Leserunde

Leserunde zu "STONE BLIND – Der Blick der Medusa" (Natalie Haynes)

STONE BLIND – Der Blick der Medusa -

STONE BLIND – Der Blick der Medusa
von Natalie Haynes

Bewerbungsphase: Bis zum 16.02.

Beginn der Leserunde: 23.02. (Ende: 16.03.)

Im Rahmen dieser Leserunde stellen wir – mit freundlicher Unterstützung des dtv Verlags – 20 Freiexemplare von "STONE BLIND – Der Blick der Medusa" (Natalie Haynes) zur Verfügung. Eine Leserprobe zum Buch findet ihr hier.

Wenn ihr eines der Freiexemplare gewinnt, diskutiert ihr in der Leserunde mit, tauscht euch über eure Leseerfahrungen aus und veröffentlicht am Ende eine Rezension zum Buch.

ÜBER DAS BUCH:

Der Medusa-Mythos neu erzählt – »klug, fesselnd, kompromisslos!« (Margaret Atwood, auf Twitter)

Medusa – Schwester, Opfer, Monster?

Medusa wächst bei ihren Schwestern auf und merkt schnell, dass sie anders ist – eine Sterbliche in einer Familie von Göttern. Von ihrer Schönheit angezogen, bedrängt der Meeresgott Poseidon sie im Tempel der Athene. Die Göttin wähnt ihren Tempel entweiht und lässt ihre Wut an der Unschuldigen aus: Medusa wird in ein Monster mit Schlangenhaaren verwandelt, das kein Lebewesen mehr ansehen kann, ohne es zu Stein erstarren zu lassen. Aus Rücksicht verdammt Medusa sich zu einem Leben in der Einsamkeit. Bis der junge Perseus sich aufmacht, das Haupt eines Ungeheuers zu erlangen...

Poetisch und klug erzählt Natalie Haynes die Geschichte einer Frau, die von anderen zum Monster gemacht wird – und sich doch selbst behauptet.

ÜBER DIE AUTORIN:

Natalie Haynes studierte Altphilologie in Cambridge, bevor sie sich dem Schreiben zuwandte. Mit ihren Romanen und Sachbüchern möchte sie möglichst vielen Menschen die klassische Antike nahebringen. In Grossbritannien und den USA wird die Bestseller-Autorin von Publikum und Presse als »Rockstar der Mythologie« (Washington Post) gefeiert.

18.03.2023

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 124

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 124
Hilou kommentierte am 25. Februar 2023 um 22:02

Wow, selten lese ich so viele Seiten auf einmal. Der Erzählstil ist wirklich sehr flüssig und dass es so viele kleine Kapiteln gibt, die zwischen den verschiedenen Handlungssträngen wechseln, lässt keine Langeweile aufkommen.

Ich hatte bereits in der Schulzeit ein Interesse für griechische und römische Mythologie entwickelt und hatte mir fast alle Geschichten zusammengesammelt und gelesen. Nathalie Haynes liefert hier eine willkommene Auffrischung, denn ich hatte tatsächlich einige Aspekte völlig vergessen. Daher finde ich es gut, dass die Autorin hier sehr weit ausholt, uns auch von der Geburt der Athene und dem Krieg gegen Gaia und die Giganten erzählt.

Die einzigen Kapiteln, die für mich noch keinen Sinn ergeben, sind die zwei mit dem Titel "Stein", was vermutlich gegen Ende des Buch eine Auflösung erhält.

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 124
tigerbea kommentierte am 27. Februar 2023 um 12:31

Vielleicht sind die Kapitel "Stein" eine Vorschau auf Medudas erste Opfer. Anders kann ich mir das im Moment nicht erklären.

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 124
verbuechert kommentierte am 28. Februar 2023 um 11:02

Wäre auch meine erste Vermutung gewesen

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 124
PoetryandCoffee kommentierte am 01. März 2023 um 14:25

Da schließe ich mich gerne an.

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 124
PMelittaM kommentierte am 05. März 2023 um 19:40

Das denke ich auch :-)

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 124
Elefant kommentierte am 08. März 2023 um 19:14

Ja, so habe ich es für mich auch interpretiert.

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 124
buechertraumzeiten kommentierte am 27. März 2023 um 10:47

So habe ich es beim Lesen gar nicht direkt wahrgenommen, aber jetzt wo ich eure Kommentare lese, macht es total Sinn!

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 124
Elefant kommentierte am 08. März 2023 um 19:13

Wow, selten lese ich so viele Seiten auf einmal. Der Erzählstil ist wirklich sehr flüssig und dass es so viele kleine Kapiteln gibt, die zwischen den verschiedenen Handlungssträngen wechseln, lässt keine Langeweile aufkommen.

Oh ja, genau das war auch mein Gedanke. Das Buch liest sich wirklich super super schnell!

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 124
heike_e kommentierte am 27. Februar 2023 um 07:41

Meine ersten Eindrücke nach den ersten ca 70 Seiten:

Das Ganze lässt sich schnell und leicht lesen. Mir gefällt der Schreibstil. Die kurzen Kapitel machen es interessant und regen zum Weiterlesen an.

Ich merke beim Lesen wie viel ich von der griechischen Mythologie schon vergessen hatte, einiges wie z.B. die Geburt der Athene sind noch präsent, aber Einzelheiten zu den Gorgonen und Meeresgottheiten nicht mehr.

