich alle Freiheiten zunehmen scheint und in die Welt geht.

Verständnisschwierigkeiten bzw. Kommunikationsprobleme und Geheimnisse beeinflussen die Beziehungen untereinander und erschweren das Leben. Natürlich spielen auch die Vorstellung darüber, wie etwas zu tun ist oder sein soll, eine Rolle. Insbesondere Lisbeth, die ja früh viel Verantwortung hatte, hält an den tradierten Abläufen fest und ist es auch nicht gewohnt, Veränderungen zu übernehmen.
Marlies, die sicher die Umwälzungen der Studentenrevolution von 1968 mitbekommen hat, ist nur zaghaft emanzipiert. Sie hat großen Respekt vor der Schwiegermutter und ist unsicher. Ich bin gespannt, wie sich die Beziehung zwischen Lisbeth und Marlies noch entwickelt. Eigentlich wollen die beiden Frauen Verständnis und Anerkennung, schaffen es aber nicht offen miteinander umzugehen. Das finde ich sehr schade und wünsche mir immer, dass die Menschen glücklich werden - auch im Roman.

Der Schreibstil ist gut lesbar und sehr realistisch. Das Geschehen wird aus der Sicht der verschiedenen Personen dargestellt, so dass man auch die Beweggründe für manches Handeln durchschaut und sich wünscht, in anderen Personen könnten das auch.
Übrigens spielt die Geschichte in Hausen in Hessen.

 

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engi kommentierte am 04. August 2021 um 16:05

Wir haben hier in Baden-Württemberg auch ein Hausen in der Nachbarschaft, deshalb fällt es mir manchmal ein wenig schwer, die Geschichte nach Hessen zu verfrachten ;)

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milkysilvermoon kommentierte am 16. August 2021 um 10:00

Ich glaube, Hausen ist einer der häufigsten Ortsnamen überhaupt in Deutschland! Ich kenne mehrere und habe mal ganz in der Nähe eines Hausens gewohnt.

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BarbaraM kommentierte am 03. August 2021 um 12:30

Ich habe den ersten Leseabschnitt sehr gerne gelesen. Auch ich nehme die Atmosphäre als sehr bedrückend wahr. Sowohl Lisbeth als auch Marlies stecken in einer richtigen Zwickmühle. Sie sind einerseits in der Tradition verhaftet, in den Ansprüchen, Pflichten, Erwartungen und auf der anderen Seite träumen sie von der Freiheit, dem anderen - haben aber auch Angst vor dem Neuen... Lisbeth ist da noch mehr verhaftet. Sie hatte ja auch viel weniger die Wahl und Marlies ist schon eine Generation später, hat sich etwas befereit von den Erwartungen, rebelliert, ordnet sich dann aber doch auch wieder etwas unter. Joanna hat es dann wohl gänzlich geschafft. Ich bin gespannt, ob sie wohl wieder zurückkehrt.

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Minijane kommentierte am 03. August 2021 um 22:41

Mir ging es da wie Dir. Ich habe den 1. Leseabschnitt sehr genossen und hatte immer wenn ich von Liesbeth gelesen habe meine Oma vor Augen, bei Marlies meine Mutter. Auch meine Mutter ist bei der Schwiegermutter ins Haus gezogen und konnte es ihr nur schwer recht machen. Und von dem Aufstand, den es gegeben hat, als sie überlegte wieder zu arbeiten, hat sie oft erzählt. Auch bei ihr war es noch üblich, dass der Mann diesem Anliegen zustimmen musste. Heute natürlich nicht mehr vorstellbar, aber so hat sich jede Generation ein paar Freiheiten mehr erkämpft und die ältere Generation war fassungslos darüber. So hat es Liesbeth mit ihrer Mutter erlebt, Marlies mit Liesbeth und Joanna's Pläne stoßen weder bei Marlies noch bei Liesbeth auf allzu große Begeisterung.

