Leserunde

Leserunde zu "Die Nacht des Feuers" (Kjell Eriksson)

Die Nacht des Feuers -

Die Nacht des Feuers
von Kjell Eriksson

Bewerbungsphase: 26.11. - 16.12.

Beginn der Leserunde: 23.12. (Ende: 06.01.)

Im Rahmen dieser Leserunde stellen wir – mit freundlicher Unterstützung des Aufbau Verlags – 20 Freiexemplare von "Die Nacht des Feuers" (Kjell Eriksson) zur Verfügung. Eine Leseprobe zum Buch findet ihr hier.

Wenn ihr eines der Freiexemplare gewinnt, diskutiert ihr in der Leserunde mit, tauscht euch über eure Leseerfahrungen aus und veröffentlicht am Ende eine Rezension zum Buch.

ÜBER DAS BUCH:

Brandherd Schweden.  

Eigentlich hat Ann Lindell ihren Job bei der Polizei an den Nagel gehängt, doch als in ihrem vermeintlich beschaulichen neuen Zuhause in Uppland das alte Schulhaus brennt und drei Asyl suchende Menschen sterben, nimmt sie auf eigene Faust die ins Stocken geratenen Ermittlungen auf und versorgt ihren Ex-Kollegen Sammy mit Informationen aus dem Dorf. Denn auch wenn keiner der Nachbarn etwas gesehen haben will, hegt Ann wenig Zweifel, dass eine rechtsextreme Gruppe hinter dem Brandanschlag steckt. Dann brennt es erneut – doch diesmal ist das Opfer eine junge Schwedin.  

„Ein brillantes Comeback und ein hochaktueller und spannender schwedischer Kriminalroman. Absolute Spitzenklasse.“ BTJ

ÜBER DEN AUTOR:

Kjell Eriksson, geboren 1953, hat Erfahrungen in mehreren Berufen gesammelt. Er lebt in der Nähe von Uppsala. Für seinen ersten Kriminalroman um die Ermittlerin Ann Lindell "Den upplysta stigen" erhielt er 1999 den schwedischen "Krimipreis für Debütanten". Sein Roman "Der Tote im Schnee" wurde zum "Kriminalroman des Jahres 2002" gekürt, eine Ehrung, die bereits Autoren wie Liza Marklund, Henning Mankell und Håkan Nesser bekommen hatten. 

 

08.01.2022

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 156 bis 301

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evaczyk kommentierte am 30. Dezember 2021 um 17:33

Ich bin mit dem zweiten Leseabschnitt durch. So langsam nimmt die Geschichte ja an Fahrt auf, auch wenn der Erzählfluss mitunter ein bißchen zäh und langatmig ist. Aber vielleicht soll das ja an das eher ruhige und bedächtige Leben auf dem Dorf angepasst sein, oder der skandinavischen Mentalität. Überschäumendes Temperament bringt man mit Schweden ja eher nicht in Verbindung.

Aber diese Erzählweise schafft es auch, hinter die Kulissen des Dorfs zu blicken. Da ist die Landidylle ja schnell zu Ende und so manches mehr oder weniger offene Geheimnis wird gelüftet. Und ein bißchen steht das Dorf für mich auch für die Gesellschaft insgesamt, die auseinander driftet, in der sich Extreme verbreiten und Vertrauen schwindet. Gerade bei Bertil merke ich sehr viel Resignation, auf der anderen Seite war ich überrascht, wie er auf seine stille Art versucht, das Richtige zu tun und dem jungen Afghanen eine Zuflucht geboten hat.

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gaby2707 kommentierte am 02. Januar 2022 um 15:00

Aber vielleicht soll das ja an das eher ruhige und bedächtige Leben auf dem Dorf angepasst sein, oder der skandinavischen Mentalität. Überschäumendes Temperament bringt man mit Schweden ja eher nicht in Verbindung.

Da könntest Du recht haben. Von dieser Warte aus habe ich das noch gar nicht betrachtet.

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Readaholic kommentierte am 02. Januar 2022 um 15:33

Außerdem scheinen ja hauptsächlich ältere Leute im Dorf zu wohnen. Der Schreiner Gösta scheint ja schon ziemlich mit dem Leben abgeschlossen zu haben und Astrid bittet ihre Enkelin, ihr beim Aufräumen von Dingen, beim "Todesreinmachen" zu helfen. Noch so ein Wort, das ich noch nie gehört habe!