An was ich mich wieder erinnere ist mein Unbehagen, als ich die Geschichten als Kind/Jugendliche zum ersten Mal gelesen hatte. Das Unbehagen darüber, dass die -mächtigen, männlichen- Götter wie Zeus Frauen vergewaltigen und andere Frauen wie z.B. Hera oder Artemis ihre Wut darüber an den Opfern auslassen.

Es ist halt nicht jedes Monster gruselig anzuschauen, viele kommen auf den ersten Blick auch sehr charismatisch und charmant daher.

Ich bn auf jeden Fall gespannt wie es weiter geht und freue mich aufs Weiterlesen, leider erst heute abend.
 

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 124
tigerbea kommentierte am 27. Februar 2023 um 12:33

Die Vergewaltigungen hatte ich überhaupt nicht mehr in Erinnerung. Das kommt mir völlig neu vor.

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 124
Leiraya kommentierte am 28. Februar 2023 um 06:44

Das hab ich mir auch gedacht, denn ich erinnere mich ebenfalls nicht daran. Aber wahrscheinlich übergeht man das in der Schule auch oft und als junger Leser wird es vielleicht sogar gar nicht deutlich weil es zwischen den Zeilen steht!?

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 124
tigerbea kommentierte am 28. Februar 2023 um 21:32

In der Schule wird das vielleicht verschwiegen. Ich muß mal schauen, bei den Büchern von meinem Vater müssen noch alte Bücher der griechischen Mythologie dabei sein. Wenn ich die finde (er ist vor einem Jahr verstorben), lese ich da noch einmal nach.

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 124
Leiraya kommentierte am 01. März 2023 um 11:37

Das wäre sicher spannend. Heike hat ja auch schon geschrieben, dass es verschiedene Versionen gibt. In der Schule ist es sicher eine jugendfreie Version. ;)

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 124
heike_e kommentierte am 28. Februar 2023 um 08:46

Es gibt wohl verschiedene Erzählweisen, manche mit Vergewaltigung manche mit einvernehmlichem Sex. Das hängt wohl auch davon ab, wer die Geschichte erzählt und wem sie erzählt wird. Wenn man sich das Verhalten der Götter, insbesondere der Hauptgötter wie Zeus, Hera, Hades, Poseidon, usw anschaut, so liegt die Vergewaltigung und die Art wie Haynes die Geschichte erzählt schon im Bereich des möglichen (natürlich mythologisch).

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 124
Leiraya kommentierte am 28. Februar 2023 um 20:42

Danke für die Ausführung! Genau das habe ich mich nämlich auch gefragt: was passiert in den anderen, ursprünglichen Versionen? Und auch: wie kreativ interpretiert Haynes hier? Schmückt sie es einfach nur ein bisschen aus oder ist das dich eher große künstliche Freiheit?

Die letzte Lektüre von griechischen Sagen ist bei mir wirklich lange her... :D

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 124
Hundenärrin kommentierte am 05. März 2023 um 12:35

Dass Zeus ein alter Schwerenöter war, ist ja unbestritten. Man denke nur an die Entführung der Europa. Ich finde es ehrlich gesagt gut, dass endlich mal ausgesprochen wird, wie es zuging. Früher wurde es oft als "einvernehmlicher Geschlechtsverkehr" dargestellt, die Frau hat sich von den ach so charmanten Götter bezirzen lassen. Hängt eben wirlkich auch davon ab, wer die Geschichte erzählte. Disney zum Beispiel. :D Mee Too hat da vielleicht bei uns mehr Sensibilität für die Thematik geschaffen in den letzten Jahren.

Für die Erzählung dieser Geschichte mit der Umkehrung von Monster und Held passt es auf jeden Fall!

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 124
sjule kommentierte am 02. März 2023 um 10:54

Mir war durch frühere Geschichten die ich gelesen habe, bewusst wie gerade die männlichen Götter ihre Macht missbraucht haben.
Aber das Thema Vergewaltigung wurde nie wirklich angesprochen. Wir haben die griechische Mythologie auch nur im groben besprochen in der Schulzeit. Eher wer für was steht und wer wie verwandt ist.

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 124
sjule kommentierte am 02. März 2023 um 19:06

natürlich in Hinsicht, dass es immer noch Geschichten sind ;) 

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 124
heike_e kommentierte am 05. März 2023 um 18:29

Ja es sind nur Geschichten, spannend finde ich es, dass die sich so lange gehalten haben und immer noch erzählt werden.
 

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 124
tigerbea kommentierte am 27. Februar 2023 um 12:40

Nachdem ich gestern den ersten Abschnitt beendet habe, kann ich sagen, daß das Buch wirklich nicht zu viel verspricht. Mir gefällt der Schreibstil und auch die Kapitel sind von angenehmer Länge. Toll finde ich, daß man so viel über die anderen Götter erfährt und der Fokus nicht nur auf Medusa liegt. Neben Medusa werden die Geschichten aller, die in ihrer späteren, bekannteren Geschichte eine Rolle spielen, schon mit in die Geschichte verwoben. Einfach super.
Besonders die Schwestern Stheno und Euryale fand ich beeindruckend. Welch Mühe sie sich mit Medusa gegeben haben! Und ich muß gestehen, daß ich von den beiden noch nie etwas gehört habe.

