Leserunde

Leserunde zu „Nie, nie nie" (Linn Strømsborg)

Nie, nie, nie -

Nie, nie, nie
von Linn Strømsborg

Bewerbungsphase: 14.04. - 29.04.
Beginn der Leserunde: 08.07. (Ende: 29.07.)  - TERMIN-UPDATE -

Im Rahmen dieser Leserunde stellen wir – mit freundlicher Unterstützung des Dumont Verlags – 20 Freiexemplare von „Nie, nie nie" (Linn Strømsborg) zur Verfügung. Eine Leseprobe zum Buch findet ihr hier

Wenn ihr eines der Freiexemplare gewinnt, diskutiert ihr in der Leserunde mit, tauscht euch über eure Leseerfahrungen aus und veröffentlicht am Ende eine Rezension zum Buch. Darüber hinaus erhaltet ihr zum Abschluss der Leserunde einen Link zu einem Online-Formular, das in Kurzform weiteres Feedback zum Roman abfragt. Für die Teilnahme daran, mit der ihr euch durch eure Bewerbung einverstanden erklärt, erhaltet ihr 1.000 Community-Punkte gutgeschrieben.

ÜBER DAS BUCH:

„Ich will keine Kinder, nicht mit ihm, mit niemandem. Schon gar nicht mit mir selbst.“

Ein Roman am Puls der Zeit über das Muttersein und das Nicht-Muttersein: frisch, ehrlich und warmherzig erzählt

Linn Strømsborgs Erzählerin ist fünfunddreißig – und hat sich schon vor Jahren dazu entschlossen, keine Kinder zu bekommen. Davon, wie sich ihre Entscheidung auf die Beziehungen zu Freunden, den Eltern und nicht zuletzt dem Partner auswirkt, handelt dieses Buch: Ihr Umfeld hat Schwierigkeiten, ihre Haltung zu akzeptieren, immer wieder wird sie mit dem Thema konfrontiert. Da ist ihr langjähriger Partner Philip, der zunehmend daran zweifelt, ob er mit dem Entschluss seiner Freundin leben kann. Ihre Mutter strickt ohnehin seit Jahr und Tag Babykleidung in der Hoffnung auf ein Enkelkind. Als dann die beste Freundin Anniken Nachwuchs bekommt, verändert sich alles.

Aber kann man wirklich nur mit Kind eine Familie sein? Wieso wird von jeder Frau erwartet, dass sie Mutter werden will? Warum ist es so schwierig, andere Lebensentwürfe zu akzeptieren?

Linn Strømsborg beschäftigt sich mit Fragen, die jede Frau – ob Mutter oder nicht – sich irgendwann stellt. ›Nie, nie, nie‹ ist ein Buch der Stunde, das sich mit Elternschaft und Weiblichkeit auseinandersetzt, und zwar auf direkte, empathische und bewegende Weise.

»Warum beschäftigt es Menschen so sehr, wenn ein anderer die Entscheidung trifft, keine Kinder zu bekommen? ›Nie, nie, nie‹ zeigt auf, dass es ganz unterschiedliche Wege gibt, ein erfülltes Leben zu leben, auch wenn man sich nicht reproduziert.« DAGSAVISEN

ÜBER DIE AUTORIN:

Linn Strømsborg, geboren 1986, debütierte 2009 mit dem Roman ›Roskilde‹. Seitdem hat die Autorin drei weitere Romane geschrieben und arbeitet nebenher in der Presseabteilung eines norwegischen Verlags. Im Herbst 2018 war sie für das New-Voices-Programm von Norla ausgewählt. ›Nie, nie, nie‹ ist ihr vierter Roman und der erste, der in deutscher Übersetzung erscheint.

