Leserunde

Leserunde zu "Schweig!" (Judith Merchant)

Schweig! -

Schweig!
von Judith Merchant

Bewerbungsphase: 19.08. - 02.09.

Beginn der Leserunde: 16.09. (Ende: 07.10.)

Im Rahmen dieser Leserunde stellen wir – mit freundlicher Unterstützung des Kiepenheuer & Witsch Verlags – 20 Freiexemplare von "Schweig!" (Judith Merchant) zur Verfügung. Eine Leseprobe zum Buch findet ihr hier.

Wenn ihr eines der Freiexemplare gewinnt, diskutiert ihr in der Leserunde mit, tauscht euch über eure Leseerfahrungen aus und veröffentlicht am Ende eine Rezension zum Buch.

ÜBER DAS BUCH:

Was würdest du tun, um deine Schwester zu retten? Und was, um sie loszuwerden?

Am Tag vor Heiligabend fährt Esther in den Wald zum Haus ihrer Schwester, um ihr ein Geschenk und eine Flasche Wein zu bringen. Ein Schneesturm setzt ein. Das Geschenk wird nicht geöffnet. Der Wein schon. Dinge werden gesagt, die besser ungesagt blieben. Und Taten werden begangen, die nie mehr rückgängig gemacht werden können. 

Eigentlich muss Esther ihr Weihnachtsfest mit Ehemann und Kindern in der Stadt vorbereiten: einkaufen, Tanne besorgen – es wäre genug zu tun. Doch ihre Schwester Sue, die seit ihrer Scheidung völlig allein in einem riesigen Haus tief im Wald lebt, geht ihr nicht aus dem Kopf. Und so setzt sie sich ins Auto und fährt los. Aber nur um nachzusehen, ob alles in Ordnung ist und ob Sue zumindest ihre Tabletten nimmt. In die Stadt einladen kann sie sie nicht. Denn was, wenn sie wieder durchdreht – wie letztes Jahr? Am Haus im Wald angekommen, stellt Esther fest, dass Sue sie loswerden will. Was hat sie zu verbergen? Ein Schneesturm setzt ein. Zum ersten Mal seit ihrer Kindheit kommen die Schwestern ins Gespräch, und kein Stein bleibt auf dem anderen – bis eine der beiden zum Messer greift. Während der Schnee alles verdeckt und jedes Geräusch erstickt ...

Judith Merchant lässt in ihrem neuen psychologischen Spannungsroman zwei unzuverlässige Erzählerinnen gegeneinander antreten – in einem unheimlich intensiven Kammerspiel um eine toxische Beziehung, in der nichts so ist, wie es scheint.

ÜBER DIE AUTORIN:

Judith Merchant studierte Literaturwissenschaft und unterrichtet heute Creative Writing an der Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Für ihre Kurzgeschichten wurde sie zweimal mit dem Friedrich-Glauser-Preis ausgezeichnet. Nach der Veröffentlichung ihrer Rheinkrimi-Serie (darunter »Nibelungenmord« und »Loreley singt nicht mehr«) zog Judith Merchant von der Idylle in die Großstadt. »ATME!« erschien 2019 bei Kiepenheuer & Witsch und wurde zum Bestseller.

09.10.2021

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 230 bis Ende

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schnaeppchenjaegerin kommentierte am 14. September 2021 um 13:23

Was für ein krasser Verlauf! Wozu Menschen nur fähig sein können! Hat Esther ihren Mann überhaupt geliebt? Sein Tod scheint sie völlig kalt zu lassen. Nur weil er ihr untreu war?

Irgendwie auch ein seltsam beklemmendes Gefühl, dass Sue am Ende so passiv ist und sich ähnlich wie Martin komplett Esther unterordnet. Sie hat seine Rolle eingenommen, dabei war sie zu Beginn noch so selbstbewusst und wehrhaft. Ein wirklich gruseliges Ende!

 

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Ladybug kommentierte am 14. September 2021 um 14:26

Da geb ich Dir völlig Recht... erst war Sue so stark und am Ende so kleinlaut? Ich schätze eher auf traumatisiert.

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Ladybug kommentierte am 14. September 2021 um 14:29

Aber krasse Vorstellung!

