Leserunde

Leserunde zu "Schöne Welt, wo bist du" (Sally Rooney)

Schöne Welt, wo bist du
von Sally Rooney

Bewerbungsphase: 19.08. - 02.09.

Beginn der Leserunde: 21.09. (Ende: 12.10.)

Im Rahmen dieser Leserunde stellen wir – mit freundlicher Unterstützung des Ullstein Verlags – 20 Freiexemplare von "Schöne Welt, wo bist du" (Sally Rooney) zur Verfügung. Eine Leseprobe zum Buch findet ihr hier.

Wenn ihr eines der Freiexemplare gewinnt, diskutiert ihr in der Leserunde mit, tauscht euch über eure Leseerfahrungen aus und veröffentlicht am Ende eine Rezension zum Buch.

ÜBER DAS BUCH:

Alice trifft Felix. Sie ist eine erfolgreiche Schriftstellerin, er arbeitet entfremdet in einer Lagerhalle. Sie begehren einander, doch können sie einander auch trauen? Alice' beste Freundin Eileen hat eine schmerzvolle Trennung hinter sich und fühlt sich aufs Neue zu Simon hingezogen, mit dem sie seit ihrer Kindheit eng verbunden ist. Sie lieben sich, doch ist der Versuch der Liebe den möglichen Verlust ihrer Freundschaft wert? 

Zwischen Dublin und einem kleinen Ort an der irischen Küste entfaltet Sally Rooney eine Geschichte von vier jungen Menschen, die sich nahe sind, die einander verletzen, die sich austauschen: über Sex, über Ungleichheit und was sie mit Beziehungen macht, über die Welt, in der sie leben. Schöne Welt, wo bist du ist eine universelle Geschichte über den Raum zwischen Alleinsein und Einsamkeit und über die Freiheit, sein Leben mit anderen zu teilen – überwältigend klug, voller Klarheit und Trost.

ÜBER DIE AUTORIN:

Sally Rooney, geboren 1991, studierte am Trinity College und lebt in Dublin. 2017 erschien ihr gefeierter Debütroman Gespräche mit Freunden. Ihr zweiter Roman Normale Menschen wurde 2018 zum weltweiten Bestseller und literarischen Ereignis – er ist die Vorlage für die international erfolgreiche TV-Serie Normal People, deren Drehbuch sie mit mitverfasste. Sally Rooney gehört zu den herausragendsten Autorinnen der Gegenwart und gilt als ausdrucksstärkste Stimme ihrer Generation. Schöne Welt, wo bist du ist ihr dritter Roman.

12.10.2021

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 119 bis 237

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 119 bis 237
kommentierte am 24. September 2021 um 11:01

Also, ich kämpfe mich weiterhin durch´s Buch. Leider hat sich das Ganze für mich nicht verbessert. Die Themen sind an sich zwar irgendwie interessant, aber werden mir zu flach abgekanzelt. Da fehlt mir zum einen die Tiefe bei den Charakteren und zum anderen an der thematischen Auflösung.

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nicigirl85 kommentierte am 27. September 2021 um 08:37

Das tut mir wirklich Leid, dass du dich so quälen musst.

Ich finde es sehr real beschrieben, leider ist meine Generation Y so krampfig unterwegs.

Vielleicht hilft es dir beim Lesen, dass deine Gneration entspannter, reifer oder so war und wie du den Protagonisten helfen könntest. Vielleicht macht das das Lesen entspannter.

Was gefällt dir denn am wenigsten? Die Figuren vielleicht?

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kommentierte am 27. September 2021 um 10:35

Wow, nicigirl85,

habe jetzt ne zeitlang über Deinen komplett stimmigen und treffenden Kommentar nachgedacht. Ganz ehrlich, hatte ich schon im letzten Abschnitt beim Lesen anderer Kommentare für mich so die Einsicht, dass es bei dem Buch wirklich komplett um die Generationsunterschiede geht. Wollte das auch das ein oder andere Mal schreiben, aber irgendwie haben mir die richtigen Worte gefehlt. Du hast das jetzt für mich genauso rüber gebracht, wie ich gedacht habe.