10.07.2021

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 161 bis Ende

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 161 bis Ende
Schneeweißchen kommentierte am 10. Juli 2021 um 16:22

Das Ende hat schon reingehauen.... erst schien es ja, als würden die beiden doch wieder zusammen kommen und Philip seine Haltung überdenken und erkennen, dass man auch andere Dinge im Leben haben kann die einen glücklich machen, aber offenbar war ihm das wohl nicht genug. Zum Glück hat die Erzählerin sich nicht umentschieden! Wäre sie schwanger bzw. Letztlich doch Mutter geworden, hätte ich das ganze Buch scheiße gefunden ^^"

Dass die Freundschaft zu Anniken und Alex auseinander läuft, war auch abzusehen. Wer hat denn Lust sich immer nur über ein Thema, dass einem dazu im Grunde nicht interessiert, zu unterhalten? Vielleicht, wenn Ella mal Teenie ist, passiert es, dass solche Freundschaften sich wiederfinden.  

Schön hätte ich es als Happy End gefunden, wenn die Erzählerin einen Partner gefunden hätte, der auch keine Kinder will. 

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 161 bis Ende
julemaus94 kommentierte am 12. Juli 2021 um 12:20

Ja, hätte sich die Protagonistin doch noch umentschieden, hätte das für mich auch nicht gepasst.

Irgendwie hat mich das Ende bzw die Passage 10 Jahre später trotzdem traurig gemacht, zumindest wirkte es irgendwie sehr melancholisch. Als würde Philip immer noch nicht glauben, dass man auch ohne kinder glücklich werden kann. Mich würde ja auch interessieren, ob sie ihre Entscheidung doch in irgendeiner Weise bereut.

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StefanievonBooksweetbook kommentierte am 12. Juli 2021 um 13:12

Mein erstes Gefühl nach diesem Ende war, dass er bedauert und nicht so glücklich ist wie erhofft, weil er nicht mit ihr zusammen ist.

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newra kommentierte am 17. Juli 2021 um 14:15

Ich habe den Epilog eher sehr positiv wahrgenommen: Beide sind dort angekommen, wo sie hin wollten und auf ihre Weise glücklich. Ich fand es schön, dass es diesen 10-Jahres-Sprung gab, denn mich hat brennend interessiert, ob sie doch noch ein Kind bekommen hat, oder ihrer Linie treu geblieben ist. Das Ende hat das Buch für mich sehr gut abgerundet.

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newra kommentierte am 17. Juli 2021 um 14:32

Ich habe es gar nicht so gelesen, dass die Freundschaft auseinander läluft. Klar entwickelt sich die Freundschaft weiter, einfach weil andere Themen auftauchen, aber weder verurteilen Anniken und Alex die Protagonistin, wenn sie nur kurz da bleibt, noch kapselt sich die Ich-Erzählerin ab. Ich fand es vielmehr ganz toll, dass beide Frauen sich immer noch austauschen und auch wenn beide andere Leben leben, dem anderen zuhören und versuchen so gut es geht für den anderen da zu sein.

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Marta kommentierte am 25. Juli 2021 um 12:30

Wäre sie schwanger bzw. Letztlich doch Mutter geworden, hätte ich das ganze Buch scheiße gefunden

 

Oh ja, auf den letzten Seiten dachte ich chon, oh nein, das darf doch jetzt nicht wahr sein. Aber war es zum Glück auch nicht.

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Bookflower173 kommentierte am 29. Juli 2021 um 17:41

Ich hatte auch das Gefühl, dass Philip auch ohne Kinder ein glückliches Leben führen kann. Dass die Protagonstin ihre Meinung nicht geändert hat, hat mir auch sehr gut gefallen, weil die Botschaft dann nicht mehr so aussagekräftig gewesen wäre.

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StefanievonBooksweetbook kommentierte am 10. Juli 2021 um 16:40

Ich hatte auch zuerst die Befürchtung, dass sich die Protagonisten doch noch dazu entscheidet ein Kind zu bekommen. Ich finde es toll, dass die Autorin nicht diesen Weg für ihre Protagonistin gewählt hat. Das hätte mir auch nicht gefallen. So ist es glaubwürdig und authentisch.