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Katzenmicha kommentierte am 04. Januar 2022 um 14:53

Ja es sind hauptsächlich ältere Leute im Dorf-die keinen Sinn mehr sehen .Und das Wort Todeseinmachen habe ich auch noch nicht gehört!

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Readaholic kommentierte am 04. Januar 2022 um 20:09

Hinterher ist mir eingefallen, dass mir der englische Begriff schon mal untergekommen ist: Death cleaning. Auch nicht schöner.

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c-bird kommentierte am 05. Januar 2022 um 09:13

Ich kenne dieses Wort auch nicht. Genauso wie "Mordbrennerei". Ich frage mich immer noch, ob es an der Übersetzung liegt oder ob der Autor wirklich so schreibt.

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JoanStef kommentierte am 02. Januar 2022 um 17:03

Das glaube ich auch. ( Wir hatten uns jahrelang mit Schweden und dem Leben dort persönlich auseinander gesetzt. Es war extrem schwierig, mit den Einheimischen in Kontakt zu kommen. Oberflächlich kein Thema, aber alles persönliche war doch sehr lange wenn nicht gar für immer unter Verschluss.)

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Streiflicht kommentierte am 20. Januar 2022 um 18:44

Das passt ja perfekt zum Buch. Es schwebt immer eine gewisse Distanz mit

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Chuckipop kommentierte am 05. Januar 2022 um 09:25

Das hast Du super geschrieben, sehe ich genauso. Da ich etwas Startschwierigkeiten hatte, werde ich mit diesem LA wohl erst heute Mittag durch sein und muss dann richtig Gas geben für den Rest, aber das wird schon ;)

Man trifft ja besonders in kleinen, abgelegenen Dörfern häufig auf eine kollektive "Mauer des Schweigens", wenn etwas passiert ist. Ermittler haben es da wohl besonders schwer. Aber Ann kann wenigstens mit der Art der Menschen umgehen, kennt sie genau. Und dann bekommt sie auch Ergebnisse, nur eben etwas gemächlicher.

 

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Readaholic kommentierte am 31. Dezember 2021 um 08:12

Ich habe erst mit dem 2. Leseabschnitt begonnen, bin aber gestern wieder über einen für mich kryptischen Satz gestolpert: "Die einzige Verbindung zwischen Haus und Keller war eine Dose Bullens Würstchen in der Speisekammer." Ein schätzungsweise witzig gemeinter Satz, den ich aber nicht kapiere.

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gaby2707 babbelte am 02. Januar 2022 um 14:38

Ja, über diesem Satz habe ich auch gebrütet und komme nicht weiter.

 

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JoanStef kommentierte am 02. Januar 2022 um 16:14

Hier handelt es sich leider wieder um eine "Übersetzungsschwäche". Ein Sprichwort wie dieses gibt es im Deutschen nicht. 

Es könnte: "als Weg zum Glück" bezeichnet werden. Im Schwedischen wird der Begriff "zur Bullen-Wurst" als eben dem ähnlich angewandt.

Wir haben etwas ähnliches: " das Licht am Ende des Tunnels". Nach unangenehmer, beschwerlicher Reise durch einen für den Beschreitenden, winkt die (gelobte Wurst) Belohnung an ihrem Ende. 

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Readaholic kommentierte am 02. Januar 2022 um 20:30

Da wäre ich im Leben nicht drauf gekommen, danke für die Erklärung!

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Chuckipop kommentierte am 05. Januar 2022 um 09:27

Ah, vielen Dank für die Aufklärung :o) - das war mir auch total schleierhaft...

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Streiflicht kommentierte am 20. Januar 2022 um 18:45

Das war es ja, was ich zum ersten Abschnitt schon schrieb... Es liegt wohl wirklich an der Übersetzung. Schade

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Katzenmicha kommentierte am 04. Januar 2022 um 14:51

...stimmt,das ist schon ein komischer Satz!? Ich verstehe ihn auch nicht .....

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c-bird kommentierte am 05. Januar 2022 um 09:15

Ich kenne diese Würstchen zwar nicht, habe es aber so interpretiert, dass eben in der Speisekammer diese Dosen Würstchen zu finden waren und im Keller. Ansonsten war kein erkennbarer Zusammenhang zwischen Haus und Keller ersichtlich.