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 124
Hilou kommentierte am 27. Februar 2023 um 15:38

Das geht mir auch so. Ich hatte zwar gelesen, dass sie Schwestern hatte. Aber der Fokus lag nie auf ihnen. Und die Namen höre ich tatsächlich zum ersten Mal.

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 124
Leiraya kommentierte am 28. Februar 2023 um 06:44

Genau so geht es mir auch. Und ich finde das Bild von Medusa und ihren Schwestern nun auch sehr viel positiver als das ursprüngliche

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 124
Hundenärrin kommentierte am 05. März 2023 um 12:59

Das liegt ja im Sinne des Buches und an der Erzählperspektive. :)

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 124
verbuechert kommentierte am 28. Februar 2023 um 11:14

Das ist mir auch direkt aufgefallen. Ich wusste zwar noch, dass Medusa Schwestern hatte, aber so wirklich etwas von ihnen wusste ich nicht. Und in dem Roman ist das bisher eines der Dinge, die mir am meisten gefallen. Ich finde die Geschichte der Schwestern einfach so berührend und wunderschön, wie sie sich um Medusa kümmern und sie lieben lernen.

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 124
tigerbea kommentierte am 28. Februar 2023 um 21:34

Ja, das war richtig rührend. Die eine lernt Brot backen, die andere züchtet Schafe... Die kommen so menschlich rüber.

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 124
Hundenärrin kommentierte am 05. März 2023 um 13:03

Genau, das ist literaturwissenschaftlich gesehen die Methode der Sympathielenkung. :) Die Autorin wendet sie hier in wunderbarer Form an. Die Gorgonen werden als liebenswürdige, warmherzige Familie dargestellt, wohingegen die Götter und Helden rachsüchtig, hasserfüllt, missgünstig und zerstritten hervortreten. Umkehr von Monster und Held. Gelingt hier in Bestform!

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 124
Elefant kommentierte am 08. März 2023 um 19:19

Ja, ich bin bisher auch absolut begeistert von dem Buch!

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 124
Leiraya kommentierte am 28. Februar 2023 um 06:41

Als ich das Buch bekommen hatte, hab ich auch sofort angefangen zu lesen und ich konnte kaum mehr aufhören. Der Schreibstil der Autorin ist einfach so ungeheuer angenehm und beschreibt die Handlung und Figuren richtig gut.

In der Schule fand ich die griechischen Sagen schon sehr spannend, hab aber manches nicht so recht verstanden. Und mittlerweile hatte ich auch vieles schon vergessen.

Was ich richtig klasse finde ist, dass auch vermeintliche Randfiguren wie Medusas Schwestern viel mehr in Erscheinung treten und die Vorgeschichten so erzählt werden, dass man sich darunter etwas vorstellen kann. Wenn ich mich recht erinnere werden diese sonst eher knapp in einem Nebensatz erwähnt. Aber so ist es richtig lebendig und vorstellbar.
Ich bin begeistert!

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 124
Crazy-Cat-Lady kommentierte am 28. Februar 2023 um 09:20

Ich muss gestehen, ich hadere noch ein bisschen mit der Lektüre. Den Erzählstil finde ich ziemlich gut. Es lässt sich leicht und flüssig lesen. Aber mich stören die vielen Erzählstränge. Natürlich macht es Sinn, auch auf die anderen Personen einzugehen, aber muss ich wirklich so viel über Zeus, Athene und Co. erfahren? Mir fehlt etwas der Fokus auf Medusa. Dafür, dass sich das Buch doch angeblich um sie drehen soll, ist ihre Rolle ziemlich klein.

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 124
Leiraya kommentierte am 28. Februar 2023 um 20:45

Ein bisschen ging mir das ehrlich gesagt auch so. Und mich hat es auch am Anfang etwas verwirrt von so vielen Figuren zu lesen. Aber es lässt einen doch viele Hintergründe verstehen. Speziell von Medusa und warum sie so wurde, wie sie dann war.
Aber ich gebe dir Recht, es könnte auch sehr leicht etwas zielgerichteter sein.

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 124
PinguinWellensittich kommentierte am 02. März 2023 um 18:34

Mir geht es genauso. Ich finde auch, dass der Fokus noch nicht auf Medusa liegt und dass man viele Kapitel z. B. von Athene einfach wegstreichen könnte, da manche Kapitel nicht mal was mit der Hintergrundgeschichte zu tun haben.

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 124
Hundenärrin kommentierte am 05. März 2023 um 13:10

Ich verstehe eure Kritik und auch mir drängte sich diese Frage auf. Aber ich bin mir sicher, dass es am Schluss ein großes Ganzes ergeben wird.

Besonders Athene wird hier so hervorgehoben, da sie diejenige ist, die Medusa mit den Schlangenköpfen bestraft. Um das Warum erklären zu können, muss sie als Göttin und Figur eingeführt werden. Und das,so finde ich, hat Natalie Haynes auf ziemlich großartige Weise geschafft. Wir sehen eine Sterbliche Medusa, die nichts weiter will, als mit ihren Schwestern in Ruhe zu leben, die dann aber das Pech hat, die Aufmerksamkeit eines ziemlich lüsternden Gottes auf sich zu ziehen. Medusa lässt sich vergewaltigen, um andere Menschen zu schützen. Und ihre Antagonistin ist Athene. Geboren aus Zorn und Angst, mit einer unbändigen Wut, mit einem ungesunden Egoismus versehen, der sie dazu antreibt, immer die Beste zu sein. Und eben diese Göttin der Weisheit sollte es doch besser wissen, als eine Sterbliche für eine an ihr begangene Vergewaltigung zu bestrafen, oder? 