Also, ich kann jetzt gar nicht alles schreiben, was mir jetzt in der Zwischenzeit so alles durch den Kopf gegangen ist. Auf jeden Fall, hat es mir in vielen Dingen die Augen geöffnet und da ist mir wieder mal klar geworden, dass wir uns die Bücher nicht aussuchen, sondern dass die zur richtigen Zeit zu uns kommen. Das wirst Du jetzt alles wahrscheinlich weit hergeholt und übertrieben empfinden, aber, genauso geht es mir einfach gerade.

Also, wahrscheinlich ist es genau das, was mich hier so "gequält" lesen lässt:

Da kommt mein Mutter-Gen durch, das sieht, dass die schöne Welt da ist, aber, durch die Einstellungen und auch die Erziehungsdinge, nicht erkannt werden. Eyeyey....jetzt komme ich vom x-ten ins tausende.....hoffe, das ist jetzt nicht alles zu chaotisch.....urgsl

Das krampfige, wie Du es schreibst, ist so der Panzer, den sich die Generation umgelegt hat und das tut meiner Generation X einfach weh, das zu sehen. Also, entspannter oder so, würde ich das jetzt bei mir nicht beschreiben. Vielleicht liegt es daran, dass Generation X oft die Macken mehr bei sich sucht und das auch total übertrieben und schädlich ist und Generation Y, die wir ja erzogen haben und denen wir dadurch ein falsches Bild vorgelebt haben, jetzt dadurch so krampfig lebt und das macht es für mich so schwierig, weil das Auflösen dadurch so hart ist.

Kann jetzt gar nicht sagen, was mir am wenigsten gefällt. Ich glaube, die Frage hat sich mit meinem "Roman" hier oben schon fast beantwortet.....das Zusammenspiel generell.

So, jetzt aber Schluss mit dem Psychoding hier, ; D

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nicigirl85 kommentierte am 28. September 2021 um 12:05

Ja das hast du sehr schon formuliert. Ich weiß nicht, ob die Elterngeneration Schuld mit daran trägt oder es eher die modernen Medien sind.

Meine Eltern würden mir wahrscheinlich gern helfen wollen, denn es geht mir ähnlich wie den geschilderten Protagonisten, aber da alle um einen herum so problembehaftet sind, muss jeder sich selbst helfen. Früher hatte man nicht so viel Auswahl, was das Leben vielleicht einfach machte oder man war eben mit weniger zufrieden. Heute könnte man alles haben und alles machen, es kostet aber enorme Anstrengung und es besteht natürlich die Frage: muss das überhaupt sein?

Es dauert lange seinen Weg zu finden und manchmal denke ich: Meine Güte ich bin Mitte 30, geschieden und habe immer noch das Gefühl zu schweben und den richtigen Lebensweg noch nicht gefunden zu haben. Aber wer legt überhaupt fest was richtig und falsch ist? Vielleicht reicht es einfach mit sich im Reinen zu sein und es bedarf keines festen Partners, einem Haus oder was auch immer man sich als Kind gewünscht hat. Vielleicht ist das alles einfach mal nur normal. ;-)

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kommentierte am 28. September 2021 um 12:21

Es dauert lange seinen Weg zu finden und manchmal denke ich: Meine Güte ich bin Mitte 30, geschieden und habe immer noch das Gefühl zu schweben und den richtigen Lebensweg noch nicht gefunden zu haben.

 

...da kann ich Dich jetzt beruhigen oder auch nicht.....urgsl.....mir geht es mit knapp Mitte 50 genauso.....eyeyey

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Schattengrund kommentierte am 06. Oktober 2021 um 14:45

Ich glaube nicht, dass es ein reines Generationending ist. Ich selbst gehöre auch zu dieser Generation und ich finde es schrecklich zu lesen, wie sie nicht miteinander reden und Chancen versteichen lassen.

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Bookflower173 kommentierte am 11. Oktober 2021 um 17:40

Ich finde es auch sehr realistisch beschrieben!

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Miss.mesmerized kommentierte am 26. September 2021 um 07:18

Der Autorin gelingt es, die Stimmung einer Generation einzufangen. Die hohen Erwartungen an sich selbst, etwas im Leben erreichen zu müssen, etwas zu hinterlassen, dann aber doch kritisch zu dem Rrgebnis zu kommen, dass sie untalentiert sind, Zeit und Leben verschwendet haben. Chancen sind da, aber die Angst, sie zu ergreifen, lösst sie im Jetzt starr verharren.