Das Ende hat mich auch wieder sehr berührt. Ich hätte mir auch einen Partner für sie gewünscht, der keine Kinder möchte. Bei Philip hatte ich das Gefühl, dass er sich für sie freut, dass es ihr gutgeht, aber er ihr auch nachtrauert. Das schwang so unterschwellig zwischen den Zeilen mit. Ich habe ein paar Tränen vergossen. Ich fand das Buch einfach toll. Ich würde es nicht nur Frauen empfehlen, die keine Kinder möchten, sondern besonders auch den Menschen, die nicht verstehen können, warum sich jemand dazu entscheidet keine Kinder zu bekommen.

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Schneeweißchen kommentierte am 11. Juli 2021 um 22:38

Absolut! Ich denke, es ist einfach für jede Person bereichernd - egal, ob man sich verstanden fühlt oder die Gegenseite einfach besser versteht und akzeptiert.

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Naraya kommentierte am 14. Juli 2021 um 12:36

Ich glaube, Philip weiß zwar, dass er für sich die richtige Entscheidung getroffen hat, wünscht sich aber irgendwo, er hätte genau das mit der Protagonistin haben können. Er hat sie ja sehr geliebt und musste diese Liebe für seinen Kinderwunsch aufgeben. Es ging nicht anders, wenn nicht einer von ihnen unglücklich sein sollte, aber dennoch bleibt für ihn der Gedanke, "was wäre gewesen, wenn...."

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newra kommentierte am 17. Juli 2021 um 14:17

Diese Interpretation finde ich sehr passend! Die beiden waren ja auch immerhin 8 Jahre zusammen, das vergisst man nicht einfach.

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Sabine_AC kommentierte am 16. Juli 2021 um 21:26

Ich kann mich auch nur anschließen - auch ich würde das Buch gerade jenen ans Herz legen, die so gar nicht verstehen können (wollen?), dass sich nicht jeder Kinder wünscht.

Haben wir eigentlich auch männliche Teilnehmer hier in der Leserunde?

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newra kommentierte am 17. Juli 2021 um 14:19

Ich finde das Buch ist für alle Frauen! Es zeigt verschiedene Lebenswege auf, ohne den einen oder anderen Weg zu verurteilen. Mir hat auch die Mutter-Tochter-Geschichte sehr gut gefallen, sowie die innere Zerrissenheit, die bei Anniken durchkommt. Die Gefühle der unterschieldichen Charaktere sind sehr gut beschrieben und daher finde ich es für so viele Frauen passend.

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Bookflower173 kommentierte am 29. Juli 2021 um 17:42

Mir hat das Buch auch sehr gut gefallen, auch wenn mich das Ende traurig gemacht hat. Man lernt auf jeden Fall sehr viel aus dieser Geschichte!

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Michelly kommentierte am 12. Juli 2021 um 11:53

Ich habe den letzten Abschnitt noch nicht ganz durch, deshalb habe ich auch eure Kommentare noch nicht gelesen, um mich nicht zu spoilern. Es gibt ein paar sehr intensive Seiten in diesem Teil, zumindest für mich.
Seite 189, wenn die Protagonistin davon spricht, wie gerne sie alleine ist. Ich möchte ihr zwei Dinge sagen: zum Einen, wie sehr ich sie verstehen kann, auch ich liebe das Alleinsein und auch ich brauche diese Zeit für mich. Zum Anderen muss das Mamasein diese Zeit nicht ausschließen. Ich nehme mir diese Zeit ganz bewusst. Man muss sich allerdings ein dickes Fell wachsen lassen. "Wie kann man nur!", ist da mitunter schnell mal gesagt. Das ist aber im Prinzip die selbe Art der Einmischung wie auch beim Kinderwunsch. Und je mehr ich schreibe, desto mehr wird mir die ganze Einmischung rund um das Thema Kinder bewusst. Denkt mal drüber nach, scheint das Buch zu rufen.

Seite 193, ein Leben mit Kindern und Büchern? Ja, das geht, ich selbst lebe es. Als mein Sohn noch ganz klein war, habe ich meine Bücher einfach laut vorgelesen, zur Freude aller Beteiligten. Das war eine schöne Zeit.