Die Athene Kapitel sind also in keinster Weise überflüssig, sondern dienen einem großen Ganzen. :)

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 124
PMelittaM kommentierte am 05. März 2023 um 19:55

Da das alles miteinander zusammenhängt, und letztlich dazu führt, was mit Medusa passiert ist, finde ich schon, dass es zu ihrer Geschichte gehört

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 124
Marta kommentierte am 12. März 2023 um 22:09

So geht es mir gerade auch. So viele Götter! Und kaum etwas von Medusa. Sie ist eine von vielen.

 

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 124
heike_e kommentierte am 13. März 2023 um 09:11

Ich habe auch sonst nicht viel zu Medusa gefunden, einfach nur, dass sie ein Monster war, das schrecklich aussah, zusammen mit ihren Schwestern in einer Höhle hauste und die "Helden", die sich auf den Weg machten sie zu töten umbrachte, und das sollen viele gewesen sein. Bei Wikipedia entspricht das Grundgerüst Haynes Erzählung.

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 124
verbuechert kommentierte am 28. Februar 2023 um 11:12

Das Buch ist gestern bei mir angekommen und ich habe den ersten Abschnitt direkt in einem Rutsch gelesen, so gut hat es mir gefallen! Ich bin ein großer Fan griechischer Literatur und vor allem Medusas Geschichte ist mir hierbei besonders im Gedächtnis geblieben, weil sie sehr häufig als Monster dargestellt wird, obwohl sie eigentlich diejenige ist, die viel gelitten hat. Deshalb war ich unfassbar gespannt auf den Roman und die Darstellung der Geschichte. Und was kann ich sagen, das Buch hat mich nicht enttäuscht! Ich liebe den Sprachstil der Autorin, es macht sehr viel Spaß, das Buch zu lesen. Vor allem finde ich toll, dass sie von Anfang an gleich viele verschiedene Handlungsstränge in die Geschichte einbaut, die später in Medusas Geschichte relevant werden. Dadurch konnte man sich die einzelnen Geschichten noch mal in Erinnerung rufen (Denn ich stimme euch zu: Ich habe auch vieles vergessen und konnte mich durch das Buch wieder erinnern). Ich finde es auch toll, dass sie kleinen Einzelheiten Aufmerksamkeit schenkt, wie zum Beispiel Athenes Symbol der Eule oder den Geschwistern von Medusa und wie sie gelernt haben, sie zu lieben. Die ganze Geschichte ist sehr detailreich erzählt und konnte mich von Beginn an sehr begeistern. Ich freue mich schon, weiterzulesen! 

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 124
Hundenärrin kommentierte am 05. März 2023 um 13:12

Da stimme ich dir uneingeschränkt zu! :)

Erzählstil: Top!

Figurenpersonal: Treffend und für den Verlauf der Geschichte notwendig ausgewählt!

Detailreichtum: Verfolgt, denke ich, ein höheres Ziel. Werden wir sehen. :)

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 124
Elefant kommentierte am 08. März 2023 um 19:23

Ich finde es auch toll, dass sie kleinen Einzelheiten Aufmerksamkeit schenkt, wie zum Beispiel Athenes Symbol der Eule oder den Geschwistern von Medusa und wie sie gelernt haben, sie zu lieben. Die ganze Geschichte ist sehr detailreich erzählt und konnte mich von Beginn an sehr begeistern. 

Genauso geht es mir auch!

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 124
Krani kommentierte am 28. Februar 2023 um 12:03

Mir kam der Anfang zuerst allzu magisch-mystisch vor, aber nun habe ich mich eingelesen. Ich freue mich, in so einer fantastischen Welt gelandet zu sein. Das ist doch reine Fantasy, all diese seltsamen Gestalten mit besonderen Kräften und sonderbarem Aussehen. Götter, Giganten, Titanen. Da braucht es weder Drachen noch Einhörner. Aber die vielen Vergewaltigungen nerven mich auch etwas. Ich wusste nicht, das Zeus SO ein AR&§%$ war. So haben sich die Menschen damals also ihre Götter vorgestellt. Bin froh, dass ich heute lebe.

Medusa ist eine sympathische Hauptfigur. Wir lernen sie von klein auf kennen, das ist eine schöne Geschichte.

Was mir auch gefällt: dass immer wieder Figuren auftreten, die ich zumindest namentlich kenne und die ich hier neu einordnen kann. Lehrreiche Lektüre.

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 124
tigerbea kommentierte am 28. Februar 2023 um 21:37

Puh. Also Fantasy würde ich das nicht nennen. Das sind halt alte Sagen - und in denen steckt oft ein gewisser wahrer Kern. Während Fantasy ja lediglich Hirngespinster sind.