Noch schlimmer in Beziehungen, es bieten sich Momente der Offenheit, aber sie aind mit sich ja nicht im Reinen, wie sollen sie sich da auf andere einlassen können? Die idealisierten Vorstellungen der exklusiven Liebe realisieren sich nicht, Zuneigung, vielleicht sogar mehr, wäre da und dann zerstören sie doch wieder alles.

Es scheint ein endloser Kreislauf von Möglichkeiten, Zerstörung, Wiederaufbau - alle sind auf ihre Weise unglücklich, dabei ist das Glück zum Greifen nah. Aber ihre Unzulänglichkeiten (Alice: kann sie jemand wirklich lieben? Felix: ist er als Lagerarbeiter einfach ein Nichts? Eileen: hätte sie beruflich mehr erreichen können, mit 30 immer noch Singel? Simon: was will er eigentlich?) stehen ihnen im Wege.

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nicigirl85 kommentierte am 27. September 2021 um 08:40

Besser hätte ich es auch nicht zusammenfassen können. Alle Beteiligten sind von all den Möglichkeiten, die ihnen geboten werden, überfordert. Und Zuneigung gibt es viel, aber ob echte Liebe entstehen kann, das ist sehr fraglich, da jeder so viel mit sich selbst zu tun hat und es da schwer fällt sich auf andere einzulassen.

Ich fühle mich vom Buch verstanden, denn meine komplette Umgebung ist genauso wie die dargestellten Protagonisten. Ich habe auch oft kurze und intensive Lieben, aber was von Dauer scheint keiner mehr zu wollen. Sobald die krassen Schmetterlinge vorbei sind, vergeht auch die Lust auf den anderen. Das ist so ermüdend.

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kommentierte am 27. September 2021 um 10:39

Der Autorin gelingt es, die Stimmung einer Generation einzufangen. Die hohen Erwartungen an sich selbst, etwas im Leben erreichen zu müssen, etwas zu hinterlassen, dann aber doch kritisch zu dem Rrgebnis zu kommen, dass sie untalentiert sind, Zeit und Leben verschwendet haben. Chancen sind da, aber die Angst, sie zu ergreifen, lösst sie im Jetzt starr verharren.

 

Jetzt, nachdem ich lange über das Generationending (siehe obigen Kommentar) nachgedacht habe, sehe ich das Buch auch etwas anders. Ja, da kann ich Dir jetzt nur voll und ganz zustimmen. Oft sind es doch die Bücher, die einen so richtig quälen, zu lesen, weil sie den richtigen Nerv treffen.

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kommentierte am 27. September 2021 um 10:41

Es scheint ein endloser Kreislauf von Möglichkeiten, Zerstörung, Wiederaufbau - alle sind auf ihre Weise unglücklich, dabei ist das Glück zum Greifen nah.

 

Ja genau, das macht es für mich so schwer, das Buch zu lesen. Finde es einfach so traurig, das mit anzusehen.

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LESERIN kommentierte am 02. Oktober 2021 um 18:03

Beim Lesen hat mich das auch heruntergezogen, um ehrlich zu sein. Mit den vielen Möglichkeiten geht für die Protagonisten auch ein immenser Druck einher, und es wird die Illusion erzeugt, dass früher alles einfacher war. Aber sind es die vielen Möglichkeiten oder die Prägung und die psychische Verfassung? Fragen über Fragen!

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whatbabsreads kommentierte am 09. Oktober 2021 um 20:43

Heruntergezogen hat es mich beim Lesen nicht, aber es hat doch etwas äußerst Unbefriedigendes. Vor allem denke ich mir bei allen 4 Hauptfiguren, dass sie nur einen kleinen Schritt davon entfernt sind richtig glücklich zu sein - aber sie gehen nicht so weit, sondern bleiben lieber distanziert. Zum Beispiel bei Eileen - ich kann es gar nicht nachvollziehen, dass sie die Email der Agentin bzgl. ihres Essays einfach unbeantwortet lässt. So viele ungenutzte Chancen! Irgendwie hat sich auch das Gefühl des Scheiterns und der Eindruck, nichts im Leben erreicht zu haben, ziemlich festgesetzt. Am Unsympathischsten finde ich übrigens bis jetzt Eileens Schwester Lola ;) 

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Bookflower173 kommentierte am 11. Oktober 2021 um 17:42

"Der Autorin gelingt es, die Stimmung einer Generation einzufangen. Die hohen Erwartungen an sich selbst, etwas im Leben erreichen zu müssen, etwas zu hinterlassen, dann aber doch kritisch zu dem Rrgebnis zu kommen, dass sie untalentiert sind, Zeit und Leben verschwendet haben. Chancen sind da, aber die Angst, sie zu ergreifen, lösst sie im Jetzt starr verharren."