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Petzi_Super_Maus kommentierte am 21. September 2021 um 13:27

Ja, traumatisiert. Und zu schwach - sie hat quasi aufgegeben, weil sie glaubt, dass sie Esther sowieso nie entkommen wird...

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milkahase kommentierte am 16. September 2021 um 15:59

Esthers Reaktion auf Martins Tod fand ich auch sehr krass. Ich hatte erwartet, dass sie auf Sue losgeht, wie sie denn nur ihren Mann umbringen könne, aber einfach so eine Decke über ihn zu ziehen ??? aus den Augen aus dem Sinn... 

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La Calavera Catrina kommentierte am 17. September 2021 um 16:37

Der Spruch passt hier wie die Faust aufs Auge. ;)

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Petzi_Super_Maus kommentierte am 21. September 2021 um 13:30

Japp, Esther ist eiskalt...

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julemaus94 kommentierte am 22. September 2021 um 09:00

Ihn unter dieser Decke langsam sterben zu lassen, ist ihre ultimative Bestrafung für ihn. So zeigt sie ihm doch nur, dass er es nicht wert ist, dass um ihn getrauert wird oder dass er überhaupt beachtet wird. Eiskalt und emotionslos.

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Greenie_Apple kommentierte am 11. Oktober 2021 um 16:05

Ein wirklich krasses Ende!!!

Wenn ich mir vorstelle, so jemand könnte in meinem eigenen Umfeld sein, ohne dass ich es weiß... Das Wissen darum macht es in diesem Fall natürlich auch nicht besser! ;-)

Einerseits erschreckend, wie manipulativ Esther ist, andererseits bei der Vorgeschichte auch ein Stück weit nachvollziehbar.

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cybergirl kommentierte am 20. September 2021 um 09:49

Ich glaube Esther ist nicht fähig jemanden zu lieben. Ja der Verlauf der geschichte war wirklich krass. 

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julemaus94 kommentierte am 22. September 2021 um 08:58

Na, mit dem Treppensturz hat sie Sue doch nun vollkommen in der Hand. Jetzt kann sie mit ihr tun und lassen, was sie will. Und ich glaube, solange bei Esther der Eindruck entsteht, dass Sue ihr aus der Hand frisst bzw ihr verziehen hat, ist sie am umgänglichsten.

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Petzi_Super_Maus kommentierte am 22. September 2021 um 14:34

Psychisch total verkorkst...Und Sue von ihr abhängig, obwohl sie das nicht will. auch verkorkst.

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Leia Walsh kommentierte am 05. Oktober 2021 um 09:38

Na ja - Sue hat ja gesehen, wozu Esther fähig ist. 

Ich weiß nicht, ob sie nicht doch erkannt hat, dass Martin eigentlich noch gerettet hätte werden können. Aber allein die Tatsache, dass Esther Sue ohne große Überlegung so verletzt, dass die Notwehr plausibel ist (was sie ja auch so gewesen wäre), zeigt doch schon mal, dass sie jetzt überhaupt keine Hemmungen mehr kennt.

Sue kann nicht überleben, ohne Esther gewähren zu lassen ...

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Ladybug kommentierte am 14. September 2021 um 14:36

Das es ein Vorfall zwischen Martin und Sue gegeben habe muss, ist mir recht schnell klar geworden und dass es auf ein Verhältnis hinaus lief war wie erwartet.

Das Verhältnis kam mir ja schon sehr seltsam vor, vorallem das Psycho-Getue von Esther. Sie tut auf die Liebevolle und doch alles mit einem gewissen Unterton und auf Psychomasche... allerdings bei den Kindern wurde dies scheinbar nicht großartig angewendet.

Aber irgendwie waren doch alle so "psycho" hier drauf, auch Martin fand ich seltsam.

Das Buch war super leicht zu lesen und auch die ständigen Perspektivwechsel waren spannend, allerdings fehlte mir hier etwas an der Tiefe. Ich dachte auchWwunder was für ein Vorfall an Weihnachten des letzten Jahres vorkam...und dann war es doch eher enttäuschend und unspektakulär.  Bisschen mehr Thrill hätte sicher nicht geschadet.

