Leserunde

Leserunde zu "Was bleibt, wenn wir sterben" (Louise Brown)

Was bleibt, wenn wir sterben -

Was bleibt, wenn wir sterben
von Louise Brown

Bewerbungsphase: 17.09. - 30.09.

Beginn der Leserunde: 28.10. (Ende: 18.11.)

Im Rahmen dieser Leserunde stellen wir – mit freundlicher Unterstützung des Diogenes Verlags – 20 Freiexemplare von "Was bleibt, wenn wir sterben" (Louise Brown) zur Verfügung. Eine Leseprobe zum Buch findet ihr hier

Wenn ihr eines der Freiexemplare gewinnt, diskutiert ihr in der Leserunde mit, tauscht euch über eure Leseerfahrungen aus und veröffentlicht am Ende eine Rezension zum Buch.

ÜBER DAS BUCH:

Als Trauerrednerin hat Louise Brown zwei wichtige Aufgaben: Zuhören und Erzählen. Zuhören darf sie den Hinterbliebenen, die im Trauergespräch vom Leben der Verstorbenen berichten. An der Trauerfeier erzählt sie dann deren Geschichte und verleiht damit diesem schwierigen Moment des Abschiednehmens menschliche Wärme und Trost. Louise Brown erkennt, dass man durch die Beschäftigung mit dem Tod viel fürs Leben lernen kann und es nicht die großen Errungenschaften sind, sondern Wesenszüge wie Humor, Mut, Zärtlichkeit und Widerstandsfähigkeit, die bleiben, wenn ein Mensch geht. Ein Buch voller Wärme und Menschlichkeit, das Raum schafft, über die eigene Endlichkeit nachzudenken und mit ihr Frieden zu schließen.

ÜBER DIE AUTORIN:

Louise Brown, geboren 1975 in London, zog als Jugendliche mit ihrer Familie ins norddeutsche Ostholstein. Sie studierte Politikwissenschaft in Nordengland, Kiel und Berlin. Sie ist Journalistin und seit einigen Jahren auch als Trauerrednerin in Hamburg tätig. Dort moderierte sie auch das erste ›Death Café‹. In ihrem Podcast ›Meine perfekte Beerdigung‹ spricht sie mit Menschen darüber, wie sie einmal verabschiedet werden wollen. Louise Brown lebt mit ihrem Partner, zwei Kindern und Hund in Hamburg.

20.11.2021

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 110

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 110
SunshineBaby5 kommentierte am 24. Oktober 2021 um 17:36

Der Einstieg hat mir sehr gut gefallen. Es ließ auf eine wirklich ansprechende Lektüre schließen, aus der man viel mitnehmen kann. Leider fiel der positive Eindruck leicht ab, als die Autorin immer häufiger von ihren persönlichen Erlebnissen und Details berichtet hat. Grundsätzlich wäre das kein Problem gewesen. Zwischenzeitlich hatte ich aber das Gefühl, dass sie ihre eigenen Themen in dem Buch verarbeitet. Wogegen ich auch nichts einzuwenden hätte, wenn nicht der Titel suggerieren würde, dass es um ihre berufliche Tätigkeit (=den objektiveren Blick von außen) handeln würde.

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 110
Goethe28 kommentierte am 27. Oktober 2021 um 12:35

Ich habe nun auch Teil 1 gelesen und kann mich nur anschließen: Statt "Erfahrungen einer Trauerrednerin" wäre "Erfahrungen einer trauernden Tochter" als Untertitel treffender.
Mir fehlt im Buch jegliche Struktur. Anfangs dachte ich, die Autorin würde den Einstieg über ihren persönlichen Weg der Trauerbewältigung nehmen und erläutern, wie sie Trauerrednerin wurde, um anschließend von ihren beruflichen Erfahrungen zu berichten. Doch jeder einzelne Trauerfall wird dazu verwendet, wieder auf die eigenen Erfahrungen zurückzukommen. Das liest sich für mich nicht gut. Wo ist der rote Faden?
Ich bin gespannt, wie es weitergeht, ob sich mein Eindruck verbessert.

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 110
AnneMF kommentierte am 28. Oktober 2021 um 15:51

Vielleicht lesen wir das im anderen Abschnitt,  dass mit den beruflichen Erfahrungen. Das mit der Tochter als Untertitel wäre tatsächlich besser. Der Meinung bin ich auch.