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 124
Hilou kommentierte am 01. März 2023 um 13:30

Fantasy ist gewissermaßen aus Mythologie und Sagen hervorgegangen. Wenn man an all die alten Geschichten aus dem Mittelalter denkt, dann war das die Phantastik der damaligen Zeit. Heutzutage sind die Erzählungen im Fantasy-Bereich eben etwas moderner.;)

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 124
tigerbea kommentierte am 01. März 2023 um 14:22

O. K. Wenn man das so sieht. Ich mache da schon noch einen Unterschied zwischen überlieferten Sagen und Fantasy (von heute). Sagen und Mythen würde ich nie so bezeichnen, denn da steckt noch Glauben hinter und es wurde schon oft erwiesen, daß dort ein wahrer Kern hintersteckt. Die heutige Fantasy sind für mich einfach nur erfundene Geschichten, ohne Sinn und meistens fallen sie bei mir auch in die Rubrik "lustiger Quatsch". Damit möchte ich hier niemandem zu nahe treten, jeder soll lesen, was er mag. Nur Sagen und Mythologie dürfen für mich nicht mit in den Topf Fantasy.

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 124
Hilou kommentierte am 03. März 2023 um 20:32

Was genau meinst Du denn mit wahrer Kern?

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 124
Hundenärrin kommentierte am 05. März 2023 um 13:19

Naja, dass die alten Griechen dieses Götterpersonal verehrt haben, steht völlig außer Frage! 

Mit Religionen ist es ja nunmal so, dass viele Geschehnisse, die nicht erklärt werden konnten, einer größeren Macht zugesprochen wurden. Die Schaffung der Erde, zum Beispiel. Im Christentum war es Gott, der in sieben Tagen die Erde schuf, bei den griechischen Göttern vereinten sich Gaia und Uranos. Kann man jetzt glauben, muss man aber nicht. Aber für die, die es glauben, ist es wahr. Und in der Antike gab es immer wieder hervorstechende Persönlichkeiten, wie eben Perseus oder Achill, deren Stärke nicht erklärbar war, somit wurden sie zu Kindern der Götter. Wahrer Kern: Sie waren Helden und hatten "übermenschliche" Kräfte.

Ich denke, das war gemeint,

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 124
Hilou kommentierte am 05. März 2023 um 23:37

Helden der Mythologie und Persönlichkeiten der Antike, die tatsächlich gelebt haben, sollte man da aber nicht vermischen. Mehrere Jahrhunderte der Überlieferung können das tatsächlich historische Ereignis deutlich verzerren, zumal die Legenden auch immer wieder anders erzählt wurden. Es gibt bspe.mittlerweile wissenschaftliche Belege, dass Troja existiert hat, aber ob die mythologischen Namen wie Achilles, Agammemnon etc auch tatsächlich in diese Zeit fallen bzw. Wirklich gelebt haben, lässt sich nicht eindeutig belegen. Daher sind für mich persönlich diese Geschichten um Götter und Halbgötter nichts weiter als Sagen und Mythen. Daher fällt es mE in die Rubrik Fantasy, ebenso wie Märchen. ;)

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 124
Hundenärrin kommentierte am 06. März 2023 um 08:42

Es folgt literaturwissenschaftliche Korinthenkackerei:

Gattung: Epik

Genres der Gattung Epik: Legende, Märchen, Mythos, Sage, Roman

Sub-Genre des Genres Roman: Fantasyroman

Also nein, es fällt nicht unter Fantasy. Der Stoff mag für dich nicht realitätsnah sein, ist aber aus literaturwissenschaftlicher Sicht kein Fantasy.

Und klar, natürlich darf man Historik nicht mit Literatur verwechseln und vermischen. Dieser Roman ist die literaturwissenschaftliche Aufarbeitung eines mythischen Stoffes. :)

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 124
Marta kommentierte am 12. März 2023 um 22:12

Gerne mehr literurwissenschaftliche Korinthenkackerei, finde das sehr interessant.

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 124
PoetryandCoffee kommentierte am 01. März 2023 um 15:14

Natalie Haynes Schreibweise macht es sehr leicht, in die Geschichte hineinzukommen. Das Buch beginnt mit der Vergewaltigung der Metis. Die Autorin verzichtet hier auf die Beschreibung des Gewaltaktes und zeigt, wie sich im Vorfeld die Situation zuspitzt. Das macht sie auf eine beeindruckend emotionale Art und Weise. Dies zeigt sich besonders an dem letzten Satz: "Als Zeus sie vergewaltigte, stellt sie sich vor, sie wäre ein Adler." M. E. zeigt sich hier noch einmal ganz deutlich das Ungleichgewicht der Macht zwischen Zeus und Metis, denn Zeus' Tier ist ein Adler und Metis wünscht sich dieser zu sein, denn dann wäre sie frei. 

Der Einstieg in das Buch zeigt gleichzeitig auch, dass es zwar um den  Medusa-Mythos geht, aber die Geschichte nicht ausschließlich aus ihrer Perspektive erzählt wird. Eine Vielzahl von Stimmen erzählen aus dem Umfeld von Medusa, setzen den Rahmen für die Handlung und zeigen den Umgang der Götter des Olymp miteinander. Medusa steht bisher noch nicht im Zentrum der Erzählung. Vielmehr liest sich für mich alles wie ein detailliertes "Worldbuilding". Bis auf Medusa finde ich noch keine Figur sympathisch, am wenigsten Hera, die überhaupt keine Solidarität mit den Frauen, die unter den Übergriffen ihres Mannes zu leiden haben, zeigt.