Ich finde diesen Generationenkonflikt in dem ruhigen Erzählton von Ute Mank toll und authentisch erzählt und man entwickelt für alle Protagonistinnen ein Verständnis und kann ihre Denkweise total gut nachvollziehen. Außerdem gab es noch Überraschungen wie den Jagdschein von Marlies und die Tatsache, dass Marlies Mann Konrad kein leibliches Kind ist. Ich bin wirklich sehr angetan von dem Buch und gespannt, wie sich die Geschichte weiterentwickelt.

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Rosmarin kommentierte am 04. August 2021 um 10:21

Mir gefällt der Erzählton auch besonders gut - er lässt es auch zu, dass man sich seine eigene Meinung bildet und ist nicht voreingenommen. Man darf mit Lisbeth und ihrem Kinderwunsch Mitleid haben, aber sie für ihre Härte auch verteufeln. Zum Beispiel...

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Minijane kommentierte am 04. August 2021 um 15:06

Genau so habe ich es auch empfunden!

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KKruse kommentierte am 05. August 2021 um 19:05

Ich bin ganz bei dir mit deiner Meinung. Ich fand im ersten Abschnitt den ruhigen Erzählton auch angenehm, auch wenn manchmal etwas mehr Schwung in die Handlung kommen könnte. Doch wie du sagst, gibt es ab und zu dann doch ein paar überraschende Momente, die die Lektüre dann wieder interessanter machen. Ebenso wie du habe ich bei Marlies' Geschichte auch oft meine Mutter vor Augen gehabt, allerdings mehr im Hinblick darauf, wie die Jugend in den 60er/70er-Jahren war, als im Hinblick auf die Beziehung zur Schwiegermutter. Denn das Verhältnis der beiden war sehr gut und ich glaube es war bei ihr zwischen Mutter und Tocher sogar schwieriger als zwischen Schwiegermutter und Schwiegertochter.

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Bookflower173 kommentierte am 15. August 2021 um 00:33

Das hast du gut zusammengefasst! Ich bin gespannt, was wir noch von den drei Frauen erfahren werden. Aber Lisbeth tut mir auch wirklich leid. Gut, sie kennt es nicht anders, aber Träume hat jeder.

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engi kommentierte am 04. August 2021 um 08:58

Muss mich entschuldigen ... war zwei Tage außer Gefecht gesetzt ... melde mich dann aber heute zum ersten Abschnitt :)

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Rosmarin kommentierte am 04. August 2021 um 13:29

Ich habe mich schnell und sehr leicht in das Buch eingelesen, es fängt mich ein, auch wenn es anfangs sehr bedrückend ist. Eine andere Zeit, andere Vorstellungen vom Leben - das trennt die Frauen, obwohl beide nur das Beste wollen. Ich kann mich erinnern, als ich in die zweite oder dritte Klasse kam (bin Jahrgang 1959), hat meine Mutter beim Abendessen den Vati gefragt, ob sie halbtags arbeiten kann, wenn ich in der Schule bin. Mein Vater war weltoffen, das war kein Problem. In unserer großen Familie haben eigentlich alle Frauen gearbeitet, meine ältere Cousine sogar Akkord an der Nähmaschine. Jeder wollte zum Wohlstand beitragen.

Auf einem Bauernhof sieht das natürlich völlig anders aus. Da gelten Tradition, der Lauf der Jahreszeiten und altes Wissen, und ich kann zwar Lisbeth verstehen, aber Marlies noch viel besser! Ich habe bei meiner Schwiegermutter viel herunterschlucken müssen, um keinen Ärger zu verursachen - das war einfach eine Sache von Anstand, dass man keine Gegenworte gab. Glücklicherweise wohnte sie 400 km entfernt...

Ich finde, Ute Mank schreibt sensationell direkt, aber ohne den Leser zu beeinflussen. Oder geht es nur mir so, dass ich das Gefühl habe, ich kann mir uneingeschränkt meine eigene Meinung machen? Man beobachtet die Frauen, ich kann auch vieles nachfühlen, und ich bin sehr gespannt, wie sie weiterhin zurechtkommen.  