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milkahase kommentierte am 16. September 2021 um 16:02

Ja, das stimmt! Martin hat sich auch richtig rein gesteigert in die ganze Situation und man merkt einfach, wie die Wut und der Ballast der ganzen Jahre sich seinen Weg suchen. Der ist richtig psycho drauf :-D

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cybergirl kommentierte am 20. September 2021 um 09:51

Ja Martin war auch seltsam. Ich denke das ist das Resulata der Manipulation durch Esther. Völlig verunsichter und ängstlich. 

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julemaus94 kommentierte am 22. September 2021 um 09:05

Ich glaube, was das letzte Jahr anging, erinnert sich Esther auch nur an das , woran sie sich erinnern möchte und überdramatisiert das ganze. Da wird eben aus einem "ich möchte nicht mit dir reden" ein "ich bin kurz davor mich umzubringen". Sie hört eben nur, was sie hören möchte und kann nicht akzeptieren, dass irgendjemand nichts mti ihr zu tun haben wollen könnte.

Martins Reaktion auf Esthers permanente Gängelei fand ich auch krass. Dass aufgestaute Emotionen irgendwann explodieren, okay, aber dass das dann in Mordfantasien gipfelt?!

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Leia Walsh kommentierte am 05. Oktober 2021 um 09:44

Eben - diese überspitzte Reaktion von Martin sagt mir, dass er von Anfang an (also schon bevor er Esther überhaupt kennenlernte) psychisch labil war.

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Leia Walsh kommentierte am 05. Oktober 2021 um 09:42

Mein Bauchgefühl sagt mir, dass eine Irre wie Esther sich genau aussucht, wen sie heiratet und Vater ihrer Kinder werden lässt. Martin war sicher nicht zufällig ausgesucht! Er war ein perfektes Werkzeug und als das nicht mehr funktionierte, wurde es eben entsorgt ...! Sue hat ihr quasi zugespielt. So wurde Esther nicht verlassen, musste Martin nicht wirklich verlassen und kann die trauernde Witwe spielen, mit allem Drum und Dran! Sue ist nur ein weiteres Werkzeug. Oder Spielzeug. Je nach dem.

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milkahase kommentierte am 16. September 2021 um 16:07

Endlich wird es mal ein bisschen spannender zum großen Finale. Die Begegnung der beiden Schwestern mit Martin war ja irgendwie unausweichlich. Die Affäre zwischen Martin und Sue war für mich nur noch die Kirsche auf der Torte.

Die Art und Weise, wie Martin stirbt, kam für mich aber dennoch etwas überraschend. Und dass Sue schließlich wieder in ihre alte Rolle als "kleine" Schwester zurück fällt, finde ich sehr schade. Ich hätte mir auch gewünscht, dass sie so mutig bleibt und sich etwas ändert zwischen den Beiden. So werden sie ja einfach weitermachen wie bisher und Esther wird mit ihrem Geheimnis leben.

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schnaeppchenjaegerin kommentierte am 16. September 2021 um 17:01

Das Ende ist vielleicht nicht wirklich befriedigend, aber ich finde es stimmig zum Vorlauf der Geschichte. Ein Happy End hätte hier einfach nicht gepasst. Die toxische Beziehung zwischen Esther und Sue ist offenbar stärker als jede Vernunft oder Mut sich zu wehren. 

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La Calavera Catrina kommentierte am 17. September 2021 um 16:36

So empfinde ich es auch. Nicht wirklich befriedigend, aber sehr stimmig. In jedem anderen Genre hätte mich das auch gestört, aber hier passt es einfach, dass es kein Happy End gibt. 

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Petzi_Super_Maus kommentierte am 21. September 2021 um 13:38

Da stimme ich auch zu. Das Ende passt perfekt zu dieser Geschichte.

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Leia Walsh kommentierte am 05. Oktober 2021 um 09:46

Das stimmt - ein Happy End wäre total schräg gewesen, selbst wenn das nur gewesen wäre, dass Sue "frei" ist. Es hätte einfach nicht gepasst.

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cybergirl kommentierte am 20. September 2021 um 09:52

Mir tut es auch leid für Sue. Esther hat sie jetzt in der Hand. 

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julemaus94 kommentierte am 22. September 2021 um 09:12

Sue nimmt tatsächlich die Rolle von Martin ein, inklusive gemeinsamem Weinglas am Abend. Dafür bekommt sie vermutlich endlich die Kinder, die sie selbst nicht gebären konnte. Und indem sie sich das alles schön redet, flüchtet sie sich aus der Realität.