Interessant fand ich, wie die Autorin den Mythos von Medusa und Poseidon schildert. Ovid z. B. beschreibt die Vergewaltigung sehr detailliert; bei Hesiod findet sich der Hinweis, dass Medusa an der Seite von Poseidon liegt. In der Version des Buches verwendet Poseidon keine körperliche, sondern ausschließlich psychische Gewalt. Möglicherweise wollte Haynes diese beiden Erzählweisen in einer Version zusammenbringen. Ich bin wirklich gespannt auf den weiteren Verlauf der Geschichte!

 

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 124
Hundenärrin kommentierte am 05. März 2023 um 13:22

Gibt es nicht sogar eine Version, in der Medusa und Poseidon sich ineinander verlieben? Irgendwie war mir so... Aber das kommt davon, wenn ein Stoff immer wieder neu und umerzählt wird...

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 124
Perax kommentierte am 02. März 2023 um 13:26

So, den ersten Teil habe ich nun auch geschafft. Ich bin mir noch nicht sicher, was ich von dem Buch halten soll. Erst war ich verwirrt, weil so viele Szenen aufeinander geworfen wurden, so langsam ergibt aber glaube ich alles einen Sinn. Ich bin mir auch unsicher, ob ich den Schreibstil mag. Er wirkt ein wenig wie die Übersetzungen damals im Lateinunterricht und weniger wie ein richtiges Buch. Ich bin aber gespannt, wie es weitergeht und lasse das Ganze erstmal auf mich wirken. Vielleicht ändert sich das ja auch noch. Viel kann ich sonst nicht sagen, ich mochte den Aufbau inhaltlich bisher recht gerne.

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 124
Hundenärrin kommentierte am 05. März 2023 um 13:25

Ich habe mir im Nachgang die Überschriften der Teile notiert und fand dann, dass sich alles gut fügte. 

I. Schwester: Medusa und die Gorgonen

II. Mutter: Danae und Perseus

Ich glaube, dass diese Geschichte erst im Gesamten ein großes Bild ergibt, wo sich alles zusammenfügen wird. Abschnittstitel, Kapitelnamen, Erzählpespektiven.

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 124
Nimmie Aimee kommentierte am 02. März 2023 um 14:40

Ich bin mit dem Buch noch nicht ganz warm geworden. Ich kenne die griechische Mythologie nicht und daher fällt es mir ziemlich schwer mich zurecht zu finden. Ich habe auch mehr erwartet dass Medusa im Vordergrund steht, aber vielleicht kommt das ja noch.
Der Schreibstil ist auf jeden Fall sehr angenehm.

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 124
PinguinWellensittich kommentierte am 02. März 2023 um 18:26

Als ich angefangen habe zu lesen, musste ich mich erstmal wieder in die griechische Götter Welt eindenken, da man schnell in die Geschichte geworfen wurde, was mir aber gut gelungen ist.
Ich habe tatsächlich nicht erwartet, dass das Buch so viele Geschichten erzählt und wünsche mir jetzt, dass es auch ein paar weniger sein könnten: Die Hintergrundgeschichte von Athene und Perseus finde ich gut, aber man hätte ruhig ein paar Kapitel von Athene weglassen können. Auch die Stein Kapitel machen für mich keinen Sinn, aber ich lasse mich einfach noch mal überraschen!
Medusa ist leider noch etwas zu kurz gekommen, obwohl das Buch schließlich ihren Namen trägt, und insgesamt bin ich mit den Figuren, auch Medusa, noch nicht richtig warm geworden. Alle kommen mir irgendwie gleich vor!
Was die ersten Kapitel aber besser gemacht hat, ist der schöne Schreibstil. Durch ihn bin ich sehr schnell in die Geschichte gekommen und er gibt den Figuren wenigsten ein bisschen Farbe.

Ich hoffe für die nächsten Kapitel, dass die Figuren menschlicher werden, aber ich bin trotzdem sehr gespannt auf die nächsten Kapitel!

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 124
Hundenärrin kommentierte am 05. März 2023 um 13:31

Aber gerade DAS ist doch der Clou: Götter sind NICHT menschlich! Sie können sich auch nicht in Sterbliche hineinfühlen. Sie sind reiner Zeitvertreib für Zeus und Konsorten. Zeit existiert für Götter nicht und spielt in ihrer ewigen Existenz auch keine Rolle.

Im Kontrast dazu steht Medusa, die alle als Monster kennen, die aus purer Lust und Bösartigkeit Menschen in Stein verwandelt. Eigentlich. Bisher jedenfalls. Nun lernen wir aber ein warmherziges Mädchen mit Flügeln kennen, die nichts von der Welt und den Göttern versteht, die in Unschuld gebadet ist. Bis sie leider zur falschen Zeit am falschen Ort auftaucht und in den Fokus der Götter gerät. 

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 124
Elefant kommentierte am 08. März 2023 um 19:34

Sehr schön beschrieben!

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 124
sjule kommentierte am 02. März 2023 um 19:03

Aus meiner Jugend kenne ich die griechische Mythologie aus Disney und Co oder ein wenig auch durch die Schule. Erst später in einigen Geschichten, wurde auf die brutalere Seite der Mythologie hingeweisen. Meist der Machtgebrauch der männlichen Götter gegenüber Frauen oder auch die Blutrünstigkeit einiger Göttinnen. Mir war bewusst, wie düster die griechische Mythologie war, doch schafft es Natalie Haynes es gut zusammenzuschreiben aus den verschiedenen Sichten. 

