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Leserunde zu "Kim Jiyoung, geboren 1982" (Cho Nam-Joo)

Kim Jiyoung, geboren 1982 -

Kim Jiyoung, geboren 1982
von Nam-joo Cho

Bewerbungsphase: 04.02. - 18.02.

Beginn der Leserunde: 25.02. (Ende: 18.03.)

Im Rahmen dieser Leserunde stellen wir – mit freundlicher Unterstützung des Kiwi Verlags – 20 Leseexemplare von "Kim Jiyoung, geboren 1982" (Cho Nam-Joo) zur Verfügung. Eine Leseprobe zum Buch findet ihr hier.

Wenn ihr eines der Leseexemplare gewinnt, diskutiert ihr in der Leserunde mit, tauscht euch über eure Leseerfahrungen aus und veröffentlicht am Ende eine Rezension zum Buch.

ÜBER DAS BUCH:

Der Weltbestseller aus Korea – über 2 Millionen verkaufte Exemplare weltweit.

Cho Nam-Joo hat mit ihrem Roman einen internationalen Bestseller geschrieben. Ihre minimalistische und doch messerscharfe Prosa hat nicht nur viele Leserinnen weltweit begeistert, sondern auch Massenproteste in Korea ausgelöst. In einer kleinen Wohnung am Rande der Metropole Seoul lebt Kim Jiyoung. Die Mitdreißigerin hat erst kürzlich ihren Job aufgegeben, um sich um ihr Baby zu kümmern – wie es von koreanischen Frauen erwartet wird. Doch schon bald zeigt sie seltsame Symptome: Jiyoungs Persönlichkeit scheint sich aufzuspalten, denn die schlüpft in die Rollen ihr bekannter Frauen. Als die Psychose sich verschlimmert, schickt sie ihr unglücklicher Ehemann zu einem Psychiater. Nüchtern erzählt eben dieser Psychiater Jiyoungs Leben nach, ein Leben bestimmt von Frustration und Unterwerfung. Ihr Verhalten wird stets von den männlichen Figuren um sie herum überwacht – von Grundschullehrern, die strenge Uniformen für Mädchen durchsetzen; von Arbeitskollegen, die eine versteckte Kamera in der Damentoilette installieren und die Fotos ins Internet stellen. In den Augen ihres Vaters ist es Jiyoung’s Schuld, dass Männer sie spät in der Nacht belästigen; in den Augen ihres Mannes ist es Jiyoung’s Pflicht, ihre Karriere aufzugeben, um sich um ihn und ihr Kind zu kümmern. »Kim Jiyoung, geboren 1982« zeigt das schmerzhaft gewöhnliche Leben einer Frau in Korea und gleichzeitig deckt es eine Alltagsmisogynie auf, die jeder Frau – egal, wo auf der Welt – nur allzu bekannt vorkommt.

»Cho Nam-Joos knallharte, aber subtil formulierte Abhandlung eines durchschnittlichen Frauenlebens, dessen leise Enttäuschungen wie Gift wirken, war in Korea eine Sensation. Und auch wir können daraus lernen.« Meike Schnitzler, Brigitte, 20. Januar 2021

ÜBER DIE AUTORIN

Cho Nam-Joo war neun Jahre lang als Drehbuchautorin fürs Fernsehen tätig. Ihr Roman »Kim Jiyoung, geboren 1982« hat sich weltweit über zwei Millionen Mal verkauft und wurde bereits erfolgreich verfilmt. Sie lebt in Korea.

20.03.2021

Thema: Lieblingsstellen

Thema: Lieblingsstellen
Gittenen Bücherfresserchen kommentierte am 02. März 2021 um 14:42

Die Kopfnüsse die der kleine Machobruder bekam

Thema: Lieblingsstellen
jojo007 kommentierte am 02. März 2021 um 15:17

Ja, das war echt verdient!

Thema: Lieblingsstellen
jojo007 kommentierte am 02. März 2021 um 15:21

S.74

Die Frau aus dem Bus, die Jiyoung ihren Schal bringt, um sie vor der Belästigung durch einen Mann zu bewahren.

Die Frauen müssen einander helfen!

Thema: Lieblingsstellen
Gittenen Bücherfresserchen kommentierte am 02. März 2021 um 16:14

Oh ja das war toll 

Thema: Lieblingsstellen
AhabsDaughter kommentierte am 04. März 2021 um 19:06

Die Bus-Szene bzw. die Hilfe der Frau war definitiv auch meine Lieblingsstelle!

Thema: Lieblingsstellen
Rapunzels_Turm kommentierte am 05. März 2021 um 11:26

Auch eine meiner Lieblingsstellen.

Thema: Lieblingsstellen
Samara42 kommentierte am 06. März 2021 um 17:07

Genau diese Stelle hat mich ein wenig getröstet.
Schwer von Lieblingsstellen zu reden in einem solchen Roman, aber ja, die gab es wohl doch.

Thema: Lieblingsstellen
lebensbetrunken kommentierte am 10. März 2021 um 20:20

Kann mich euch da nur anschließen, das war auch eine meiner liebsten Szenen! So liebenswürdig, herzlich und hoffnungsvoll! Ich bin sehr froh, dass es diese Frau in dem Roman gab! Das zeigt wirklich nochmal: Das Wichtigste ist gegenseitiger Support!