Das hast du sehr schön gesagt! Ich finde auch, dass die Sorgend und Ängste dieser Generation sehr authentisch beschrieben werden.

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nicigirl85 kommentierte am 27. September 2021 um 08:34

Ich weiß nicht ob es daran liegt, weil ich es auch so kenne, aber irgendwie liebe ich diese leicht ruppige Art wie Alice mit Felix umgeht. Man spürt sehr deutlich, dass sie ihm ambivalente Signale schickt. Für sie ist klar, dass sie ihn mag. Er ist durch ihre Art total verunsichert und das finde ich irgendwie witzig.

Das Geheimnisse anvertrauen unter den Beiden zeigt schon, dass da mehr als nur ein Techtelmechtel ist, nur richtig zugeben möchte es keiner.

Die Entwicklung zwischen Eileen und Simon gefällt mir richtig gut. Auch aus Freunden kann mehr werden. Der Chat zum Thema Badewanne war schon romantisch und witzig.

Ich mag zudem den Mix aus Mails, Chats, fortlaufende Erzählung, ... Das bringt irgendwie noch mehr Schwung in die Geschichte.

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kommentierte am 27. September 2021 um 10:43

Ich weiß nicht ob es daran liegt, weil ich es auch so kenne, aber irgendwie liebe ich diese leicht ruppige Art wie Alice mit Felix umgeht. Man spürt sehr deutlich, dass sie ihm ambivalente Signale schickt. Für sie ist klar, dass sie ihn mag. Er ist durch ihre Art total verunsichert und das finde ich irgendwie witzig.

 

nur so kurz von mir aus der Generation X: das kenne ich allerdings auch nur zu gut von mir selbst.....ist also doch generationsübergreifend, zwinker

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Goethe28 kommentierte am 27. September 2021 um 12:11

"Das Geheimnisse anvertrauen unter den Beiden zeigt schon, dass da mehr als nur ein Techtelmechtel ist, nur richtig zugeben möchte es keiner."

Bei diesem Phänomen, dass Alice und Felix, die sich kaum kennen, sich recht intime Dinge anvertrauen, hatte ich eher den Eindruck, dass gerade die Distanz und Fremdheit zwischen den beiden diese Offenheit ermöglicht. Einem völlig Fremden kann ich leichter Dinge offenbaren, die mir vor meinen Freunden vielleicht unangenehm sind.

Ganz anders liegen die Dinge zwischen Eileen und Simon: die beiden kennen sich von Kindheit an und haben eine gemeinsame Vergangenheit, die eine große Vertrautheit ermöglicht. Hieraus allerdings den Schritt in die Liebe und eine Beziehung zu wagen - der Mut fehlt anscheinend.

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Goethe28 kommentierte am 27. September 2021 um 12:11

"Das Geheimnisse anvertrauen unter den Beiden zeigt schon, dass da mehr als nur ein Techtelmechtel ist, nur richtig zugeben möchte es keiner."

Bei diesem Phänomen, dass Alice und Felix, die sich kaum kennen, sich recht intime Dinge anvertrauen, hatte ich eher den Eindruck, dass gerade die Distanz und Fremdheit zwischen den beiden diese Offenheit ermöglicht. Einem völlig Fremden kann ich leichter Dinge offenbaren, die mir vor meinen Freunden vielleicht unangenehm sind.

Ganz anders liegen die Dinge zwischen Eileen und Simon: die beiden kennen sich von Kindheit an und haben eine gemeinsame Vergangenheit, die eine große Vertrautheit ermöglicht. Hieraus allerdings den Schritt in die Liebe und eine Beziehung zu wagen - der Mut fehlt anscheinend.