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Minijane kommentierte am 01. Januar 2022 um 15:55

Ich finde den 2. Abschnitt zwar spannender. Vielleicht hat man sich auch ein bisschen an den Schreibstil gewöhnt, aber es fällt mir nach wie vor schwer eine klare Struktur zu erkennen. Oft werden auch Nebensächlichkeiten erzählt, was die Geschichte in kleinster Weise voranbringt, wo man sich fragt, warum diese Information jetzt..? Als Beispiel Seite 170 Wikmann, Polizist, erzählt von seinem Kind, dass kurz nach der Geburt verstorben ist und Lovisa hieß... Wofür ist diese Information gut?? 
Es läuft wohl darauf hinaus, dass der Schulbrand rassistisch bedingt ist. Der Brand in der Schmiede vielleicht auch, vielleicht auch nicht. Björn Rönn bekennt sich zum Diebstahl des Sprengstoffs, der bei dem Attentat in Hökarängen benutzt wurde, scheint aber eher ein kleines Licht in der Nazigruppe zu sein. Es wird sicher noch mindestens ein Anschlag folgen. 
insgesamt sind es sehr viele Namen und in dem Dorf hat so ziemlich jeder etwas zu verbergen. 
Ann finde ich, geht ziemlich taff mit den Drohungen, den toten Tauben und dem Dachs im Bett um, dafür dass sie ganz alleine wohnt.

Bin gespannt auf eure Eindrücke! 

 

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gaby2707 kommentierte am 02. Januar 2022 um 14:59

Ann finde ich, geht ziemlich taff mit den Drohungen, den toten Tauben und dem Dachs im Bett um, dafür dass sie ganz alleine wohnt.

An ihrer Stelle wäre ich da nicht so ruhig geblieben. Aber sie ist durch ihre langjährige Tätigkeit bestimmt einiges gewohnt.

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Minijane kommentierte am 02. Januar 2022 um 15:25

Der Dachs geht ihr ja schon nahe. Ein totes Tier im Bettt zu finden ist ja auch nochmal eine andere Nummer als im Briefkasten, aber ich wäre wohl fast gestorben vor Angst. 

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JoanStef kommentierte am 02. Januar 2022 um 16:11

Diese Art des Umgangs mit drastischen Drohungen, kann ich mich nicht hineinversetzen. Außer: die Kosequenzen eines offensiven Umgangs, hätte größere Nachteile, die ich nicht gewillt bin, auszuhalten.

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Katzenmicha kommentierte am 04. Januar 2022 um 14:55

Da gebe ich dir recht-Ann ist ganz schön taff-ich wäre schon in heller Aufruhr und Angst.Oky -sie ist Polizistin ,da ist man schon taff.

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Chuckipop kommentierte am 05. Januar 2022 um 09:29

Wahrscheinlich wird man durch den Beruf als Polizistin automatisch härter im Nehmen. Aber wenn man plötzlich selbst so bedroht wird durch die toten Tiere, die ja eine Warnung sind, dann würde mir garantiert trotzdem Angst und Bange...!

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Sabine_AC kommentierte am 02. Januar 2022 um 07:27

Auch ich finde den zweiten Abschnitt interessanter, und tue mich auch mit dem Stil nicht mehr so schwer wie zu Beginn.

Dennoch, ich finde nicht rein in die Geschichte. Der eigentliche Fall, die Brände und auch die Sprengstoffgeschichte bleiben für mich blass und schwammig... fast so, als wären sie (und deren Aufklärung) nebensächlich.

Die privaten Probleme und Verflechtung der Protagonisten stehen mir in diesem Buch eindeutig zu sehr im Vordergrund. Ich glaube auch nicht, dass das nur daran liegt, dass ich die Vorgeschichte nicht kenne, wobei es sicher auch eine Rolle spielt.

Ich mag (Krimi-)Serien, in denen ich stets auf die gleichen Ermittler treffe und ich auch deren persönliche Entwicklung mitverfolge. Hier aber nimmt es mir zu viel Raum ein.

Auch wird oft abgeschweift, nebensächliche Anekdoten eingeflochten... mir fehlt eine klare Linie.