Im Endeffekt hat Esther doch genau das bekommen, was sie sich immer gewünscht hat. Ihre Schwester immer um sich herum. Dank des toten Vaters noch mehr Grund, die Kinder zu bemuttern und zu betütteln. Endlich ein eigenes Haus, sodass sie nicht mehr neidisch sein muss auf ihre Schwester. Und der ungeliebte Ehemann ist auch endlich weg, ohne dass sie dabei ihr Gesicht verloren hat.

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Petzi_Super_Maus kommentierte am 22. September 2021 um 14:35

Eigentlich von Esther total schlau gemacht. Am Ende hat sich alles zu ihren Gunsten gewendet - mit ihrer Hilfe .

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Leia Walsh kommentierte am 05. Oktober 2021 um 10:07

Du bringst es auf den Punkt! Esther hat mit all dem jetzt genau das, was sie immer wollte und braucht dazu keinen Mann. 

Ja, das mit dem Glas hat mich kalt erwischt!

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La Calavera Catrina kommentierte am 17. September 2021 um 16:38

Puh, ich hätte gedacht, Esther bringt Sue um, nach den Enthüllungen der Affäre.

Von Martin hätte man solche Gefühlsausbrüche nicht erwartet. Dieses Finale konnte mich überraschen. Ich hatte eine Gänsehaut, als Esther die Decke über Martin gezogen hat.

Am besten hat mir die Erklärung für Sue’s Kosenamen gefallen und dass sie seit dem wie eine Schnecke im Glas gefangen war. Nun hat Esther, was sie wollte und Sue scheint ihr Schicksal angenommen zu haben - ja, sie klingt fast zufrieden. Nichts mehr übrig von der alten Sue. Ein beklemmendes Ende. 

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schnaeppchenjaegerin kommentierte am 17. September 2021 um 18:57

Die Erklärung für "Schnecke" fand ich auch sehr gut. Ich hatte mich zu Beginn die ganze Zeit gefragt, warum Esther so penentrant diesen scheinbar liebevollen Kosenamen benutzt. Echt fies, dass sie Sue damit immer wieder an die Vergangenheit erinnert. Wie kann man nur so konsequent so böse zu seiner eigenen Schwester sein? 

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Petzi_Super_Maus kommentierte am 21. September 2021 um 13:39

Und Esther glaubte wohl selbst wirklich, dass das ein liebevoller Kosename ist.. die hat echt einen Knacks weg...

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cybergirl kommentierte am 20. September 2021 um 09:52

ich habe auch gedacht, dass Sue sterben muss. Mit Martin hatte ich nicht gerechnet. 

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cybergirl kommentierte am 20. September 2021 um 09:48

Was für eine Wendung das Buch noch einmal eingenommen hat.
Das Ende war ganz anders ans erwartet.

Je mehr ich aus der Sicht von Martin gelesen habe, je mehr hat Esther bei mir verloren und Sue mein volles Mitgefühl gehabt.

Das Martin und Sue dann noch eine Affäre hatten hat mich völlig überrascht.
Deswegen wollte er auch unbedingt, dass Esther sie Weihnachten nicht mitbringt.

Martin war nach der Nachricht von Esther völlig verunsichert und wusste nicht wie er die Nachricht einordnen kann
Wie macht er es richtig, wenn er das Haus verlässt oder wenn er Esther versucht umzustimmen.
Das einzuschätzen ist bei Esther ja auch nicht einfach.
Er hätte sich schon lange von ihr trennen müssen.
Natürlich hätte er seine Kinder dann nicht mehr gesehen. Aber auch die werden älter und verstehen es dann vielleicht besser.

Das sind aber die psychologischen Spielchen die Esther mit ihren Mitmenschen spielt.
Als Martin bei Sue war dachte ich schon er bringt sie um.
Jetzt war es umgekehrt, Sue denkt, sie ist für den Tod von Martin verantwortlich.
Ich denke aber es war Notwehr. Außerdem war es dann ja doch Esther die dafür verantwortlich ist.
Martin hat ja noch gelebt, wenn Esther Hilfe geholt hätte, hätte er vielleicht überlebt.
Aber das wollte sie nicht.
Jetzt hat sie Sue in der Hand.
Wie man am Ende gelesen hat nutzt sie das auch aus.