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kysha81 kommentierte am 09. November 2021 um 16:17

Mir geht es ähnlich. Ich finde beide Perspektiven und Einblicke interessant, ich hätte mir aber auch eine klarere Struktur gewünscht. Mir wäre es lieber gewesen, wenn die Autorin zunächst ihren eigenen Verlust geschildert hätte, dann den Weg hin zur Trauerbegleiterin und dann die Erfahrungen in dieser "Berufung". Dabei hätte sie dann auf ihre eigenen Erfahrungen wieder Rückgriff nehmen können. Die Vermischung von beidem finde ich etwas schwierig zu lesen.

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 110
Lisa_V kommentierte am 27. Oktober 2021 um 19:31

Leider fiel der positive Eindruck leicht ab, als die Autorin immer häufiger von ihren persönlichen Erlebnissen und Details berichtet hat.

Interessant wie unterschiedlich hier die Wahrnehmung sein kann. Für mich passten ihre eigenen Erfahrungen sehr gut zu den beruflichen "Berichten". Ich habe es auch so verstanden, das sie nur aufgrund der starken Trauer um ihre Eltern, zu diesem Beruf gekommen ist. Insofern hänge beide Dinge einfach unntrennbar zusammen.

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April1985 kommentierte am 28. Oktober 2021 um 17:22

Ich sehe das auch wie du. Für mich passt dieser Wechsel zwischen beruflichen Erfahrungsberichten und den persönlichen Ereignissen ganz gut. Wie du richtig schreibst, hängt beides zusammen. Ich kann die Autorin auch besser begreifen, wenn ich sie "privat" auch kennen lerne.

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 110
kelo24 kommentierte am 27. Oktober 2021 um 19:14

Da bin ich ja beruhigt, dass ich nicht mit meinem Eindruck alleine da stehe. Mir ist im 1. Abschnitt auch zu viel von den eigenen Erfahrungen mit der eigenen Trauer die Rede. Der Weg  hin zur Trauerrednerin fehlt mir bislang. Ich hoffe sehr, dass in den nächsten Abschnitten noch darüber berichtet wird.

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 110
Myrna kommentierte am 31. Oktober 2021 um 20:33

Nach meinem Verständnis sind die eigenen Erfahrungen der Weg zur Berufswahl der Trauerrednerin. Mich hat das absolut nicht irritiert, im Gegenteil. Ich vermute aber, das im nächsten Abschnitt noch mehr kommt.

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Hennie kommentierte am 02. November 2021 um 18:31

Ich habe das auch so interpretiert, dass Louise Brown durch den Tod ihrer Eltern, durch ihre eigenen vielfältigen Erfahrungen den Beruf der Trauerrednerin wählte. Ihr half es, die schwere Zeit zu bewältigen.  Für mich ist es logisch, dass die Erlebnisse prägend sind und immer wieder hervorgeholt werden bei ihrer Arbeit.

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 110
Lisa_V kommentierte am 27. Oktober 2021 um 19:28

Wow der erste Abschnitt war bewegend und interessant zugleich. Ich mag es sehr wie unaufgeregt und doch emphatisch die Autorin von ihren Erlebnissen bzw. ihrem eigenen Werdegang erzählt. Alle gewonnen Erkenntnisse welche sie mit unst teilt wirken ehrlich, Vielem kann ich einfach nur zustimmen. Sehr eindrücklich sind die Beispiele aus vergangenen Reden, mit so einem intimen Einblick habe ich gar nicht gerechnet und bin nun positiv überrascht. Trotz der Schwere des Themas, liest sich der Schreibstil außerdem richtig gut. Ich denke dieses Buch kann man immer mal wieder in die Hände nehmen, darin lesen um wieder etwas Neues zu entdecken.

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Theaterfreundin kommentierte am 07. November 2021 um 18:27

Trotz der Schwere des Themas, liest sich der Schreibstil außerdem richtig gut. Ich denke dieses Buch kann man immer mal wieder in die Hände nehmen, darin lesen um wieder etwas Neues zu entdecken.

Ich bin auch jetzt schon der Meinung, dass man dieses Buch auch gut Trauernden geben kann, da hier viele Beispiele aus dem persönlichen Erlebnissen der Autorin wiedergegeben sind und sich sicherliche viele darin wiedererkennen können.