Es gibt zwar viele offen Fragen (wer hat die Brände gelegt? Wo ist der junge Afghane? Wie hängt alles zusammen?), aber irgendwie interessiert mich deren Auflösung gar nicht mehr so sehr.

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isalo kommentierte am 02. Januar 2022 um 11:47

Auch ich liebe Krimiserien und verfolge gerne die Entwicklungen der Protagonisten. Daher denke ich, dass hier unser Problem liegt. Wenn wir die Vorgeschichten kennen würden, hätten wir mehr Freude an der Geschichte, an den Nebenschauplätzen, wie z.B. das Verhältnis zwischen Ann und Sammy, die sich als Ermittler früher wohl gut ergänzt haben.

In der Leserunde ist bis jetzt auch noch keiner aufgetaucht, der die Serie schon kennt. Das wäre hier glaube ich interessant und hilfreich.

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c-bird kommentierte am 05. Januar 2022 um 09:17

Ja, das hat mich auch gewundert, dass alles Quereinsteiger sind, obwohl die meisten Ü50 sind und so schon viel Leseerfahrung haben. Die Reihe startet ja im Deutschen 2007, also schon vor 15 Jahren. Dennoch ist dieser Autor immer an mir vorbeigegangen.

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evaczyk kommentierte am 02. Januar 2022 um 13:22

das ist auch für mich das Manko an diesem Buch, denn der vorliegende Fall  - vermutich Rechtsextremismus im Dorf, der Anschlag auf die Flüchtlingsunterkunft, das Nichtstun der Dorfbewohner - verdient ja Aufmerksamkeit, aber sowohl Ann als auch Sammy verzetteln sich in ihren Privatangelegenheitn. das aber auf eine ziemlich zähe Art, die mir die Figuren nun auch nicht weiterbringt oder vieles ausspart (vielleicht, weil das bei Lesern der vorherigen Bücher als bekannt vorausgesetzt werden kann)

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Sonja_Sonnenschein kommentierte am 02. Januar 2022 um 14:42

Ich finde auch keinen richtigen Zugang zur Geschichte. Sie blieb bisher so eine Randerscheinung. Keinerlei Spannung.

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gaby2707 kommentierte am 02. Januar 2022 um 14:57

Es gibt zwar viele offen Fragen (wer hat die Brände gelegt? Wo ist der junge Afghane? Wie hängt alles zusammen?), aber irgendwie interessiert mich deren Auflösung gar nicht mehr so sehr.

Genau so geht es mir auch. Und das finde ich eigentlich ein bisserl schade.

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Katzenmicha kommentierte am 04. Januar 2022 um 14:56

....die Fragen habe ich mir auch gestellt und hoffe das im letzten Leseabschnitt einiges geklärt wird!

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Chuckipop kommentierte am 05. Januar 2022 um 09:34

Du hast recht, irgendwie erscheint der Fall als Solches gar nicht so wichtig...die persönlichen Belange der protagonisten und das Dorf und die Art der Bewohner und das Stillschweigen stehen sehr im Vordergrund.

Also eher gesellschaftskritischer Roman als Krimi...

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Sonja_Sonnenschein kommentierte am 02. Januar 2022 um 14:36

Ich bin nun auch mit dem 2. Leseabschnitt durch und finde den Schreibstil immer noch sehr holprig und zäh. Noch dazu werden es immer mehr Namen. Hier fällt es mir manchmal schwer den Überblick zu behalten. Einige private Befindlichkeiten der Protagonisten werden auch zu umfassend dargestellt.

Im großen und ganzen nimmt die Ermittlung hinsichtlich der Nazis an Fahrt auf, doch wer hat den Schmiedebrand gelegt und Daniel getötet. Ich bin gespannt, ob ein zweiter Sprengstoffanschlag vereitelt werden kann. Überrascht war ich, dass Bertil Omid bei sich eine Zeit lang aufgenommen hat. Was ist aus ihm geworden? Lebt er noch?

Ich muss sagen, dass ich noch nie ein Buch mit so vielen Rechtschreibfehlern und ausdruckslosen Sätzen gelesen habe. Einige spezielle Sätze musste ich auch erstmal recherieren, z.B. mit Zungen sprechen oder das eine gebiert das andere. 

Ich lasse mich jetzt einfach noch auf den letzten Leseabschnitt ein.