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Bookflower173 kommentierte am 15. August 2021 um 00:35

Da hast du recht! Auf einem Bsuernhof ist das noch mal eine etwas andere Sache. Lisbeth hatte keine Wahl.

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Bookflower173 kommentierte am 15. August 2021 um 00:37

Du hast absolut Recht damit, dass man sich eine eigene Meinung bilden kann. Das mag ich hier auch sehr. Es wird nicht über die Frauen geurteilt.

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engi kommentierte am 04. August 2021 um 15:54

So, nun bin ich auch fertig mit dem ersten Abschnitt - habe eure Kommentare noch nicht nachgelesen. Ich finde das Buch liest sich recht flüssig aber so ganz drin bin ich noch nicht in der Geschichte. Ich bin mir sicher, die Zeit ist gut beschrieben aber es ist auch ganz schön deprimierend. Mich wundert, dass Marlies nicht mehr die Nähe ihrer eigenen Mutter sucht.

Das mit dem angenommenen Sohn ist ja ein Ding. Haben sie ihm das wirklich nie erzählt? Wie haben sie das denn damals mit den Papieren gemacht. Auf die Geschichte bin ich noch richtig gespannt ... und nun schmöker ich mal ein wenig bei euch :)

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AnneMF kommentierte am 04. August 2021 um 23:16

Ja das mit den Papieren ist so eine Sache, das kommt mir schleierhaft vor. 

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Minijane kommentierte am 07. August 2021 um 06:53

Du hast Recht. Ich glaube auch, dass mit den Papieren irgendwie gemauschelt wurde. Eine offizielle Adoption wird es nicht gegeben haben.

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KKruse kommentierte am 05. August 2021 um 19:25

Ich bin gut in das Buch reingekommen. Den ruhigen Erzählton habe ich zum Einstieg als angenehm wahrgenommen und es lässt sich alles flüssig lesen. Mir ist aufgefallen, wie wenig direkte Rede die Autorin verwendet. Vielmehr schaut man direkt in den Kopf der Protagonistinnen und erfährt sehr direkt von deren Gefühlswelt. Aber es deutet eben auch darauf hin, dass in der Familie wohl wenig gesprochen wurde und die Konflikte im Stillen geschwellt haben... Ich fand es außerdem interessant, die verschiedenen Perspektiven von Marlies und Lisbeth zu lesen, da hierbei der Unterschied zwischen den Generationen umso deutlicher wird. Bin gespannt, ob wir in den folgenden Leseabschnitten dann noch mehr über die dritte Generation erfahren, wenn wir in Joannas Gedankenwelt eintauchen können!

Am liebsten lese ich die Abschnitte über das Leben und die Arbeit auf dem Hof. Da ich selbst auf dem Land aufgewachsen bin, empfinde ich die Schilderungen als sehr authentisch und auch die Beschreibung der sozialen Strukturen und Traditionen auf dem Dorf sind sehr lebensnah dargestellt. Auch wenn viele Traditionen, vor allem in Bezug auf die Rolle der Frauen, inzwischen überkommen ist, so ist dieser natürliche Kreislauf im Einklang mit Natur und Jahreszeiten doch ein erstrebenswertes Ideal, das auch heute wieder vermehrt in der Landwirtschaft verfolgt wird.

Der Autorin gelingt es, viele Analogien zwischen den Arbeiten auf dem Hof und den Ansichten der Frauen zu bilden. Der Generationenkonflikt wird zum Beispiel an dem alten Ofen deutlich, der nun nur noch wie Alteisen in der Ecke steht und Zierrat ist. So muss sich wohl auch die alte Lisbeth fühlen, die die "Herrschaft" über Haus und Hof an die nächste Generation abgeben musste. Früher hat Liseth bei Hausarbeiten immer einen bestimmten Rythmus verfolgt (z.B. beim Zusammenlegen der Tischdecken) und viel auf Obst in Konservendosen gehalten, was für mich versinnbildlicht, dass sie Traditionen und bestimmte, rythmisierte Abläufe am liebsten auf ewig bewahren will.