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 110
kysha81 kommentierte am 09. November 2021 um 16:23

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Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 110
kysha81 kommentierte am 09. November 2021 um 16:21

Bei deiner Einschätzung kann ich dir aus der Sicht einer trauernden Tochter zustimmen. Ich habe einige Sätze gelesen, denen ich aus ganzem Herzen zustimmen konnte und andere, die mich zum Nachdenken bewegt haben. Ich muss allerdings sagen, dass ich mir bewusst etwas mehr Zeit beim Lesen lasse, um mir diese Zeit des Nachspürens und Nachdenkens zu nehmen. Es ist also kein Buch, was ich schnell mal durchlesen kann.

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 110
AnneMF kommentierte am 28. Oktober 2021 um 15:48

Bin mit dem ersten Teil durch und ja der Tod ist eine Angelegenheit mit der sicher nicht jeder so einfach klar kommt. Der Beruf als Trauerrednerin auch nicht minder, so denke ich jedenfalls. So oft von der Angst der Menschen über dieses Thema zu reden ist nicht einfach. Ich selbst habe das mitgemacht. Es ist schon beeindruckend wie die Autorin ihre Erlebnisse schildert und das man als Trauernde seine Emotionen offenbart. Mitgefühl zu zeigen heißt auch am Leid des Anderen teilzuhaben. Das berührt einen sehr. 
Vom Untertitel hätte man auch die Erfahrung einer trauernden Tochter schreiben können, die zu dem Beruf gewechselt ist, um die Trauer der verlorenen Eltern hinwegzukommen.
Bin gespannt, wie es weitergeht 
 

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Theaterfreundin kommentierte am 07. November 2021 um 18:24

Vom Untertitel hätte man auch die Erfahrung einer trauernden Tochter schreiben können, die zu dem Beruf gewechselt ist, um die Trauer der verlorenen Eltern hinwegzukommen.

Nur durch diese sehr persönlichen Erfahrungen ist es sicherlich auch nur möglich, eine gute Trauerrednerin zu sein bzw. zu werden.

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April1985 kommentierte am 28. Oktober 2021 um 17:29

Das Buch kam heute bei mir an und schon ist der erste Abschnitt gelesen. Trotz des ernsten Themas liest es sich sehr locker und ich musste schon einige Male schmunzeln. Ich fand es sehr bewegend zu lesen aus welcher Motivation die Autorin Trauerrednerin geworden ist. Den Wechsel zwischen beruflichen Erfahrungsberichten und persönlichen Anekdoten finde ich total gelungen. Ich bin wirklich überrascht mit welcher Leichtigkeit sich das Buch lesen lässt.

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 110
Theaterfreundin kommentierte am 07. November 2021 um 18:15

Da stimme ich dir zu, man kann das Buch trotz des schweren Thema sehr leicht lesen. Die Kapitel sind nicht zu lang und ich finde mich in ihren Beschreibungen der Situationen oft wieder.

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einhorn4444 kommentierte am 31. Oktober 2021 um 19:20

Mir gefällt der Schreibstil, und für mich ist es nachvollziehbar, dass die Autorin über ihre eigenen Erfahrungen berichtet, denn ohne ihren persönlichen Verlust wäre sie ja gar nicht Trauerrednerin geworden. Die Themen, die sie bisher angeschnitten hat - die Einmaligkeit jedes Verstorbenen,die Schnappschüsse, die Zärtlichkeit und das Ausräumen der Wohnung - waren für mich sehr interessant und haben mich zum Nachdenken bewegt.

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 110
Myrna kommentierte am 31. Oktober 2021 um 20:38

Ich bin ganz Deiner Meinung. Eigene Gefühle und Erfahrungen der Trauer und Eindrücke der Arbeit als Trauerrednerin sind recht geschickt miteinander verwoben. 

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 110
Myrna kommentierte am 31. Oktober 2021 um 20:55

Ich habe inzwischen den ersten Teil gelesen - mit langsamerem Tempo, als das sonst der Fall ist. Aus zwei Gründen: zeitliche Umstände (einige Termine usw.) und weil ich aufpassen musste, einen gewissen Abstand zu belassen. Denn ich verlor letztes Jahr drei Menschen und ein Jahr zuvor ebenfalls einen Menschen an den Tod. Vor fünf Jahren starb meine Mutter. Und den Tod meines Vaters habe ich, obwohl er länger her ist (2004), noch nicht wirklich verarbeitet.