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 161 bis Ende
newra kommentierte am 17. Juli 2021 um 14:23

Zum Thema Alleinsein: Mir hat es im Herzen weh getan, als die Erzählerin die Unterhaltung mit ihrer Mutter hatte und diese nicht verstehen kann, dass die Tochter sich nicht einsam fühlt. Dabei ist es die Mutter, die wirklich einsam und alleine ist und sich auf dieses Leben nicht einlassen kann (Seite 219-221)

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 161 bis Ende
Bookflower173 kommentierte am 29. Juli 2021 um 17:45

Das stimmt. Wahrscheinlich wäre die Mutter nicht mehr einsam, wenn sie Oma geworden wäre. Und sie denkt, dass das auch auf ihre Tochter zutreffen würde.

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julemaus94 kommentierte am 12. Juli 2021 um 12:28

Auch wenn dieser letzte Abschnitt für mich im Vergleich ein wenig geschwächelt hat, enthielt er doch wieder ein paar sehr starke Passagen.

Ich freue mich für die Protagonistin, dass sie an ihrer Entscheidung festgehalten hat, auch wenn ich mir für die beiden gewünscht hätte, dass sie gemeinsam glücklich werden.

Dass sie ab und zu Zeit für sich brauchte, auch als die Beziehung noch nicht so belastet war, kann ich verstehen und entdecke auch hier wieder Parallelen zu mir selbst.

Insgesamt war dieses Buch nicht nur thematisch sehr stark, sondern auch der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Ein Buch, das ich auf jeden Fall noch öfter zur Hand nehmen werde.

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nikolausi kommentierte am 12. Juli 2021 um 15:23

Ich hatte wirklich erwartet, dass Philip und die Erzählerin wieder zueinander finden und doch ein Kind bekommen. Damit hätte die Geschichte nicht an Glaubwürdigkeit eingebüßt. Denn die Erzählerin hat es sich ja wirklich nicht leicht gemacht. Wenn ihre Beweggründe für mich auch nachvollziehbar sind, halte ich ihre Entscheidung gegen ein Kind für egoistisch und unreif. Zu letzterer Beurteilung bin ich an der Stelle gekommen, als sie lang und breit sinniert, nicht einmal mit sich selbst klarzukommen.

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Schneeweißchen kommentierte am 13. Juli 2021 um 07:42

Jede Entscheidung, ob für oder gegen ein Kind, ist - wenn sie richtig getroffen wurde - egoistisch.
Oder sind die Argumente "Ich will ein Kind, um später nicht allein zu sein" oder "Ich will ein Kind, um von meinen Freunden oder der Gesellschaft nicht ausgeschlossen zu werden" nicht egoistisch? Ich finde sie sogar viel egoistischer.

Gerade den Punkt zum Thema unreif, finde ich hier sehr gut. Denn genau das zeigt, dass Frau sich mit dem Thema eingehend auseinander gesetzt hat und für sich entscheiden konnte, dass es ohne Kind besser ist.
Ich habe oft das Gefühl, dass viele Frauen blindlings ins Muttersein laufen, obwohl sie unreif in irgendwas sind und dann mehr oder minder in die Rolle reinwachsen, weil sie es eben jetzt müssen. Da ploppt es vorab nur deshalb nicht auf, weil sie "Kinder kriegen" als vorausgesetzten Standard halten (á la "Heirat, Haus, Kinder, Baum pflanzen") und das nie infrage gestellt haben.

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Naraya kommentierte am 14. Juli 2021 um 12:32

Tja, und mit dieser Ansicht bestätigst Du genau das, was das Buch aussagen will, die Erwartungen, die die Gesellschaft an Frauen hat. Ich verstehe auch nicht ganz, warum man bei der Lektüre eines Buches über gewollte Kinderlosigkeit am Ende doch darauf hofft, dass die Protagonistin ein Kind bekommt?

Und ich stimme Schneeweißchen zu: Jede Entscheidung für oder gegen ein Kind ist egoistisch. Egal, ob man eine kleine Ausgabe von sich selbst möchte, den Partner bei sich halten will, im Alter nicht allein sein will oder einfach jemanden zu liebhaben will - was ist daran nicht egoistisch? Und als Frau trägt man dieses Kind monatelang in sich, man opfert (zumindest für eine Zeit lang) den eigenen Körper, hat das Risiko, das jede Schwangerschaft mit sich bringt - was sollte das sonst sein, wenn nicht die ureigene Entscheidung?