Marlies scheint dagegen zu versuchen, Strukturen zu verändern. Einerseits möchte sie sich emanzipieren, andererseits erfüllt sie doch immer noch bestimmte Rollenerwartungen und schafft es nicht, sich wirkich loszulösen. Im Großen und Ganzen hält sie somit Maß, um Konflikte zu vermeiden, aber sie scheint dabei selbst immer unzufriedener zu werden. Hoffentlich verliert sie nicht ihren Mut!

Mich hat das Buch etwas an Dörte Hansens Roman (Altes Land, Mittagsstunde) erinnert, die eine meiner Lieblingsautorinnen ist. Aber im Vergleich muss ich doch sagen, dass Wildtriebe dagegen deutlich abfällt, da die Handlung nicht so richtig in Schwung kommt. Es passiert mir zu wenig und alles tritt eher auf der Stelle, anstatt dass sich Personen und Konflikte interessant und unterhaltsame entwickeln. Mit keiner der Figuren werde ich so richtig warm und ich wünsche mir mehr Spannung. Aber mal sehen, wie es auf den kommenden Seiten weitergeht...!

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engi kommentierte am 06. August 2021 um 10:05

"Mich hat das Buch etwas an Dörte Hansens Roman (Altes Land, Mittagsstunde) erinnert, die eine meiner Lieblingsautorinnen ist."

Stimmt, jetzt wo du es sagst ... die beiden Bücher mochte ich auch sehr. Mittagsstunde hatte ich als Hörbuch und es war einfach nur fantastisch!

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Minijane kommentierte am 07. August 2021 um 06:55

Ich kenne "Mittagsstunde" leider nicht, setzte es mir aber mal auf meine Leseliste.

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KKruse kommentierte am 07. August 2021 um 19:29

Oh ja, definitive Leseempfehlung! :) Gefällt mir einiges besser als Wildtriebe und ist bei Weitem nicht so bedrückend, sondern eher humorvoll. "Altes Land" (der erste Roman von Dörte Hansen) ist auch total gut!

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Bookflower173 kommentierte am 15. August 2021 um 00:38

Mir fehlt es hier auch an Handlung. Es ist eine ruhige, entspannende Geschichte, aber es fehlt noch gewisse etwas. :)

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Lisa_V kommentierte am 08. August 2021 um 16:59

Nachdem ich ein wenig gebraucht habe um mich an den Schreibstil zu gewöhnen, bin ich nun ganz in der Geschichte angekommen. Obwohl das Setting lebensnah und greifbar ist (ich bin selbst in einem Dorf aufgewachsen und viele der Beschreibungen erinnern mich daran), ist es trotzdem interessant zu lesen. Sowohl Marlies als auch Lisbeth werden als vielschichtige Charaktere vorgestellt. Beide kann ich irgendwie verstehen, ihre andauernden Kämpfe erscheinen dabei sehr anstrengend. Besonders geschickt spielt die Autorin finde ich mit unterschiedlichen Zeitebenen und pickt dabei zielgerichtet wichtige Wendepunkte im Leben der beiden Frauen heraus. Schon jetzt zeigt dieses Buch großartig die gesellschaftlichen Veränderungen, welche die vorherigen Generationen beschäftigt haben. Ich bin gespannt ob wir auch noch etwas aus der Sicht von Joanna lesen dürfen, da sie eine nochmals neuere Generation repräsentiert.