Ich habe mich daher zum Teil wiedererkannt und war tief berührt von all den Erlebnissen und geschilderten Gefühlen.

Und in dem Kapitel "Was bleibt - Zärtlichkeit" blieb ich dann in meinen eigenen Gefühlen hängen. Ich hatte plötzlich meine Eltern vor meinen Augen und dachte daran, wie sehr sie sich geliebt haben, wie sie immer wieder fast unmerkliche kleine Zärtlichkeiten ausgetauscht haben - da bekam ich feuchte Augen, weil mir klar wurde, dass es stimmt, was Louise Brown schreibt...

Ich denke, da wird in den nächsten Teilen noch einiges auf mich zukommen.

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einhorn4444 kommentierte am 31. Oktober 2021 um 22:13

Ich kann dich gut verstehen, denn auch ich habe in den letzten Jahren viele liebe Menschen verloren. Wahrscheinlich deshalb setze ich mich relativ oft mit dem Thema Tod auseinander. Das Buch ist keine leichte Lektüre, aber ich finde es bisher bereichernd.

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kysha81 kommentierte am 09. November 2021 um 16:28

Ich bin froh, dass ihr das auch so empfindet. Mein Vater ist in diesem Jahr gestorben und ich merke, dass ich das Buch immer mal wieder zur Seite legen muss und daher auch jetzt erst mit dem ersten Teil fertig bin. In viele Gefühle und Erlebnisse kann ich mich gut hineinversetzen oder wiedererkennen. Das braucht dann einfach manchmal wieder etwas emotionalen Abstand, bevor ich weiterlese. Es ist aber nicht so, dass mich das Buch belastet, was ja auch durchaus hätte sein können. 

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Hennie kommentierte am 01. November 2021 um 16:13

Ich bin froh, dass ich dieses Buch gewinnen konnte. Es gab eine Zeit – noch nicht sehr lange her - , da habe ich die Art Literatur nicht gelesen.

Der erste Leseabschnitt hat mir sehr zugesagt. Louise Brown schreibt über das diffizile Thema sehr umgänglich. Ich merkte ihr schon die Trauerrednerin an, die das fundamentale Erlebnis des Sterbens und des Todes mit dem Leben in Einklang zu bringen versteht. Sie schreibt so, dass ich mich persönlich in meinen Verlusten angesprochen fühle. Ich verstehe zutiefst, was sie ausdrücken möchte. Mit einfachen Sätzen spricht sie einfache Wahrheiten aus und konfrontiert mit dem Tod. Ihre Erkenntnisse, ihre Erfahrungen teilt sie unaufdringlich mit. Zeigt z. B. auf, dass Erinnerungen an den Verstorbenen auch aus unperfekten Momenten bestehen und schön sein können.

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Theaterfreundin kommentierte am 07. November 2021 um 18:10

Ich finde man merkt, dass sie den Menschen sehr genau zuhört und dadurch einen großen Erfahrungsschatz angesammelt hat. Durch persönliche Erfahrung, weiß ich, dass das nicht selbstverständlich ist.

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 110
Hennie kommentierte am 07. November 2021 um 19:50

Genauso ist es. Da stimme ich dir zu.

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Minzeminze kommentierte am 02. November 2021 um 17:57

Auch ich bin jetzt mit dem 1. Abschnitt durch.

Loiuse Brown hat es sehr bewegend beschrieben wie sie aus ihrer eigenen Trauer heraus , den .Beruf gewählt hat. 

Es verknüpfen sich ihre Berufserfahrungen und ihre eigene Trauer miteinander.  Ich hatte das Buch mir etwas anders vorgestellt,  nach dem Titel zu urteilen. Aber so passt  das ganze auch zusammen da das eine zum anderen gehört. 

Die Einblicke waren sehr tiefgründig und bewegend und ich bin auf das was folgt sehr gespannt. 