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gaby2707 kommentierte am 02. Januar 2022 um 14:54

Einige private Befindlichkeiten der Protagonisten werden auch zu umfassend dargestellt.

Da gebe ich Dir absolut recht. Hier lese ich so Vieles, bei dem ich dann überlege, ob und was es mit der Geschichte zu tun hat. Auch das Private der Ermittler ist mir hier eindeutig zu viel.

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Minijane kommentierte am 02. Januar 2022 um 15:22

Da stimme ich absolut mit euch überein.

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c-bird kommentierte am 05. Januar 2022 um 09:19

Ich ebenfalls. Der Autor verliert sich einfach in zu vielen Nebensächlichkeiten und das bremst den Lesefluss enorm.

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Chuckipop kommentierte am 05. Januar 2022 um 09:36

Genau so...leider!

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JoanStef kommentierte am 02. Januar 2022 um 16:50

Ich kann DIr hier leider nur zustimmen. Es ist teilweise alles andere als unterhaltsam. Die Geschichte ist sehr weit aufgestellt und der "rote Faden" nicht ersichtlich. Ich möchte glauben, dass der schwedische Originalband sich besser liest.

Vielleicht sind die ausufernden Beschreibungen, den Leser, welcher die Vorgängerbücher nicht gelesen hat, mit aufs Boot zu holen? 

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gaby2707 kommentierte am 02. Januar 2022 um 14:52

So langsam nimmt die Geschichte an Fahrt zu und ganz langsam gewöhne ich mich auch an den eher ungewöhnlichen Erzählstil. Aber in die Geschichte selbst finde ich mich nicht hinein. Es gibt so Vieles, was abschweift, wo ich nicht weiß, gehört es jetzt zur Geschichte oder kann ich das vernachlässigen. Mir fehlt der rote Faden, an dem ich mich entlang hangeln kann. Auch tue ich mich mit den vielen nordischen für mich sehr ungewohnten Namen schwer.

Einige Geheimnisse, die wohl in der Dorfgemeinschaft selbst keine mehr sind, eher für Aussenstehende wie Ann, werden gelüftet. Ich habe das Gefühl, dass die heile Dorfwelt so langsam aber sicher auseinander bricht.

Ich bewundere Ann, wie sie mit den Drohungen gegen sich, die toten Tauben und dem Dachs im Bett, umgeht. Ich denke, ich bliebe da nicht so cool. Andererseiits scheinen die Dörfler durch ihre „Schnüffeleien“ zu befürchten, dass sie etwas aufdecken könnte.

Ich bin mir sicher, da kommt noch mehr heraus.

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Readaholic kommentierte am 02. Januar 2022 um 15:23

Es geht mir wie den meisten hier: es wird viel zu viel über die privaten Probleme und Befindlichkeiten der Ermittler geschrieben. Es ist mir doch völlig egal, in was für einem Haus Angelikas Eltern gewohnt haben. Ja, der Autor will hervorheben, dass sie aus einer Familie mit viel Geld kommt, aber mich langweilen solche Details. Auch die vielen Verweise auf frühere Bücher aus der Reihe und die Fälle, die darin behandelt wurden, interessieren mich nicht. Manchmal denke ich, die Autoren wollen nur Zeilen schinden. Sammy hat es mit mir gründlich verscherzt, seit er das Kaninchen im Kofferraum elendig verhungern und verdursten hat lassen. Er gehört selbst hinter Gitter!

An den Schreibstil habe ich mich besser gewöhnt. Ich nehme an, auch das Original hat eine eigenwillige Sprache mit Wortneuschöpfungen, "Mordbrennerei", zum Beispiel (S. 180). Manche Ausdrücke verstehe ich gar nicht, zum Beispiel, als beschrieben wird, dass viele Leute dem alten, idyllischen Schweden nachtrauern, "mit Heumahd und Reutern". Was sind denn "Reuter"?

Den zweiten Leseabschnitt fand ich interessanter und spannender als den ersten. Viele im Dorf scheinen etwas zu verbergen zu haben, die Stimmung insgesamt ist resigniert bis gleichgültig. Ich kann allerdings nicht verstehen, warum die Dorfbewohner, die etwas beobachtet haben, den Mund halten bei einem Verbrechen, bei dem Menschen zu Tode gekommen sind. Ich bin gespannt auf die Auflösung und den letzten Abschnitt.