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alasca kommentierte am 09. August 2021 um 00:08

Der Roman gefällt mir sehr gut bis jetzt. Der Stil ist schlicht, aber nicht simpel, seinen Figuren angepasst, gut lesbar, ohne Manierismen. Die Perspektiven wechseln oft; dadurch hat man immer ein mehrteiliges Bild, alle gleichzeitig. Derzeit überwiegen die Stimmen von Lisbeth und Marlies; Joanna klingt nur am Anfang an. Die Männer bleiben blass. Vater und Sohn fällt es leichter, Marlies´ Anderssein zu akzeptieren als Lisbeth und den Frauen im Ort generell. Sie können es sich leisten, denn die Frauen wachen selbst am eifersüchtigsten darüber, dass die sie einschränkenden Regeln eingehalten werden. Denn es kann ja nicht angehen, dass den jungen Bäuerinnen mehr erlaubt ist als ihnen. Nur unter den Männern ist die offene Auseinandersetzung akzeptiert. Und dort bewegt sich auch was. Bei den Frauen läuft alles unterschwellig und ist deshalb umso schwerer zu benennen und zu verändern.

Ironischerweise ist der Bethches-Hof nach den Frauen der Familie benannt. Und Lisbeth ja auch eine Ausnahme unter den Bäuerinnen - "die man nicht zu sich holen, sondern auf deren Hof man nur einheiraten konnte." Dennoch wird Lisbeth von der Autorin nicht vorgeführt. Sie ist eine stolze Frau. Dabei nicht unsympathisch und auf ihre Art ein guter Mensch. Wie sie zum Beispiel mit dem alten Knecht Albert umgeht, ist freundlich und feinfühlig.

Wenn man bedenkt, welche bescheidenen Wünsche Marlies hat (in einem Kaufhaus als Verkäuferin arbeiten!), dann wird klar, wie eingeschränkt ein Frauenleben damals war. Die Schilderung dieser Verhältnisse baut die Autorin auch sehr geschickt ein - etwa, als Marlies darüber nachdenkt, dass Konrad ihr das Arbeiten einfach verbieten könnte. Unvorstellbar heute.

Drama kommt auf rund ums Kinderkriegen. Konrad ein angenommenes Kind - und weiß nichts davon. Ich finde die gemischten Gefühle von Lisbeth damals und mit dem Enkelkind sehr gut dargestellt und nachfühlbar. Auch Marlies in ihrer Rolle "Maria mit dem Kind", wenn die Nachbarinnen zu Besuch kommen. Die Autorin bringt es fertig, dass man beide Seiten versteht - mit dem Kinderwagen zum Beispiel. Ich kann es so gut nachfühlen, dass Lisbeth enttäuscht ist, als der alte Kinderwagen abgelehnt wird. Andererseits: nur sprechenden Menschen kann geholfen werden.;-)

Ich lese sehr gern weiter.

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Sonja_Sonnenschein kommentierte am 12. August 2021 um 07:35

Wahrscheinlich hat Lisbeth nie gelernt mit anderen Menschen auf einer Ebene zu kommunizieren. Sie als Großbäuerin mit Knechten und Mägden hat eher das Sagen gehabt. Es wurde alles immer so gemacht, wie es seit Generationen gemacht wurde, ohne hinterfragt zu werden.

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Bookflower173 kommentierte am 15. August 2021 um 00:40

Das finde ich auch so toll! Man kann beide Frauen verstehen, auch wenn ihre Sichtweisen oft total unterschiedlich sind. Das ist der Autorin sehr gut gelungen.

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Sonja_Sonnenschein kommentierte am 12. August 2021 um 07:22

Nachdem das Buch erst vorgestern ankam, bin ich jetzt mit dem ersten Leseabschnitt durch Nachdem ich den Perspektivwechsel verinnerlicht hatte, bin ich gut in die Geschichte hinein gekommen. Mir gefällt der Schreibstil sehr gut. Zuerst hane ich die ungefähren Jahrgänge der Protagonisten ergründet, um nachvollziehen zu können, wie man in jener Zeit so getickt hat. Lisbeth ist als Großbäuerin und Hoferbin tief verankert in ihren Traditionen und Denkweisen, ein sehr wortkarger und abschätzender Mensch, weder tolerant noch empathisch. Eine Schwiegermutter, wie man sie sich nicht wünscht. Die Situation von Marlies empfand ich auch sehr bedrückend, doch sie hat sich ihre eigenen kleinen Freiheiten erkämpft, wie zum Beispiel den Jagdschein oder, dass sie wieder arbeiten ging. Überrascht hat mich, dass Konrad nicht das leibliche Kind von Lisbeth und Karl war und er bis jetzt auch noch nichts davon wusste. Werde das Buch mit Spannung weiterlesen.