Judith Merchant hat gekonnt immer wieder Wendungen ins Spiel gebracht und die Geschichte hat eine andere Sichtweise hervorgebracht.
Wirklich spannend.

 

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Ceciliasophie kommentierte am 21. September 2021 um 11:24

Oh weh, was für eine Familie! 
Ich fand das Ende wirklich gelungen und passend zur Handlung. Mit Martin als Opfer hätte auch ich nicht gerechnet, ich habe von Anfang an erwartet, dass eine der Schwestern - vor allem Sue - als Opfer enden würde. Aber vor allem durch den Epilog empfand ich es mehr als passend. 
Erstaunlich, wie viel die Schwestern geredet haben und wie wenig doch dabei letztendlich herumgekommen ist. 

Insgesamt hat mir das Buch wirklich gut gefallen, aber ich würde es wirklich nicht als Thriller bezeichnen. Als (Familien-)Drama hingegen ist es absolut gelungen. 

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Petzi_Super_Maus kommentierte am 21. September 2021 um 13:42

Ich hätte eigentlich auch mit einer der Schwestern als Opfer gerechnet. Martin hat mich überrascht - es passte aber sehr gut zum Verlauf der restlichen Geschichte

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Leia Walsh kommentierte am 05. Oktober 2021 um 10:11

Wir sollten ja auch denken, dass eine der Schwestern die andere killt. Die Wendung finde ich aber passend und stimmig. Alles andere wäre doch sehr hart an der Realität vorbei. Ein Psycho wird nicht ohne Hilfe wieder gesund und bei Esther ist ja echt Großbaustelle!

Ich finde schon, dass das Buch ein Thriller ist. Ein Psychothriller. Thriller heißt ja nicht, dass viel Blut fließen muss, sondern dass die Nerven auf Dauerspannung sind. Waren meine auf alle Fälle!

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julemaus94 kommentierte am 22. September 2021 um 09:22

Dieser letzte Abschnitt war noch einmal Gänsehaut pur und hat der Geschichte einige überraschende Wendungen gebracht!

Wenn mir Martin anfangs noch leid getan hat, so fand ich seine Reaktion am Ende nur noch tragisch und irgendwie übertrieben. Dass man seiner Frau den Tod wünscht und jeden Tag hofft, dass sie einen tödlichen Unfall hat, ist als hätte er eine Phase komplett übersprungen (die, wo er ausrastet, rumbrüllt und sich endlich trennt).

Wenn man die Geschichte mit dem Glas voll Schnecken direkt mit Martins Tod vergleicht, bekommt man das Gefühl, als wäre Esther gedanklich und emotional irgendwann stecken geblieben. Ein und dieselbe Art der Bestrafung, nur dass eben diesmal nicht die Schnecken als Druckmittel herhalten (und sterben) müssen, sondern ihr eigener Mann.

Am Ende bekommt trotzdem jeder, was er wollte: Martin ist endlich frei von Esther (und allen weltlichen Sorgen), Sue hat endlich zwei Kinder, die sie den ganzen Tag umsorgen kann und Ruhe vor Esther (solange sie ihr die heile Welt vorspielt, die diese erwartet) und Esther hat endlich die heile Familie in dem hübschen Häuschen, die sie sich immer gewünscht hat. Dass sie und alle anderen dafür ein paar Opfer bringen mussten, ist doch egal und kann man ignorieren.

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April1985 kommentierte am 23. September 2021 um 07:05

Wow, der letzte Abschnitt hat nochmal eine unglaubliche Wendung gebracht. Dass Martin derjenige ist der stirbt, damit habe auch ich nicht gerechnet.
Ein Happy End gibt es somit nur für Esther. Sue geht den für sie leichteren Weg. Sie lässt sich genau wie Martin erpressen, nimmt seinen Platz ein. Ich sag nur: Oh, du fröhliche!

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agathe72 kommentierte am 24. September 2021 um 10:08

Tja, damit hat wohl keiner in dieser Art gerechnet. Allerdings stört mich so einiges. Esther scheint sich danach ja etwas zu ändern. Sue ist aber ein Jahrspäter so dermaßen anders.... und va. leben die nun zusammen! DAs finde ich etwas unpassend in dieser Story.