 

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JoanStef kommentierte am 02. Januar 2022 um 16:47

  • mit "Heumahd und Reutern": es nimmt Bezug auf eine althergebrachte Art des "Heumachens" mittels einen "Heuaufstellers" ( Reuter ). Die gute alte Zeit, als alle Hände unseres Dorfes gemeinsam Heu (machten) herstellten. ...
  • "Mordbrennerei": Brandschatzung, Brandstiftung...

Ich hoffe das hilft etwas? 

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Readaholic kommentierte am 02. Januar 2022 um 20:32

Ja, auf jeden Fall! Heumahd habe ich verstanden, aber Reuter ist mir neu. 

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c-bird kommentierte am 05. Januar 2022 um 09:21

Das waren auch für mich Wörter, die ich noch nie gehört habe. Auch wenn das Buch nicht sooo spannend ist, lernen tut man auf jeden Fall etwas...

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JoanStef kommentierte am 02. Januar 2022 um 16:38

Nun, der zweite Abschnitt hat folgenden Eindruck hinterlassen:

1. die Geschichte verdichtet sich. Leider ist sie aber vom Tempo alles andere als flott. Es wird versucht, die Personen mehr als detailliert, zu beschreiben. Das erebe ich jedoch, aufgrund der langen Schachtelsätze und Übersetzungs-"Fallstricken", als sehr langatmig.

EIniges bleibt unserer Kombinationsgabe überlassen. Es scheint sich, jedoch wirklich um eine rassistisch bedingte Tat zu handeln. 

2. Die Story soll breit aufgestellt werden. Daher werden auch die Verbindungen der Personen untereinander, weitläufig aufgedeckt. Da es sich hier um den 10. Band einer Serie handelt, ist es schon ungewöhnlich, dass Details so sehr in den Vordergrund gerückt werden. Das ließ mich nachforschen: 

Der Autor, Kjell Erikson ist gelernter Gärtner, der einen Großteil seiner Lebensenergie in der Parteiarbeit investierte. Wobei es sich um hauptsächlich eine maoistisch orientierte Partei und später, um eine demokratische Vollkspartei handelte.

Die Auszeichnung seiner Romane wurden durch:

  • die eigenwillige Hauptprotagonistin Ann begründete
  • durch den"Prosa-ähnlichen"  Sprachgebrauch begründet.

           Diesen können wir nur fragmental beobachten, da die Übersetzung hier wohl der Qualität des             Originals nicht entspricht. 

Alles in allem, ist es schade, dass die Lektüre so langatmig und teilweise anstrengend ist.

In den Ermittlungsanstrengungen von Ann, könnte man eine tiefe Unzufriedenheit mit ihrer Lebenssituation vermuten. Sie hat sich aufs Land zurückgezogen, um ihren Alkoholkonsum zu limitieren. Das gelingt ihr nur bedingt. Auch auf der erotischen Linie, sind keine großen Erfolge zu verzeichnen. Die Beziehungen der Orts-Bewohner untereinander kann man sicher als schwierig bezeichnen. Er sieht aus, als ob jeder zwar eine eigene Meinung hat, diese aber nicht nach außen äußert. Jeder betrachtet jeden misstrauisch. Das kann für Ann auch noch mehr als schwierig sein, da sie ja auch noch von außerhalb in den Ort kam. Die Arbeit in der Käseserei bringt ihr gemeinsame Aktivitäten und ein finanzielles Auskommen, unterfordert sie aber. Vielleicht hätte sie mehr von einer Therapie profitiert, anstatt hier nun allein auf dem Land, ihrem biologischen Altern entgegen zusehen? 

 

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Readaholic kommentierte am 04. Januar 2022 um 14:09

 

"Vielleicht hätte sie mehr von einer Therapie profitiert, anstatt hier nun allein auf dem Land, ihrem biologischen Altern entgegen zusehen?" Ja, das stimmt. Es ist ja außerdem nicht so, dass Ann auf dem Land nicht an Alkohol kommt.