Und auch das "unreif", ist man in deinen Augen nur reif, wenn man Kinder haben will? Es ist für mich im Gegenteil sogar eine sehr reife Entscheidung, zu sagen, dass man für Kinder nicht gemacht ist. Unreif fände ich eher, sich von anderen ein Kind aufquatschen zu lassen.

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flippingpages kommentierte am 18. Juli 2021 um 16:33

Und hier ist - das klassische Klischeedenken. Du schreibst selbst, dass die Erzählerin es sich nicht leicht gemacht hat, hälst aber ihre Entscheidung für kindisch und egoistisch. Ich finde gut, dass Du deine Meinung äußerst. Vielleicht magst Du mir einen Grund für das Kinderkriegen nennen, der nicht egoistisch ist? Bisher kenne ich keinen. Ich bin sehr gespannt auf Deine Antwort.

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 161 bis Ende
Bookflower173 kommentierte am 29. Juli 2021 um 17:48

Ich finde das End esehr aussagekräftig. Wenn sie doch noch ein Kind gewollt hätte, hätte ich das Ende auch akzeptiert. Aber so passt es zumindes zum Thema, dass im Vordergrund steht, nämlich, dass man nie Kinder haben will. 

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Michelly kommentierte am 13. Juli 2021 um 21:12

Wow, der letzte Abschnitt und vor allem das Ende haben mich schon sehr getroffen. Das Buch wurde zunehmend emotionaler. Oder reifer? Das Ende war so traurig, ich glaube, dass Philipp der Protagonistin immer noch nachtrauert. Und sie ihm auch. Das meine ich zwischen den Zeilen gelesen zu haben.
Ich habe es zwar beendet, aber es hallt immer noch nach. Eine gute Geschichte, die ich weiterempfehlen werde!

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StefanievonBooksweetbook kommentierte am 14. Juli 2021 um 08:44

Ging mir ähnlich. Ich hatte nur bei ihm das Gefühl, dass er bedauert nicht mehr mit ihr zusammen zu sein. Ich denke sie war mit sich im Reinen.

Dennoch hätte ich mir für sie einen Partner gewünscht, der auch keine Kinder möchte. Ein bewegende Geschichte und Ende war es auf jeden Fall.

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Bookflower173 kommentierte am 29. Juli 2021 um 17:50

Ich hatte auch das Gefühl, dass Philip ihr ein wneig nachtrauert. Aber es ist nicht unwahrscheinlich, dass er imme rnoch etwas für sie empfindet. Schließlich waren sie 8 JAhre zusammen und haben sich auch bei der Trennung noch geliebt.

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Naraya kommentierte am 14. Juli 2021 um 12:24

Ich bin mit dem Ende des Buches zufrieden. Natürlich wirkt es nun ein wenig so, als wäre man als Frau ohne Kinderwunsch zur ewigen Einsamkeit verdammt, aber ich denke, so sollte man die Protagonistin nicht verstehen. Sie ist nicht einsam, sie ist sich nur selbst genug - was eine wirklich schöne Sache ist, finde ich. Und ich finde, dass der Roman zeigt, dass bei Kinderwunsch nicht wirklich Kompromisse möglich sind. Philip hätte vielleicht verzichten können, wäre dann aber kein glücklicher Vater geworden. Umgekehrt hätte sich die Protagonistin für ihn verbiegen können, wäre vielleicht auch keine schlechte Mutter, hätte aber nicht das Leben, das sie sich wünscht.

Interessant fand ich auch den Satz, die Protagonistin wäre ein "guter Vater", denn wenn wir ehrlich sind, existieren doch recht unterschiedliche Erwartungen an Mütter und Väter. Mütter sollen alles aufgeben, sich nur ums Kind kümmern, sind Rabenmütter, wenn sie bald wieder arbeiten gehen wollen. Väter hingegen kriegen schon einen Orden verliehen, wenn sie ihr eigenes Kind mal wickeln. Von ihnen wird eigentlich nur erwartet, mit Jungs Fußball zu spielen und ihre Töchter wie kleine Prinzessinnen zu behandeln. Das wandelt sich zum Glück momentan, aber wenn ich da an meine Eltern denke oder sogar meine ältere Schwester, ist die Rollenverteilung sehr klar. 