Ich perönlich mag es auch sehr, dass sie die Vergewaltigungen nicht in aller Genauigkeit beschreibt, sondern abbricht / mit einem satz die Gefühle der Frau benennt. 

das Kapitel Stein ist wirklich mysteriös.

 

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 124
buchgestapel kommentierte am 03. März 2023 um 21:43

Der erste Teil des Buches hat mir auf jeden Fall schon mal wirklich gut gefallen, auch wenn eine Geschichte mit dieser Menge an Figuren leider so ein wenig prädestiniert dafür ist, nur wenig charakterliche Tiefe zuzulassen.

Dass die Mythologie nicht unblutig ist, war mir tatsächlich noch recht präsent. Kriege, Mord und Vergewaltigungen waren ja selbst unter den Göttern bzw. allgemein den Bewohnern des Olymps praktisch an der Tagesordnung, weshalb ich es aber gerade bei dem Fokus auf Medusa (der hoffentlich im weiteren Verlauf des Buches etwas mehr wird als bisher) gut finde, dass es keine graphischen Details zu den Vergewaltigungen gibt.

Was mir insbesondere an den Göttern aufgefallen ist, ist ihre sehr saloppe Ausdrucksweise. Teilweise hatte ich das Gefühl, eine Sitcom zu verfolgen - und auch wenn das wirklich unterhaltsam zu lesen war, so richtig intelligent hat das die Charaktere ehrlich gesagt nicht wirken lassen.

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 124
Hundenärrin kommentierte am 05. März 2023 um 13:35

Intelligent sollen die Götter hier auch gar nicht sein, so meine Interpretation. Denn die Götter sind hier die zügellosen Monster, die nur existieren, um ihre Triebe auszuleben. Die Götter SOLLEN die Antipathien des Lesers erwecken, daran besteht hier kein Zweifel. Gewalt, Wolllust, Hass, Neid, Missgunst. Und dass, obwohl doch Medusa das eigentliche Monster ist - oder etwa nicht?! ;)

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 124
Hundenärrin kommentierte am 05. März 2023 um 12:27

Okay, puh. Das musste ich erstmal ganz kurz sacken lassen. Ich hab den ersten Abschnitt in einem Zug weggelesen. Was definitiv für das Buch spricht. Sowohl für die Geschichte als auch für den Erzählstil.

Und ich muss sagen: Wow. Die Leseprobe der ersten ca. 30 Seiten stellte eine so liebevolle, ruhig erzählte Geschichte in Aussicht. Das Leben der Medusa aus ihrer Sicht, nnicht aus der Sicht der vermeintlichen Gewinner bzw. "Guten", nämlich der Götter. Aber was dann folgte, war Gewalt pur. Auf so eine objektive und zum Teil trockene Darstellung von Vergewaltigung und Gewalt war ich anhand der Leseprobe nicht vorbereitet. Aber es passt zu der Herangehensweise dieser Geschichte. Die Maßstäbe von Gut und Böse sind hier verschoben. Es kommt halt immer auf die Perspektive an. Und in diesem Falle ist es die Sicht des vermeintlichen Monsters. Nach dem ersten Abschnitt und den wechselnden Erzählperspektiven wird umso deutlicher, wem die Schuld an allem Übel in der Welt zugesprochen wird: Nämlich den in jeder Hinsicht völlig zügellosen Göttern. Medusas Kapitel sind geprägt von Verletzlichkeit, Liebe, Familienzusammenhalt und Zuneigung für alle Lebewesen. Wohingegen die Abschnitte der Götter und auch die um Danaë sich um (häusliche) Gewalt, unzähmbare Lust, Vergewaltigung, Hass, Betrug, Lügen und Angst drehen. Sterbliche sind für sie nur Zeitvertreib, sie quälen sie aus purer Lust am Vernügen oder aus Hass und Wut gegen ihre eigenen Familiemitglieder, denen sie selbst aber nicht offen entgegentreten können, ohne einen Krieg vom Zaun zu brechen. Sie spinnen also eine Intrige nach der nächsten zum Nachteil der Sterblichen, in diesem Falle Medusa, Danaë und Perseus.

Apropos Medusa: Wie sie zu ihrem Namen gekommen ist, erfahren wir hier nicht. Ich weiß nicht warum, aber das hat mich kurz irritiert.

Ich habe mich ohne Erwartungen in die Geschichte gestürzt und bin positiv überrascht, wie weit ausholend ud perspektivisch anders sie erzählt wird. Helden werden zu Antihelden, Götter zu rachsüchtigen Monstern und Monster zu liebenden, empathischen Geschöpfen. 

Ich bin nun wirklich gespannt, was beim Aufeinandertreffen zwischen Medusa und Perseus geschieht.

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 124
heike_e kommentierte am 08. März 2023 um 14:49

Ich finde, du hast das toll zusammengefasst. Die Sagen aus der Mythologie haben wir schon oft gehört, sie sind oder waren ja auch Teil vom Schulstoff. Mir gefällt, dass einiges daraus neu  und aus Sicht einer parteiischen Frau - erzählt wird.

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 124
heike_e kommentierte am 05. März 2023 um 18:34

Hallo liebe Mitleserinnen, es tut mir leid, ich hatte mich so auf die Leserunde gefreut, aber aktuell hat mich Corona fest im Griff, ich kann mich nicht konzentrieren und lesen geht auch nicht. Ich hoffe, dass das bald besser wird, dann lese ich alle Kommentarte nach und schreibe was dazu. Aber bis dahin, werde ich wohl noch einige Tage brauchen.