 

 

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Readaholic kommentierte am 03. Januar 2022 um 06:01

Mal was ganz anderes, was nichts mit dem Leseabschnitt zu tun hat: ich finde das Cover ganz und gar unpassend. Ein einsames Haus und zerklüftete Schären. Wo soll denn da bitte ein Bezug zur Geschichte da sein? Das Dorf liegt im Inland, Ann hat Nachbarn, die abgelegene Schmiede oder das Schulhaus stellt es auch nicht dar...

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Minijane kommentierte am 03. Januar 2022 um 07:10

Da hast Du absolut rechr. Das Cover passt wirklich gar nicht zur Geschichte.

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c-bird kommentierte am 03. Januar 2022 um 15:26

Da muss ich dir  voll Recht geben. Der Bezug liegt lediglich darin, dass man erkennt, dass es in Schweden spielt (könnte aber auch ein anderes skandinavisches Land sein) und beim Rot des Himmels kann man an ein Feuer denken.

Kommt aber in letzter Zeit immer häufiger vor, dass weder cover noch der Klappentext zum Buch passen. Wird wohl gerade so mal angelesen und etwas halbwegs passendes dazugepackt.

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Rosmarin kommentierte am 07. Januar 2022 um 09:23

Stimmt!! ;o) Völlig richtig beobachtet! Da wäre ich nicht draufgekommen!

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siko71 kommentierte am 03. Januar 2022 um 11:41

Ich breche hier ab, komme absolut nicht rein in die ganze Geschichte. Schade, es klang vielversprechend.

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MariePraun kommentierte am 03. Januar 2022 um 15:52

Was mir in diesem Abschnitt aufgefallen ist, ist das der eigentliche Fall ein wenig in den Hintergrund rückt. Der Autor geht eher auf die Probleme von Ann ein oder auf die Dorfgemeinschaft. Aber vielleicht ist das auch so gewollt? Vielleicht hat der Autor ein kleines Detail eingebaut, welches uns im letzten Teil dann verrät, wer der Täter oder die Täter waren. Die Idylle verblasst auf jeden Fall ziemlich schnell und es werden ein paar Geheimnisse und Zustände offen gelegt. Der Roman regt auf jeden Fall auch zum Nachdenken an. Auch hier sieht man, wie sich das Extreme verbreitet.

Und dank der Leserunde habe auch ich jetzt den Satz/das Sprichwort verstanden: "Die einzige Verbindung zwischen Haus und Keller war eine Dose Bullens Würstchen in der Speisekammer." Denn über die Aussage habe ich mich doch lange gewundert.

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Katzenmicha kommentierte am 04. Januar 2022 um 14:50

Der zweite Leseabschnitt ist nun auch gelesen,nun sind die Charaktere mir besser vertraut und ich mehr im Geschehen.Nach und nach werden einige Geheimnisse der Dorfbewohner gelüftet und man erfährt mehr vom Brand des Schulhauses und der Schmiede.Ich bin gespannt was es mit den toten Tauben,dem Dachs auf sich hat die Anne findet.Sonst sind die Ermittlungen noch mittendrinn und man muß abwarten wie es sich weiter endwickelt.Auf jeden Fall ist es spannend -weil sich immer wieder was neues auf tut und wieder es in eine andere Richtung geht.

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isalo kommentierte am 05. Januar 2022 um 17:39

Leider geht es auch im zweiten Abschnitt nicht schneller voran. Ein Ermittlungsansatz ist der etwas seltsame Halbbruder der verbrannten Lovisa; einer der Bruder des ermordeten Daniel und dessen Freundin. Sammy tappt im Dunklen, wünscht sich manchmal den Austausch mit Ann, dann wieder empfindet er ihr Engagement als Einmischung. Bei einer Geburtstagsfeier einer Dorfbewohnerin, nimmt Ann einige ihrer Nachbarn unter die Lupe. Dann geschieht ein Sprengstoffanschlag auf einem Dorfplatz einer anderen Stadt und schlägt somit den Bogen zu einem Sprengstoffdiebstahl, den Ann entdeckt hat.

Schweigende Wissende, die Festnahme des Sprengstoffdiebes durch eine Einsatztruppe; die Täter des Sprengstoffattentates planen den nächsten.

Ich möchte jetzt schon wissen wie alles zusammenhängt und bin gespannt auf den dritten Abschnitt.