Dann ist mir noch ein Satz von Cecilie aufgefallen, auf die Frage, ob man denn ohne Kinder glücklich sein kann. Und sie hat recht: wir wünschen uns so viel für unser Leben, bestimmte Berufe, Reisen an besondere Orte und letztendlich entscheiden wir uns immer für einen bestimmten Weg. Es gibt immer etwas, dem man hinterhertrauern kann, aber auch immer etwas Neues, was sich dann eröffnet.

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Schneeweißchen kommentierte am 14. Juli 2021 um 17:00

Zum Thema Einsamkeit: ich stimme dir absolut zu! Zumal, nur weil man Kinder in die Welt setzt, heißt das nicht, dass man im Alter nicht trotzdem allein ist. Das Kind kann sterben bevor man alt ist oder schon schwerbehindert auf die Welt kommen. Heiratet und hat einen blöden Partner, der ihn/sie von der eigenen Familie abbringt oder zieht ans andere Ende der Welt. Dann kann man sich zwar lieb haben, aber wer hilft dir beim Fenster putzen mit 70, wenn dein Sohn in Australien lebt? Wer geht für dich in Corona-Zeiten einaufen, wenn deine Tochter 500 Km entfernt studiert? Da sitzt man trotzdem abends allein vor dem TV... Es kann so verdammt viel passieren, dass die Wahrscheinlichkeit doch echt gering ist, später Kinder zu haben, die sich wirklich um einen kümmern.

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Naraya kommentierte am 15. Juli 2021 um 11:52

Zumal auch nicht jeder ohne Beziehung einsam ist. Da habe ich auch bei mir festgestellt, dass ich dazu neige, Singlesein mit Einsamsein zu verbinden. Aber nur, weil ich mich so fühlen würde, heißt das nicht, dass jeder sich so fühlt. Singlesein bedeutet auch jede Menge Freiheit und Zeit für sich selbst. Ich denke, die Protagonistin ist allein glücklicher, als sie es vielleicht eingesperrt in eine Beziehung wäre, wo es ständig Konflikte wegen des Kinderwunsches gibt.

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MoniBo89 kommentierte am 14. Juli 2021 um 22:08

Das mit der ständigen Angst, von der die Protagonistin bei dem Gedanken ein Kind zu bekommen verspürt, konnte ich sehr gut nachempfinden.
Auch dass Alex und Anneken überfordert sind und ihre Beziehung unter der Azfopferung für das Kind leidet.
Dass Philipp und die Protagonistin nicht wieder zusammen kommen dann ich auch passend. Denn nachdem Philipp klar geworden ist, dass er doch Vater werden will, konnte er nicht mehr zurück.
Insgesamt finde ich, dass das Buch sehr viel Realität wiedergespiegelt hat aber trotzdem fand ich es sehr neutral, dass es eben kein richtig oder falsch gibt egal wie man sein Leben leben möchte

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Michelly kommentierte am 15. Juli 2021 um 11:14

Das ist ein guter Punkt, dass das Buch "neutral" ist. Dem kann ich zustimmen, wäre aber von selbst nicht drauf gekommen. Aber ja, es beleuchtet viele Aspekte und wertet nicht. 

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MoniBo89 kommentierte am 15. Juli 2021 um 13:14

Hab auch jetzt erst gesehen, dass einige Schreibfehler in meinem Kommentar sind. Sorry tippe immer über Handy und dann schlägt häufig die Autokorrektur zu

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Sabine_AC kommentierte am 16. Juli 2021 um 21:35

Mir gefällt diese Neutralität auch sehr - das Buch beleuchtet wie du so treffend geschrieben hast diverse Aspekte und wertet nicht. Im Gegenteil, für mich liegt ein klarer Fokus auf der Aussage, das jede Einstellung in Ordnung ist und es einfach gilt, sich selbst treu zu bleiben und mit dich selbst im Reinen zu sein.