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Bookflower173 kommentierte am 15. August 2021 um 00:42

Ich mochte es auch sehr, wie Marlies sich an den kleinen Dingen erfreut und den Jahdschein unbedingt machen wollte. Etwas, was den anderen Frauen auf den Hof nie in den Sinn gekommen wäre.

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buechertraumzeiten kommentierte am 12. August 2021 um 10:51

Ich empfand die Stimmung auch als sehr drückend, aber gleichzeitig gefällt mir dieser "unaufgeregte" Schreibstil super gut, sodass ich den ersten Abschnitt in einem durchgelesen habe. Die verschiedenen Ansichten gefallen mit bisher auch sehr gut und ich finde es spannend wie unterschiedlich Generationen denken und erkenne teilweise meine Oma und meine Mutter ein bisschen wieder.

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holdesschaf kommentierte am 13. August 2021 um 17:41

Bisher bin ich recht angetan von dem Buch. Die Autorin hat eine herrlich unaufgeregt Schreibweise, die dennoch keine Langeweile entstehen lässt. Den Weggang der Enkeltochter Joanna nutzt sie als Ausgangspunkt in die Vergangenheit von Mutter/Schwiegertochter und Großmutter/Schwiegermutter einzutauchen. Und hier gibt es jede Menge Uneinigkeit, die jedoch selten bis gar nicht angesprochen geschweige denn ausdiskutiert wird. Bauernhofpflichten vs. Freiheit im Beruf, Landfrauen vs. Jagdschein, alter Kinderwagen vs. neuer und so weiter. Lisbeth ist unzufrieden mit ihrer Schwiegertochter und sehr darauf bedacht, was die anderen Dorfbewohner reden könnten, Marlies will sich nicht anpassen, sondern ein selbstbestimmtes Leben führen. Dabei ist es ihr egal, was das Dorf denkt, freut sich manchmal sogar, weil sie weiß, dass es Lisbeth missfällt. Dann wir Joanna geboren, die Tochter, die zu Beginn des Buches den Hof, der schon kein Vieh mehr hat, verlässt, um für ein Jahr nach Afrika zu gehen. Mutter und Großmutter sind sich ausnahmsweise einmal einig darüber, dass sie sich etwas anderes gewünscht hätten.
Einige der ungeschriebenen Dorfregeln kenne ich noch aus meiner eigenen Kindheit und Erzählungen von früher. Ich hatte beim Lesen die ein oder andere Erinnerung. Über manches musste ich schmunzeln. Manches war schön, anderes nicht so. Auch ich kenne es persönlich, dass Schwiegermutter und - Tochter nicht gut auskommen und unterschiedliche Vorstellungen haben. Mich hat die Geschichte soweit sehr berührt, vor allem auch Lisbeth Geheimnis, dass sie nicht die Mutter ihres Sohnes Konrad ist. Ich bin gespannt, ob das noch eine Rolle spielen wird. Das Buch birgt eine gewisse Nostalgie.