 

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Chapialis kommentierte am 04. November 2021 um 10:35

Der Einstieg ins Buch hat mir sehr gut gefallen und ist mir auch leicht gefallen. Man war direkt im Thema und das hat mich auch sehr berührt. Allerdings teile ich den Eindruck meiner Mitleser: schnell wurde es mir auch etwas zu persönlich. Es waren zu viele persönliche Eindrücke der Autorin. Wobei das sicher bei einem solchen Thema gar nicht ausbleibt. Und auf der anderen Seite ziehe ich auch den Hut vor der Autorin, ihre persönlichen Erfahrungen so zu schildern und zu verarbeiten war sicher auch nicht leicht. Das Buch gibt dem Leser viel finde ich...ich kann mir gut vorstellen, dass man es noch oft zur Hand nehmen wird. 

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Theaterfreundin kommentierte am 07. November 2021 um 18:06

Und auf der anderen Seite ziehe ich auch den Hut vor der Autorin, ihre persönlichen Erfahrungen so zu schildern und zu verarbeiten war sicher auch nicht leicht.

Ich persönlich glaube, dass jeder mit Trauer und dem Verlust eines Menschen anders umgeht. Viele ziehen sich komplett zurück und benötigen auch dringend diesen Rückzug. Die Autorin kann uns nur aus ihrem persönlichen Erfahrungsschatz berichten, da sie keine professionelle Ausbildung gemacht hat. Das Leben ist in diesem Bereich sicherlich das beste Lehrmeister, so schwer das auch meistens ist.

 

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kysha81 kommentierte am 09. November 2021 um 16:32

Das sehe ich auch so. Es gibt kein richtiges oder falsches Trauern. Jede/r hat seinen eigenen Umgang damit. Und ich merke, dass es häufig nicht die trauernde Person ist, die ein Problem damit hat, über das Thema zu reden, sondern eher das Umfeld, welches nicht weiß, wie es mit der Person umgehen soll und dann lieber das Thema (oder im schlimmsten Fall die Person) meidet. 

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Theaterfreundin kommentierte am 07. November 2021 um 17:58

Ich habe den ersten Teil des Buches jetzt auch beendet. Dort werden viele sehr persönliche Eindrücke der Autorin verarbeitet. Allerdings frage ich mich, was hat Louise Brown dazu veranlasst Trauerrednerin zu werden? Es werden viele Beispiele aus ihrem persönlichen und beruflichen Erfahrungsschatz aufgeführt, was der Verlust alles auslösen kann und wie unterschiedlich Menschen damit umgehen. Mein Vater starb als ich 27 Jahre war, mein Schwiegervater ein Jahr darauf. Mit dem Tod der beiden mir nahestehenden Menschen habe ich mich sehr stark auseinandergesetzt. Dazu herausgefordert hat mich eine meiner Töchter durch ihre ständige Frage: "Warum leben meine Opas nicht mehr?" Ich habe immer ihre Fragen beantwortet, auch wenn es mir oft schwer fiel. Im Laufe meines Lebens und des Lebens meiner Töchter ist mir sehr bewußt geworden, wie wichtig diese Zeit der Trauer und der Trauerbewältigung war. Wir laufen vor der Trauer anderer nicht weg, sondern sind oft einfach nur da.

Diese Erfahrungen gibt Louise Brown im ersten Teil des Buches auf vielfältige Art und Weise wieder. Das Kapitel über das Ausräumen des Elternhauses konnte ich unheimlich gut nachvollziehen.

Ich bin gespannt, was uns in den folgenden Abschnitten erwartet.

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Anja123 kommentierte am 09. November 2021 um 17:27

Teil 1 geschafft. Mir persönlich fehlt auch etwas der rote Faden, aber aus Erfahrung weiß ich, dass es den beim Thema Trauer einfach nicht gibt. Wie man mit damit umgeht, schwankt von Zeit zu Zeit, von Tag zu Tag, ebenso wie die Erinnerungen sowohl Freude als auch Trauer auslösen können.

Mir gefällt jedenfalls der Schreibstil sehr gut, ebenso die vielen Vergleiche. Es ist schon interessant, wie alle Trauenden ähnliche Erlebnisse machen und es beruhigt, zu wissen, andere fühlen genauso.

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Hennie kommentierte am 09. November 2021 um 22:27

"Mir persönlich fehlt auch etwas der rote Faden, aber aus Erfahrung weiß ich, dass es den beim Thema Trauer einfach nicht gibt."

Ich finde ebenfalls, dass es bei diesem Thema den roten Faden nicht wirklich gibt. Seit geraumer Zeit bin ich mit dem schmalen Buch fertig und ich finde Louise Brown hat aus ihrer eigenen Trauer heraus die Erfahrungen beschrieben und als Trauerrednerin lernt sie ständig mehr dazu.