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bookslove1511 kommentierte am 29. September 2021 um 20:32

"Bei diesem Phänomen, dass Alice und Felix, die sich kaum kennen, sich recht intime Dinge anvertrauen, hatte ich eher den Eindruck, dass gerade die Distanz und Fremdheit zwischen den beiden diese Offenheit ermöglicht. Einem völlig Fremden kann ich leichter Dinge offenbaren, die mir vor meinen Freunden vielleicht unangenehm sind."

Dachte ich erstmal auch aber nach gelesenen paar Seiten habe ich mich immer wieder gefragt, ob das NORMAL ist, nach 2 Mal kurzen treffen ein fremden Mann nach Rom mitzunehmen. Und nach paar tagen so klar und deutlich, Ich liebe dich zu sagen. Für mich war es ganze Aktion ziemlich unrealistisch.

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Miss.mesmerized kommentierte am 30. September 2021 um 20:47

ich hab mal wen kennengelernt und wir sind am selben Tag noch zusammen weggefahren. Ok, ich war jung, das würd mir heute wohl nicht mehr passieren.

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Bookflower173 kommentierte am 11. Oktober 2021 um 17:25

Das hast du sehr treffend beschrieben! Ich hatte auch das Gefühl, dass die Distanz zwischen Alice und Felix es viel leichter macht, auch über intime und unangenehmen Dinge zu sprechen.

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Naraya kommentierte am 27. September 2021 um 12:26

Puh, also eigentlich mag ich Sally Rooney ja sehr, aber hier habe ich doch das Gefühl, ich lese 1. einen Roman, in dem im Prinzip nicht passiert und 2. eine Variation / Zusammenfassung ihrer vorhergehenden Romane. Vielleicht gehöre ich nicht zu der Generation, die da beschrieben wird und kann mich deswegen darin auch nicht wiederfinden? Jedenfalls kann ich nicht recht nachvollziehen, wo eigentlich genau die Probleme liegen.

Felix ist mir unsympathisch, auch wenn er sehr ehrlich ist. Aber er kritisiert Alice und ihr Leben am laufenden Band. Wozu? Doch wohl Frust über sein eigenes Dasein, denn er kann nicht ernsthaft denken, einen Menschen in dem Alter noch zu verändern. Ich teile auch seine Meinung nicht, dass nur physische Arbeit etwas wert ist - es kann nun mal nicht nur körperlich hart arbeitende Menschen geben. Und ich finde nicht, dass Alice sich ihm gegenüber arrogant benimmt, ich denke, sie spiegelt ihm nur die eigene Unsicherheit. (Ich hätte ihn übrigens volltrunken und auf Drogen nicht mehr ins Haus gelassen, das hat sie doch nicht nötig, selbst wenn sie sich einsam fühlt.)

Auch Eileen schafft sich, meines Erachtens selbst Probleme, wo keine sind. Ein einziges klärendes Gespräch könnte die Situation mit Simon auflösen. Stattdessen bringt sie sich selbst in eine Lage, in der sie unglücklich nicht, aber auf den Sex verzichten kann sie scheinbar auch nicht? Alice gegenüber finde ich sie oft spöttisch oder kühl im Ton - vielleicht hätte sie gern ihren Erfolg? Zumindest sagt sie ja selbst, sie hätte nach dem Essay gerne weitergeschrieben, tut es dann aber nicht.

Eigentlich ist das das ganze Problem: Niemand tut irgendetwas, keine direkte Kommunikation, keine Abgrenzung gegen verletzendes Verhalten, keine Konsequenzen.

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kommentierte am 28. September 2021 um 11:29

Eigentlich ist das das ganze Problem: Niemand tut irgendetwas, keine direkte Kommunikation, keine Abgrenzung gegen verletzendes Verhalten, keine Konsequenzen.

 

Deiner Zusammenfassung stimme ich komplett zu. Das zeigt leider sehr deutlich, wie heute oft gehandelt wird.

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nicigirl85 kommentierte am 28. September 2021 um 12:07

Auch wenn das vielleicht dumm klingt, aber keiner hat heute mehr den Arsch in der Hose jemanden ins Gesicht zu sagen, was er an ihm/ ihr nicht mag oder was stört. Aber in sozialen Netzwerken dann ganz groß den Mund aufmachen. Das finde ich sehr schade, dass viele die direkte Kommunikation verlernt haben, denn dadurch einstehen viel mehr Missverständnisse als wenn man einfach mal ehrlich miteinander reden würde.