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 124
Hundenärrin kommentierte am 06. März 2023 um 08:38

Oh no! Gute Besserung!

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 124
PMelittaM kommentierte am 05. März 2023 um 19:33

Ich habe nun auch – endlich – den ersten Abschnitt gelesen. Obwohl ich einigermaßen firm in der griechischen Mythologie bin, hatte ich Schwierigkeiten mit dem Einstieg, doch nachdem ich mir die Medusa-Sage noch einmal ins Gedächtnis gerufen habe, ging es dann. Ich poste grundsätzlich erst einmal meine Eindrücke, bevor ich euere lese.

Ich finde die Erzählung aus verschiedenen Perspektiven gut gelungen, alle „Teilnehmer“ der Sage um Medusa werden eigens belichtet, inkl. der entsprechenden Hintergründe (Medus, Perseus, Poseidon, Athene …), so dass man ein umfassendes Bild erhält. Mich erstaunt, dass Athene so oft eifersüchtig ist, hatte sie so nicht in Erinnerung.

Was mich persönlich beim Lesen ärgert ist, dass nicht die Männer, die ja eigentlich den entsprechenden „Frevel“ begangen haben, sondern die Frauen, die das Opfer sind, bestraft werden, sei es von Hera, oder, im Falle Medusas diese. Das ist so unglaublich ungerecht, und noch nicht einmal „nur“ der Zeit geschuldet, denn ähnliches gibt es ja durchaus heute noch …

Gut gefallen hat mir, wie Medusas Gorgonenschwestern mit ihr umgingen (nachdem sie festgestellt hatten, dass sie eine Schwester, und nichts zu essen ist :D). Auch „Ungeheuer“ können also liebevoll sein.

So, nun bin ich neugierig auf euere Eindrücke.

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 124
Hilou kommentierte am 05. März 2023 um 23:41

Da hast Du recht, Frau war und ist immer schuld, auch wenn sie das Opfer ist. Selbst in unserem Zeitalter haben wir dahingehend kaum vorzeigbare Fortschritte gemacht, wie könnte man da tausende Jahre vor Christi eine andere Gesinnung erwarten?:-D

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 124
Elefant kommentierte am 08. März 2023 um 19:43

Das Buch gefällt mir noch besser als erwartet! Vor allem der Erzählstil mit den kurzen Kapiteln gefällt mir außergewöhnlich gut und lässt mich durch die Geschichte rasen.

Ich interessiere mich schon immer für griechische Mythologie und finde, dass dieses Buch aus den vielen Varianten seine ganz eigene Version macht. Das gefällt mir gut.

Die vielen verschiedenen Perspektiven haben es mir anfangs etwas schwer gemacht, aber ich habe mich schnell daran gewöhnt und der Schreibstil macht es mir leicht mich von der Erzählung mitnehmen zu lassen.

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 124
Marta kommentierte am 12. März 2023 um 22:27

Ich starte erst mal ganz nebensächlich mit dem Cover und dem Vorsatzpapier. Jetzt zwar nicht das Wichtigste, aber für mich so gelungen, dass es mir einen Satz wert ist.

Ich habe etwas gebraucht, bis ich in die Handlung gefunden habe. Die ständigen Wechsel und die unübersichtliche Aneinanderreihung von Gottheiten, Halbgöttern, uff! Ich bin nicht fit in der Mythologie und fand das anfangs sehr anstrengend. Inzwischen geht es.

Allerdings fehlte mir der Fokus auf Medusa, bislang ist sie ja nur eine von Vielen, wobei ich nach dem ersten Leseabschnitt das wilde Durcheinander sogar gut finde, jetzt habe ich einen Überblick, wen es alles gab.

Großer Aha-Effekt bei Demeter, das ist ja eine Göttin! Warum auch immer bin ich bislang von einem Gott ausgegangen.

Schockiert haben mich die Vergewaltigungsszenen. Mit welch Selbstverständnis sie akzeptiert wurden. Und dann im Anschluss wird das Opfer von der Frau des Täters eliminiert. Das macht mich beim Lesen so sauer! Das Verspritzen von Hirnmasse lässt mich dagegen erstaunlicherweise relativ kalt.

Den Schreibstil der Autorin mag ich, frisch und modern und stellenweise witzig.

 

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 124
readingalpaca kommentierte am 14. März 2023 um 09:04

Bis jetzt bin ich begeistert von diesem Buch. 

Der Schreibstil ist sehr flüssig und obwohl die Perspektiven oft wechseln und viele Namen fallen, war es nicht anstrengend zu lesen. Die Kapitel haben eine angenehme Länge.

Was mich allerdings ein wenig verschreckt hat und dafür gesorgt hat, dass ich langsamer lese, war der immense Ausmaß an Gewalt, an sexueller Gewalt, von den Göttern und der ungerechten Rache der Göttinnen, die leider die unschuldigen Frauen trifft. 

Besonders toll fand ich allerdings die beiden Schwestern von Medusa. 

Ich bin gespannt, wie es weitergeht und hoffe, dass ich nun in der Lage bin öfter zum Buch zu greifen.

 

 

Themen dieser Leserunde

Rezensionen zu diesem Buch