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agathe72 kommentierte am 24. September 2021 um 10:51

Ich hätte gerne meinen Kommentar korrigiert und ergänzt. Das geht allerdings nicht....Mich störte am Ende, dass Esther zielstrebig mit Sue in die Klink fährt, wo sie die Geburten etc. hatte. Wie kann das sein?!? Ist sie doch ewig von Zuhause angefahren, kannte sich angeblich nicht wirklich aus. Die Straßen waren schwierig und plötzlich ist die Klinik gerade um die Ecke und sie kennt den Weg? Ist sie so weit zu den Geburten gefahren?  Für mich passt das nicht.

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Bisco kommentierte am 26. September 2021 um 10:49

Der dritte Abschnitt hatte es nochmal so richtig in sich gehabt. Endlich wissen wir wie es um die psychischen Zustände der Protagonisten steht. Die Geheimnisse um Affären und Spitznamen sind geklärt. Alles in allem ist es aber dennoch eine erschreckende Wahrheit die am Ende im Raum steht.

Das Sue unter Esther ihr ganzes Leben zu leiden hatte war von Anfang an ersichtlich. Das der Spitzname sie ein ganzes Leben lang an die toten Schnecken erinnern soll und somit immer wieder wie das Messer, welches sie später im Körper hatte, wirken soll, fand ich schon erschreckend. Dies zeigt mir wie gestört Esther ist. Mit ihrem Drang zur Beherrschung aller Menschen und jeder Situation.

Das Sue sich rächt in dem sie mit jedem von Esthers Jungen und später Männer geschlafen hat ist auch nicht viel besser. Aber sie ist wenigstens nicht in der Lage körperlichen Schaden auszurichten bzw. ihre Rache und ihre Macht findet mehr in Gedanken statt. Immerhin hat sie Esther die Affäre nicht unter die Nase reiben wollen.

Das Martin aber auch unter alldem leidet und ihn die Geschehnisse psychisch labil werden lassen ist schon hart. Für mich unterm Stress ist Sue das Opfer von Esther, so wie auch Martin ihr Opfer wurde. Esther wiederum als „die Große“ aus Kinderzeiten, welche den Tod des Vaters nicht überstanden hat und dass ihre jüngere Schwester immer bevorzugt wurde.

Heftig war für mich am Ende zu lesen das Esther Martin einen langsamen Tod wünscht, damit er alles bereuen kann was er ihr angetan hat. Das die Schwestern dann noch zusammenziehen, Esther vor allem nun in einem Haus, zeigt für mich das gestörte Verhältnis zwischen den Schwestern und das die beiden am Ende dann doch nicht ohne können.

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Leia Walsh kommentierte am 05. Oktober 2021 um 10:18

Hm ... Martin kann vor der Beziehung mit Esther nicht wirklich gesund gewesen sein. Jeder "normale" Mann hätte irgendwann Konsequenzen ergriffen. Martin aber spielt auf gewisse Weise einfach mit. Ich denke nach wie vor, dass er schon immer labil war und Esther genau danach gesucht hatte.

Sue ist auch nicht ganz ohne. Ihre stillen Rache-Spielchen, wie die Jungs von Esther vernaschen und auf die Zahnbürste pinkeln, na, so ganz normal ist das alles auch nicht. Vor allem, weil sie nie damit aufgehört hat, wie man so liest. Und sicher macht sie exakt so weiter. Also auf gewisse Weise ist auch für sie alles so recht angenehm und bequem. Auch eine Art von Deal - Esther ist im großen Haus, Sue hat jetzt zwei Kinder. Win-Win. Total psycho, aber Win-Win.

 

 

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Miss_Ari kommentierte am 27. September 2021 um 15:14

Der letzte Abschnitt hat noch einiges an Geheimnissen und Auflösungen rausgeholt und das Ende, einfach unfassbar gut. Es war total unerwartet, denn ich hatte damit gerechnet, dass einer der Schwestern am Ende des Buches sterben wird. Aber ich finde, dass es absolut zum Buch gepasst hat, was für ein toller Thriller!