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kommentierte am 28. September 2021 um 12:29

Auch wenn das vielleicht dumm klingt, aber keiner hat heute mehr den Arsch in der Hose jemanden ins Gesicht zu sagen, was er an ihm/ ihr nicht mag oder was stört. Aber in sozialen Netzwerken dann ganz groß den Mund aufmachen. Das finde ich sehr schade, dass viele die direkte Kommunikation verlernt haben, denn dadurch einstehen viel mehr Missverständnisse als wenn man einfach mal ehrlich miteinander reden würde.

 

Also, schon mal vorweg: Das klingt überhaupt nicht dumm....im Gegenteil, bin da voll und ganz Deiner Meinung. Das zeigt, dass Du auch so wie ich, lieber Klartext redest und das um-den-Brei-herumreden nicht so Deins ist. Meins auch nicht.

Deshalb meide ich schon seit längerem soziale Netzwerke, weil ich da den Eindruck hatte, dass die Leute ihren Frust an irgendwelchen Personen auslassen, die mit dem Ganzen nichts zu tun haben und das alles ohne Rückgrat....das geht eben garnicht.

Ich bin auch der Meinung, lieber Klartext mit der betreffenden Person und dann kann man dementsprechend reagieren. Ich sage immer: redet lieber offen mit mir, wenn "meine Nase nicht passt", als hintenrum oder so.

Puh, in die Fettnäpfchen, die ich mit meiner offenen Art schon gestolpert bin, kann und will ich auch nicht mehr zählen. Aber, verbiegen will und kann ich mich auch nicht.

 

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Miss.mesmerized kommentierte am 28. September 2021 um 20:55

Eigentlich ist das das ganze Problem: Niemand tut irgendetwas, keine direkte Kommunikation, keine Abgrenzung gegen verletzendes Verhalten, keine Konsequenzen.

ja, sie sind völlig passiv, ihr Leben passiert ihnen und soe gestalten es nicht, obwohl sie könnten. 

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bookslove1511 kommentierte am 29. September 2021 um 21:04

"Vielleicht gehöre ich nicht zu der Generation, die da beschrieben wird und kann mich deswegen darin auch nicht wiederfinden? Jedenfalls kann ich nicht recht nachvollziehen, wo eigentlich genau die Probleme liegen."

Geht mir genau so!! Meine Meinung nach, die jammern auf höchsten Niveau. Einerseits denken die über Gott und die Welt, anderseits beschweren sich über ihre Familie, Jobs und Leben. Deren Gedanken passen irgendwie nicht zusammen oder ich verstehe sie nicht.

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LESERIN kommentierte am 02. Oktober 2021 um 18:17

Meine Rede, irgendiwe hatte ich auch ein Deja-Vu. kennste einen, kennste alle?!

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Bookflower173 kommentierte am 11. Oktober 2021 um 17:27

Felix hat mich mit seiner Meinung auch viele Male aufgeregt. Ich kann auch nicht wirklcih nachvollziehen, warum er so fies zu Alice ist. Ich hatte auch nicht das Gefühl, dass Alice mit ihm spielt. Ihm kommt es aber irgendwie so vor. Er ist sehr verletzend und das tut mir für Alice wirklich leid.

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soulfire kommentierte am 30. September 2021 um 11:06

Ich habe nun auch den 2. Teil gelesen und kam nun besser ins Buch rein. Die Distanz zu den Protagonisten ist wirklich befremdlich aber ich glaube von der Autorin gewollt, da die Protagonisten ja alle 4 keine wirkliche Nähe auch zueinander nicht aufbauen wollen. Daher ein geschickter Schachuug der Autorin diese Distanz auch dem Leser spürbar zu machen.

Wenn man die Problematik die ihr auch schon in euren Kommentaren beschrieben hat versteht, finde ich dann ganz spannend den Roman zu lesen.

Der Generation stehen alle Türen offen. Die Zeit der unbegrenzten Möglichkeiten die aber immer viele Probleme mit sich bringen. Die Verantwortung für diese Schritte zu gehen, überfordert und verbittert, da man merkt das viele Hindernisse, Schattenseiten und Ellenbogen zum Finden des Weges dazugehören. Dann noch der Anspruch und die Wünsche der Traditionen und Geschichta mach Familie und Kindern. Obwohl man mit sich selbst überfordert ost, soll man sich noch jemandem anderen zuwenden und ihn begleiten. Das ist für die Protagonisten nicht zu packen und sehr aufreibend.