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Kakadu kommentierte am 06. Januar 2022 um 11:35

Der zweite Abschnitt gefällt mir auch besser, da die Geschichte vorangeht. Inhalte möchte ich jetzt nicht mehr wiederholen. Die Erzählweise finde ich jetzt interessanter, auch wenn viele Nebensächlickeiten Erwähnung finden.

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Chuckipop kommentierte am 07. Januar 2022 um 11:57

Also, ich hatte den zweiten Leseabschnitt am Mittwoch noch beendet, und trotz allem werde ich einfach nicht warm mit dem Buch. Zu viele Namen, zu wenig Spannung und hier wäre es wirklich hilfreich, die Vorgeschichte zu kennen...

Ann ist eine ganz taffe Frau, die Vorfälle mit den toten Tieren (der Dachs im Bett war besonders heftig) würde auf mein Gemüt sicher ganz anders wirken - sie bleibt ruhig.

Den Schreibstil an sich mag ich, dieses ruhige, wo in manchen Nebensätzen mehr gesagt wird als bei anderen teilweise auf einer ganzen Seite, aber hier ist das schon sehr extrem mit der Ruhe. Das gemächliche Dorfleben sollte es evtl. widerspiegeln, und die Mauer des Schweigens, die sich hier verbirgt. Aber wie ein Thriller liest sich das dadurch definitiv nicht, schade...

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Cassandra kommentierte am 09. Januar 2022 um 20:47

An einen Thriller  stelle ich auch andere Anforderungen. Aber an den Schreibstil habe ich mich mittlerweile  schon fast gewöhnt und mich ertappt, wie ich schon in den nächsten  Abschnitt hineingelesen habe. 

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Rosmarin kommentierte am 09. Januar 2022 um 09:02

Zweiter Abschnitt beendet, gehofft, ich würde gleich bis zum Ende durchlesen, hat aber leider nicht geklappt. Irgendwie läuft es nicht so richtig, wie viele von Euch auch schon angemerkt haben.

Dabei mag ich sowohl den Stil, als auch Ann. Was für eine Entwicklung! Von der taffen Ermittlerin zur furchtlosen Käserin? Ihr Leben, ihre Umgebung, die Mensch im Dorf - ja, schon irgendwie spannend. Ich finde nur noch keinen Lichtblick hinsichtlich der Anschläge... aber sicher kommt da noch was. Der verwesende Dachs im Bett, igitt! Ich hätte mein komplettes Bett ausgetauscht!

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 156 bis 301
Cassandra kommentierte am 09. Januar 2022 um 20:44

Ja, stimmt. Ich glaube auch nicht,dass ich das Bett nochmals benutzen könnte.

Wie witzig" die furchtlose Käserin". Was für ein Unterschied,aber scheinbar hat es ihr gut getan.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 156 bis 301
Cassandra kommentierte am 09. Januar 2022 um 20:57

Langatmig bleibt es auch im zwe Abschnitt, wenn ich mich auch besser mit dem Schreibstil arrangiert habe. Aber ein Krimi mit Spannung wird's wohl nicht mehr werden.

Zeitweise macht das Lesen dieser vielen kurzen miteinander kombinierten Sätze sogar Spaß.

Obwohl man die Beweggründe  der Akteure nicht immer nachvollziehen kann. Besonders bei Sammy geht es mir momentan so. Mittlerweile  ist meine Lieblingsprotagonistin eher Ann, die in der Käserei voll aufgeht, die therapeutische Wirkung von Käse muss nicht zu unterschätzen sein. Sogar der Rotwein hat seine Anziehungskraft eingebüßt. 

Sam und Bertil gewähren Omid Unterschlupf, dass hätte ich jetzt nicht gedacht.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 156 bis 301
Streiflicht kommentierte am 20. Januar 2022 um 18:54

Ich muss gestehen, dass ich immer noch nicht so recht in die Geschichte reingefunden habe. Zu viele nebensächlichkeiten, die in epischer Breite erzählt werden, eine eher nicht so tolle Übersetzung und der xte Band einer reihe...

Ich finde es trotzdem interessant, Ann und ihre ehemaligen Kollegen zu begleiten. Verstehen tue ich an einigen Stellen einiges nicht und ich bin auch nicht richtig warm mit den Figuren. Für mich eine neue Erfahrung, da ich die nordischen Autoren bisher eigentlich immer mochte.