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lefra kommentierte am 30. November 2021 um 23:13

Aber darum geht es doch in der Literatur. Eine Erzählung zu fabrizieren, die einen Aufbau hat. Eine Handlung. Steigerungen. Natürlich hat der Tod und die Trauer keinen roten Faden, aber irgendwie ist es doch Aufgabe des Autors seine Story so zu verpacken, dass der Leser dran bleiben will und dafür braucht es meist genau das. Zum Beispiel indem die Gewichtung der Erzählungen und Erfahrungen immer schwerwiegender, dramatischer oder konträrer wird oder es einen Spannungsbogen im autobiografischen Teil gibt.

Ich hätte mir einen langsamen Aufbau gewünscht, indem man zuerst Louise und ihre noch lebendigen Eltern kennenlernt. Begleitet von weniger dramatischen oder bewegenden Trauerszenen bis man sich irgendwann soweit steigert, dass Louises Trauer um ihre Eltern und die besonders harten Fälle als Trauerrednerin den "Höhepunkt" im Aufbau darstellen. Ich persönlich hätte es auch interessant gefunden gar nicht von Beginn an zu wissen, dass die Eltern bereits verstorben sind, vielleicht hätte das im Nachhinein einen interessanten Aha-Effekt gegeben um Louise besser zu verstehen. Man will sein Pulver doch nicht gleich zu Beginn verschießen.

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Anja123 kommentierte am 02. Dezember 2021 um 16:18

Da gebe ich dir absolut Recht! Beim Lesen wird allerdings schnell klar, dass das Buch weniger der Unterhaltung, Hilfe oder dem Beistand der Leser*innen dient. Es scheint viel mehr ein Teil von Frau Browns persönlicher Trauerbewältigung zu sein. Ich hatte mir leider auch etwas anderes erhofft...

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Dimity74 kommentierte am 14. November 2021 um 14:39

Der Stil gefällt mir richtig gut und auch die Aufteilung aus, persönlich betroffen durch den Tod der Eltern und beruflicher Erfahrung, durch die Tätigkeit als Trauerrednerin passt. Die Geschichten sind emotional, traurig, aber auch zum Schmunzeln. 

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lefra kommentierte am 30. November 2021 um 23:04

Tut mir super leid, dass ich jetzt erst dazu komme zu kommentieren. Es sind wilde Zeiten momentan, besonders wenn man zu Corona im Gesundheitsamt arbeitet. :'D Dennoch hier erstmal mein erster Eindruck zum Buch.

Interessanter Weise habe ich mir das Buch etwas anders vorgestellt. Nach dem Klappentext etc. dachte ich es handelt sich um eine belletristische Erzählung, in welche die persönlichen Erfahrungen von Louise Brown eingewoben wurden. Also mehr ein Roman auf wahren Begebenheiten. Tatsächlich handelt es sich meiner Ansicht nach aber doch eher um ein Sachbuch.

Die Übergänge zwischen den Kapiteln haben mir nicht besonders zugesagt und den Lesefluss jedes Mal ziemlich gestört. Ich kann auch nicht wirklich ausmachen, worauf es im Buch hinaus laufen soll. Es fehlen mir ein sinnvoller Start und ein Ende auf das ich hinarbeiten kann. Im ersten Teil plätschern die Infos allerdings mehr oder eniger nur vor sich hin.

Der Inhalt an sich, ohne die Form zu berücksichtigen, gefällt mir aber. Ich finde es sehr ansprechend von verschiedenen Arten der Trauer zu lesen, denn es gibt halt eben nicht nur in sich gekehrt und zu Tode betrübt, sondern auch Momente der Dankbarkeit und der freudigen Erinnerung. Genau das ist hier gut herausgearbeitet.

Ich bleibe erstmal dran und versuche mir so viel Zeit wie irgendwie möglich frei zu schaufeln um nun zügig voran zu kommen. Bitte vielmals um Verzeihung. Der verspätete Start ist mir leider echt auf die Füße gefallen.

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 110
Anja123 kommentierte am 02. Dezember 2021 um 16:20

Oh je, du Arme! Aber ich kann dich beruhigen, du bist nicht die Einzige die das Buch noch nicht durch hat. Oder unter Corona-Stress leidet ;-P

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