 

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BabsyZ kommentierte am 27. September 2021 um 19:15

Sorry, dass ich so lang gebraucht habe, das Buch habe ich in Nullkommenix fertig gelesen, aber dann kam das Leben und ich nicht dazu, hier zu schreiben.

Ich fand die Geschichte einfach nur spannend und beängstigend. Das sind 2 toxische Beziehungen, 3 vollkommen kaputte Menschen und es konnte nur auf eine Katastrophe hinauslaufen.

Im Gegensatz zu manchen anderen hier fand ich ds Buch richtig gut, diese Psychosen der einzelnen Protagonisten haben mich echt in den Bann geschlagen, die Erklrärung, die ja tief in der Kindheit liegt... Esther hatte ja eigentlich gar keine andere Chance, als ein vollkommen gesgtörter Mensch zu werden, so tief traumatisiert, wie sie durch die Erlebnisse mit ihren Eltern war.

Mein FAzit ist auf jeden Fall positiv, ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt.

 

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Leia Walsh kommentierte am 05. Oktober 2021 um 10:20

So ähnlich sehe ich das auch. Nur gehe ich einen Schritt weiter und sage, dass Esther und Sue quasi erblich vorbelastet sind/waren. Die Eltern haben ja eindeutig auch ganz schön schräg gelebt/gehandelt. 

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Leia Walsh kommentierte am 05. Oktober 2021 um 10:22

Da ich mein Buch so spät bekam, hab ich leider länger gebraucht. Alles, was ich sagen wollte, hab ich bei den Kommentaren angehängt.

Nur eines noch - ich finde das Buch wirklich sehr gut, aber es stört mich, dass nicht raus kam, was genau nun mit Robert ist. Seine Mutter dachte, er ist bei Sue. Da ist er nicht gewesen. Angeblich schon wieder weg. Aber das hätte doch dann irgendwer wissen müssen? Er ging ja auch nicht ans Telefon. Also hier ist eine Lücke, die mich stört. Oder sehr, sehr ängstigt!

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Petzi_Super_Maus kommentierte am 05. Oktober 2021 um 11:30

Da hast du Recht, der Verbleibt von Robert wurde nie aufgeklärt. Vielleicht fiel es dem Lektorat zum Opfer. Oder es wurde absichtlich offen gelassen...

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foxydevil kommentierte am 13. Oktober 2021 um 12:23

Hmmm….ich bin kaum verwundert, wie Menschen sich verhalten.
Wegen Untreue? Hmmm…aber es gibt auch weniger Gründe warum sich Menschen so verhalten.
Aber ich denke Liebe ist in diesem Fall wohl keine vorhanden gewesen.
Aber wer möchte so etwas in seinem Umfeld?
Auch komm ich damit nicht klar das Sue sich derartig verhält.
Soll es geben aber ist völlig quer meiner Denkrichtung denn ich würde da mehr Auflehnung erwarten.
Das sie derart gebrochen ist, kann ich schwer akzeptieren- auch wenn es eine Überlebenstaktik ist.
Das eine Schwester dennoch das Zeitliche segnet war für mich nicht völlig abwegig.
Auch wenn das Buch schnell gelesen war finde ich das mir etwas fehlt und daher lässt mich das Buch nicht unbedingt zufrieden zurück.
Ich werde nun mal an meiner Rezi arbeiten.

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Leia Walsh kommentierte am 13. Oktober 2021 um 13:46

Was meinst Du damit? Keine der Schwestern hat das Zeitliche gesegenet. Die leben zusammen im Haus im Wald.

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Streiflicht kommentierte am 13. Oktober 2021 um 15:11

Ich glaube, sie meinte, dass es durchaus hätte anders kommen können
Hatten sie das Haus im Wald nicht verkauft?

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gagiju kommentierte am 29. Oktober 2021 um 18:46

Ja - wie von Judith Merchant nicht anders erwartet, haben sich die Machtverhältnisse und die Rollen nochmal völlig gedrreht, und mit der Affäre kam noch Erstaunliches zutage. Wenn man es auch schon ein bisschen geahnt hat... Aber ich hätte eher noch in Richtung große Leidenschaft zwischen Sue und Martin und systematisches Vernichten-Wollen von Esther getippt...

Ja, gruselig das Ende, aber nach allem, was vorher war, in seiner Gruseligkeit auch nicht völlig unerwartet.

 

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