Genau so wirkt die Protagonisten am Ende auf mich: mit sich im Reinen, zufrieden, allein - aber nicht einsam, sondern sich selbst genug.

Mir gefällt das Ende gut.

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Bookflower173 kommentierte am 29. Juli 2021 um 17:51

Ich finde es auch super, dass auf niemanden mit einem FInger gezeigt wird. Durch die Dialoge und Ereignisse kann sich jeder Leser eine eigene Meinung bilden.

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newra kommentierte am 17. Juli 2021 um 14:30

Ich bin bei deinem letzten Satz voll und ganz bei dir! Mir hat an dem Buch besonders gefallen, dass die Nebencharaktere Raum bekommen und ihre eigenen Geschichten und Problemchen erzählen. Es ist nichts schwarz oder weiß. Jeder muss für sich seinen eigenen Weg finden.

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vanimelda kommentierte am 15. Juli 2021 um 13:27

Auch der letzte Abschnitt ließ sich schnell lesen. Das Ende hat mich schon ein wenig überrascht, da es ja erst so schien, als würden die Protagonistin und Philip wieder zusammenkommen. Zwischendurch hatte ich doch Angst, dass die Protagonistin ihre Meinung ändert und doch Kinder bekommen möchte, was natürlich ok gewesen wäre. Ich hätte es trotzdem schade gefunden, da das Buch sonst eine ganz andere Message getragen hätte. Ich fand es zum Schluss toll zu sehen, dass die Protagonistin ihr eigenes Ding durchzieht und dass man auch alleine nicht undbedingt einsam sein muss. Eine tolle Message. Der Schreibstil hat mich bis zum Schluss wirklich mit genommen, allerdings muss ich sagen, dass ich wohl enttäuscht gewesen wäre, hätte ich das Buch selbst bezahlt :D Einige Seiten sind ja wirklich sehr kurz. 

Ich bin froh, dass ich das Buch mit lesen durfte und konnte einiges daraus mitnehmen. 

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newra kommentierte am 17. Juli 2021 um 14:40

Ich habe das Buch nun auch beendet. Für mich stechen zwei Szenen im dritten Abschnitt heraus:

1) Die Beziehung zwischen Mutter und Tochter. Besonders die unterschiedlichen Blickwinkel auf die Kindheit fand ich sehr gelungen und auch bewegend (Seiten 179-183). Gerade die Perspektive der Mutter hat für mich noch mal deutlich gemacht, dass sie sich ganz stark durch das Muttersein definiert und sich dies auch für ihre Tochter wünscht. Sie kann nicht nachvollziehen, dass diese ihr Leben genießt und nicht einsam ist, sondern im Gegensatz die Momente des Alleinseins richtig sucht und in sich aufsaugt.

2) Annikens Zerrissenheit und die daraus resultierenden Beziehungsproblematiken mit Alex. Kann man hier schon so weit gehen und von Depression sprechen? Ich fand es ganz klasse, wie die Ich-Erzählerin reagiert hat und versucht hat, für Anniken dazu sein. Natürlich kann sie Annikens Situation nicht 100% nachvollziehen, aber sie tut ihr bestes und letztlich öffnet sich Anniken auch und akzeptiert ihre Hilfe.

Für mich machen gerade diese vielen kleinen Szenen und Geschichten, die über das Leben der Ich-Erzählerin und ihre Entscheidung Kinder oder keine Kinder hinausgehen, den Roman so lesenswert.

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flippingpages kommentierte am 18. Juli 2021 um 16:44

Ein sehr gelungener Schluss mit ganz starker Message. Egal wofür oder wogegen Du dich entscheiden wirst, alles wirst Du nie haben können. Du wirst Dich und andere mit Deinen Entscheidungen glücklich oder unglücklich machen. Das ist okay, denn so ist das Leben.

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Schneeweißchen kommentierte am 19. Juli 2021 um 07:46

Kurz und passend zusammengefasst :)

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Marta kommentierte am 25. Juli 2021 um 12:35

Perfekt auf den Punkt getroffen. 

