Rezension

Viele wichtige Themen

Yellowface -

Yellowface
von Rebecca F. Kuang

Die Geschichte wird aus der Sicht von June, einer bisher erfolglosen Autorin, erzählt. Sie schreibt ein Manuskript ihrer verstorbenen chinesisch-amerikanischen Star-Autorin-Freundin um und veröffentlich es dann in ihrem Namen.

Ich mochte June nicht besonders, weil sie nur so vor Neid auf erfolgreichere Personen strotzt und generell unsympathisch ist. Das war aber denke ich genau so von der Autorin beabsichtigt. Ich fand es sehr interessant, wie geschickt sie es schafft, dass man mit einer unsympathischen Protagonistin doch mitfühlt. Man hat mit June Mitleid, dass ihr bisher der Durchbruch als Autorin nicht gelungen ist und fiebert mit, ob ihr Schwindel auffliegt.

Zudem war es spannend, einen Einblick in die umkämpfte Literaturbranchen und ihre Abläufe zu bekommen. Man begleitet June von der Ausarbeitung des Manuskripts bis nach der Veröffentlichung ihres Buches.

Generell sind die (teilweise unterschwellig) behandelten Themen top aktuell und relevant, wie Rassismus, Cancel Culture und Schattenseiten der sozialen Medien. Das Buch regt die Leser auf jeden Fall zum Nachdenken an und appelliert an die eigenen Moralvorstellungen. Wem gehört moralisch gesehen ein umgeschriebener Text? Wer darf über welche Themen schreiben?

So gegen Ende des Buches hat sich allerdings die Geschichte etwas gezogen und auch die Auflösung fand ich nichts Besonderes. Trotzdem würde ich definitiv eine Leseempfehlung aussprechen.