Obwohl es mich erst gestört hat, kann ich die Beschreibung der Sexualität auch so nachvollziehen. Meiner Meinung nach wird es hier im Roman oft als Kompensationsmittel genutzt. Außerdem können sich die Protagonisten häppchenweise dass holen wonach sie sich sehnen ohne wirklich Nähe zu geben und sich für lange Zeit binden zu müssen und fallen zu lassen. Ein Dilemma. Bin gespannt. Es war sehr bereichernd eure bisherigen Meinungen dazu zu lesen. Spannend unsere Runde

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AnneW kommentierte am 10. Oktober 2021 um 21:59

Mir hat der zweite Abschnitt gut gefallen, wie hier viele schon gesagt haben, wird das Problem der fehlenden Kommunikation hier gut rübergebracht. Auch find ich es realistisch, wie Alice und Felix, sowie Eileen und Simon, jeweils um den anderen "herumschleichen". Gefühle werden eher verschleiert als klar ausgesprochen, um bloß nicht verletzbar zu erscheinen.

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Bookflower173 kommentierte am 11. Oktober 2021 um 17:28

Das Fehlen von Kommunikation zieht sich hier wirklich durch den gesamten Roman. Das passt auch zu Rooneys Romanen. 

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siko71 kommentierte am 11. Oktober 2021 um 08:05

Auch beim zweiten Leseabschnitt, komme ich immer noch nicht so richtig in das Buch rein und werde auch nicht mit den Protagonisten warm. Vielleicht sehe ich das aus meiner Sicht zu verbissen. Meine Tochter würde das auch schon wieder anders sehen. Aber man muss doch, egal wie alt mal ein Ziel vor den Augen haben und seinen Weg dahin einschlagen um eine gewisser Sicherheit zu entwickeln. Ich denke, dass so dahinleben ist in der heutigen Zeit Gang und gebe, Man bekommt es ja in jeder Alltagssituation mit, dass die wahren Werte des Lebens irgendwie verblassen.

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Bookflower173 kommentierte am 11. Oktober 2021 um 17:34

Mit Felix werde ich leider nicht warm. Er ist ziemlich verletzend gegenüber Alice. Ich kann seine Anschuldigungen nicht wirklich nachvollziehen. Ich denke, er bildet sich selbst ein, dass sie ihm überlegen ist, weil er den beruflichen Unterschied nicht akzeptieren will.

Eileens Trauer konnte ich sehr gut verstehen, als sie erfahren hat, dass Simon immer noch mir Caroline zusammen ist. Auf der anderen Seite wusste sie es und Simon hat ihr jetzt gesagt, dass sie sofort mit Caroline Schluss machen würde, wenn Eileen mehr will. Hier wäre Kommunikation mal wieder notwendig gewesen. Ich bin gespannt, ob Eileen es jetzt doch versuchen will, eine Beziehung mit Simon einzugehen.

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fandsy kommentierte am 12. Oktober 2021 um 16:56

Leider quäle ich mich weiterhin sehr durch's Buch. Dabei finde ich, dass der Roman durchaus seine gelungenen Züge hat. Auch ich finde, dass es der Autorin gut gelingt, die Stimmung einer/meiner Generation einzufangen. Den Struggle mit den hohen Erwartungen an sich selbst, ein "besonderes" Leben zu leben und dabei aber oft unglücklich zu sein, kenne ich nur zu gut von mir selbst. Nichtsdestotrotz werde ich mit dem Roman und den Figuren leider nicht richtig warm und kann gar nicht erklären, woran das liegt.

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whatbabsreads kommentierte am 12. Oktober 2021 um 21:54

Es war für mich tatsächlich auch kein Buch, dass ich schnell "weglesen" konnte - teilweise waren die Emails schon sehr tiefgründig und detailverliebt. Manches musste ich auch erstmal sacken lassen. Ich kann aber nachvollziehen, dass der nüchterne und distanzierte Schreibstil da auch nicht unbedingt weiter hilft, wenn man sich schon etwas beim Lesen quält.