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Bookflower173 kommentierte am 29. Juli 2021 um 17:58

DIese Botschaft habe ich auch für mich mitgenommen und finde sie toll!

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lebensbetrunken kommentierte am 28. Juli 2021 um 21:28

Ach, das hat mir echt super gefallen! Also das ganze Buch, aber besonders das Ende! Ganz kurz hatte ich wirklich die Angst, dass die Protagonistin nun doch ein Kind hat. Das war wahrscheinlich Absicht, dass die Leser*innen da kurz drauf reinfallen. Aber das Ende erschien mir echt perfekt - gerade je länger ich darüber nachdenke.

Für mich wirkt es nicht so als würde die Freund*innenschaft zwischen Alex, Anniken und der Protagonistin abnehmen. Ich glaube, diese hat sich einfach nur verändert. Ich finde es aber realistisch, dass die Beziehung zu Philip ein Ende genommen hat. Die beiden hatten einfach keine gemeinsame Zukunft, aber ich bin froh, dass Philip sich seinen Kinderwunsch erfüllen konnte. Den 10 Jahres Sprung fand ich toll! Das zeigt nochmal, dass der Nicht-Kinderwunsch auch im Nachhinein nicht von ihr bereut wird, sondern die Protagonistin immernoch glücklich ist. Was ein schönes Buch!

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Bookflower173 kommentierte am 29. Juli 2021 um 17:56

Ich fan des ziemlich gut, dass man als Leser*in auch mal das Gefühl hatte, dass sie doch ein Kind will. Viele denken ja, dass die, die keine Kinder wollen, Kinder hassen. Das Gegenteil wird hier sehr schön deutlich. Und es kann immer mal wieder sein, dass man sich doch umentscheidet. Das Buch greift damit ganz nebenbei viele Richtungen auf.

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Marta kommentierte am 29. Juli 2021 um 11:01

Ich fand den letzten Abschnitt sehr schön rund. 
Die Wiederbegegnung der Beiden hat mich überrascht, da es ja den Anschein hatte, dass sie doch wieder zusammenkommen. Letztendlich hat aber jede*r seine Prioriäten und alles kann man meist nicht haben. Es hat aber auch mich nicht so gewirkt, dass sie damit noch hadern, sie können Beide gut mit ihrem letzigen Leben und ihrer getroffenen Entscheidung  leben.

Letztendlich ist es für mich auch ein realistischer Abschluss, alles andere hätte einen faden Beigeschmack gehabt. 

 

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 161 bis Ende
Bookflower173 kommentierte am 29. Juli 2021 um 17:53

Genau, ich hatte auch das Gefühl, dass beide mit sich im Reinen sind und die richtigen Entscheidungen getroffen haben.

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 161 bis Ende
Bookflower173 kommentierte am 29. Juli 2021 um 17:36

Das Ende hat mich sehr traurig gemacht. Ich hätte mir gewünscht, dass es die beiden auch ohne Kinder hingekriegt hätten, dass eine Beziehung auch ohne Kinder glücklich sein kann. Aber auf der anderen Seite hat das Ende auch gezeigt, dass die Protagonistin sich treu geblieben ist. Philip wollte Kinder und sein Traum ist in Erfüllung gegangen. Ich hatte zwischendurch das Gefühl, dass sie doch Kinder möchte, aber mir hat es gefallen, dass sie ihrer Entscheidung treu geblieben ist.

Insgesamt hat mir das Buch wirklich sehr gut gefallen! 

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leseratte54 kommentierte am 31. Juli 2021 um 07:03

Das Ende war vorhersehbar und ich bin der Autorin dankbar, dass die Protagonistin bei ihrer Einstellung geblieben ist. Der Epilog hat mich berührt und zeitgleich erfreut.

Der besondere Schreibstil hat sich auch im dritten Leseabschnitt bewährt. Die freien Zeilen im Buch trugen dazu bei, dass das Geschehene bzw. die Beschreibung der Situation bei mir noch nachwirkte. 
 

Im Gegensatz zum zweiten Leseabschnitt hatte der dritte keine unnötigen Längen.