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 99
Bookflower173 kommentierte am 15. August 2021 um 00:24

Das Buch ist sehr beruhigend. Man bekommt die Geschichte von Marlies und Lisbeth ausführlich beschrieben. Marlies ist mir sympathisch. Es tut mir leid, dass sie zur Bäuerin gemacht wurde, dass sie tun musste, was Lisbeth ihr sagte. Man hat so sehr gemerkt, wie Marlies aufblüht, wenn sie etwas tut, womit sie aus der Reihe fällt. Zum Beispiel da, als sie den Jagdschein gemacht hat. Und sie freute sich, dass ihre Tochter studieren will, weil sie das nie machen konnte. Aber auch Lisbeth kann ich verstehen, obwohl ich sie zunächst sehr unsympathisch fand. Ihr Verhalten ist ihrer Generation geschuldet und der Rückblick hat es verständlicher gemacht, warum Lisbeth so ist, wie sie ist. Die Spannung auf dem Hof ist auf jeden Fall spürbar. Die Beschreibung des Hoflebens finde ich sehr entspannend.

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 99
milkysilvermoon kommentierte am 16. August 2021 um 10:04

Ich habe am Wochenende endlich den ersten Leseabschnitt beendet und bin bis jetzt sehr angetan vom Roman. Ich freue mich, dass ich heute viel Zeit zum Weiterlesen habe.

Besonders gut gefällt mir dieser unaufgeregte Schreibstil. Der Roman ist sehr atmosphärisch, die Charaktere wirken absolut authentisch. Ich mag es auch, dass wir von mehreren Generationen lesen. Es ist stellenweise definitiv kein Wohlfühlbuch, aber das habe ich auch nicht erwartet. 

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 99
LaraD kommentierte am 17. August 2021 um 23:47

Ich finde das Buch liest sich flüssig, denn der Schreibstil ist einfach.  Die Figuren sind gut beschrieben und die Handlung ist nachvollziehbar.

Einfühlsam wird aus den verschiedenen Perspektiven geschildert, wie das Leben auf dem Hof, das Leben in dieser Zeit war. Die Erwartungen von Lisbeth und Marlies könnten unterschiedlicher nicht sein und es wird deutlich, dass es auch eine Zeit der Neuorientierung für Frauen war.

Eine fügt sich in ihr 'Schicksal, nimmt die Rolle der Mutter und Hausfrau an ohne das zu hinterfragen. Die Andere versucht vorsichtige Schritte in Richtung Selbstständigkeit. Das alles unter dem Druck der Gemeinschaft, sei es Familie oder Dorf. Die letzte Entscheidung oblag nicht, wie heute, einer jeden Frau selbst, sondern sie war auf die Unterstützung des Mannes angewiesen. Einfach so einen Job annehmen? Zu diesen Zeiten undenkbar, für uns heute so selbstverständlich.

Wieder mal ein Grund um sich die Veränderungen bewusst zu machen. Ich bin dankbar für all die Frauen die sich eingesetzt und die Frauenrechte erkämpft haben.

 

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 99
Lesemama kommentierte am 02. September 2021 um 11:02

Ich habe jetzt den dritten Ablauf gestartet das Buch zu lesen. Ich komme einfach nicht in die Geschichte ...
Aber diesmal ziehe ich es durch

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 99
Lesemama kommentierte am 05. September 2021 um 08:10

Ich hatte mich so auf das Buch gefreut und jetzt weiß ich gar nicht was sich sagen soll.
Es fängt schon mit dem Schriebstil an, je länger ich lese, umso mehr nervt es mich. Es ist so emotionslos, so runtergeschrieben. Eine Aufzählung einzelner Erinnerungen die bisher eigentlich total belanglos sind.
Dann der Wechsel zwischen Marlies und Lisbeth. Eigentlich mag ich sowas ja schon, aber hier passiert es ohne irgendwelche Kapitel. Ein kleiner Absatz und ich bin in einer ganz anderes Perspektive.
Und was hat das alles mit der Tochter zu tun, die den Hof verlassen hat. Dann weiß ich bei Lisbeth oft nicht, ist sie jetzt noch in der Vergangenheit oder in der Gegenwart. Alles sehr seltsam geschrieben und wie schon gesagt ohne Emotionen.
Bin mal gespannt ob der zweite Abschnitt ein bisschen Licht ins dunkle bringt ...

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