Thema: Lieblingsstellen
leseliebelei kommentierte am 15. März 2021 um 18:10

ja, eine sehr wichtige und bedeutsame Stelle!

Thema: Lieblingsstellen
cebra kommentierte am 17. März 2021 um 15:24

Ja, das war großartig! Einfach hinschauen, mitdenken, handeln. WEnn es doch mehr solcher Menschen gäbe!

Thema: Lieblingsstellen
FIRIEL kommentierte am 06. März 2021 um 21:14

Ebenso meine: Die Kopfnuss S. 65/66

Die Frau im Bus und ihr abschließender Satz: "Trotzdem möchte ich dir sagen, dass es da draußen weitaus mehr liebevolle Männer gibt." S. 75

Die Mutter, die trotz der Zwänge, in denen sie gefangen ist, nach besten Kräften versucht, ihre Töchter zu ermutigen: "Sie hätte mehr darauf drängen müssen, dass ihre Tochter ihre Träume verwirklichte, statt den gleichen Weg zu wählen wie sie selbst. Es war schwierig zu erkennen, ob sie aus Mitleid mit der Tochter weinte oder mit der jungen Frau, die sie selbst einmal gewesen war." S. 82

Die Mutter, die ihrem Mann die Meinung sagt: z.B. S. 84, 85, S. 100 ("Zur Hälfte? Eher siebzig zu dreißig.")

Thema: Lieblingsstellen
Büchergarten kommentierte am 10. März 2021 um 08:49

Diese Stellen haben mir auch besonders gut gefallen! :) Und obwohl es so traurig ist, fand ich auch die Momente sehr eindringlich, wenn Jiyoung in andere Rollen schlüpft.

Nicht mehr aus dem Kopf (wenn auch im negativen Sinne) geht mir bis jetzt aber auch vor allem die Stelle mit den Kameras an den Mitarbeiterinnen-Toiletten, bei denen die Frauen dann sogar noch beschuldigt werden Familien zu zerstören.

Thema: Lieblingsstellen
Nil kommentierte am 15. März 2021 um 11:00

Seite 139: Schicht für Schicht legte sich die Enttäuschung auf ihre Beziehung wie Staub auf den Kühlschrank oder das Badezimmerregal, für jeden erkennbar, aber unangetastet.

Seite 115: Manche Menschen schaffen es, andere zu beleidigen, und halten sich dabei vor lauter Gedankenlosigkeit auch noch für rücksichtsvoll.

Thema: Lieblingsstellen
cebra kommentierte am 17. März 2021 um 16:09

Meine absolute Lieblingsstelle ist der Moment, als Misuk der Kragen platzt ob der Empfehlung ihres Mannes an Jiyoung, anständig zu bleiben und zu heiraten. "Was redest du da Dämliches? In welchem Jahrhundert leben wir denn? ..." (S. 121)

Immer wieder scheint es im Buch durch, wie intelligent sie ist. Offenbar ist sie auch viel fortschrittlicher, als sie bisher gezeigt hat.

Thema: Lieblingsstellen
cebra kommentierte am 18. März 2021 um 18:43

"Sowenig man seine Kinder aus mangelnder Liebe in die Obhut eines anderen gibt, um selbst arbeiten zu könne, so wenig übernimmt man zu Hause die Kindererziehung, weil man seinen Beruf nicht gerne ausübt." (S. 171)

Dieser eine Satz drückt das ganze Dilemma aus. Für mich eine unglaublich starke Aussage.

Thema: Lieblingsstellen
dj79 kommentierte am 24. März 2021 um 22:19

In diesem Roman fällt es mir schwer, Lieblingsstellen oder Zitate zu benennen. Dazu fehlt mir das romanhafte, das Wohlfühlen schafft. Das ist hier allerdings gar nicht schlimm, thematisch finde ich es sogar richtig gut, dass hier nicht romantisiert wird.

Was mir hier sehr gut gelungen erscheint, sind die Quellenangaben, von denen ich inzwischen doch denke, dass sie echt sind. Im ersten Abschnitt hatte ich angenommen, dass die Quellen erfunden sind. Letztlich ist die tatsächliche Echtheit für mich nicht mehr wichtig, weil allein durch die punktgenaue Verwndung der dokumentarische Charakter des Romans gestützt wird.

Thema: Lieblingsstellen
kysha81 kommentierte am 28. März 2021 um 19:41

Mir hat auch das Gespräch von Unyoung mit ihrer Mutter über die Berufswahl gefallen (S. 77-80):

"Warum sollte ich wegen einer Zukunft, die niemand vorhersagen kann, jetzt darauf verzichten, das zu tun, was ich machen möchte?" "Ja, du hast Recht. Ich hätte das mit dem Lehramt nicht aufbringen sollen. Also dann kümmern wir uns jetzt darum, dass du gut auf die Aufnahmeprüfung vorbereitet bist."

Thema: Lieblingsstellen
einstein kommentierte am 07. April 2021 um 20:20

Meine Lieblingstelle im Buch: Wie Kim Jiyoungs Mutter ihr nach der Geburt zuflüstert "es tut mir leid, mein Schatz" klingt für mich, als würde sie sich bei ihr im Vorgriff dafür entschuldigen, was sie als Mädchen und Frau alles aushalten werden muss. (S. 28)

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