Rezension

Leider hat mich das Buch komplett enttäuscht

A Fall to Forgive -

A Fall to Forgive
von Morgane Moncomble

Bewertet mit 1 Sternen

Achtung: Band 1 einer Reihe, aber in sich abgeschlossen.

Camelia kann es nicht glauben: Rory, die Geißel ihrer Highschool-Zeit ist tot. Angeblich ermordet von Lou, dessen bestem Freund und ebenfalls einer ihrer Mobber. Rory hat ihr in seinem Testament all seine Bücher hinterlassen und einen kryptischen Brief. Camelia, die endlich ihre Chance auf Rache wittert, überzeugt ihre Mentorin die Verteidigung von Lou zu übernehmen. Wird Camelia diese Chance nutzen und Lou genauso quälen wie er einst sie, oder wird sie ihm helfen, seine Unschuld zu beweisen?

Die Leseprobe hat mich total neugierig gemacht und ich wollte das Buch unbedingt lesen. Ich selbst bin eine Mobbing-Überlebende und weiß, wie tief diese Wunden sind. Wie es ist, wenn einem jeder einzelne Tag zur Hölle gemacht wird und wie tief der Hass auf die Mobber sein kann. Doch das Buch konnte für mich die Versprechungen der Leseprobe nicht halten.

In der Rückblende auf die Highschool-Zeit, als Camelia Lou und seiner Gruppe von Freunden das erste Mal begegnete, tat sie mir leid. Ich mochte sie und ich fand auch die Freundschaft zwischen Lou und Rory faszinierend. Dass er Rory einerseits liebte und andererseits auch hasste für seine Grausamkeit. Diese gewisse Abhängigkeit.
Doch in der Gegenwart waren mir beide unsympathisch. Camelia mochte ich noch mehr als Lou, allerdings konnte ich ihre Handlungen oft nicht nachvollziehen.
Lou dagegen konnte ich einfach nicht ab. Ich kam mit seiner ständig spöttischen, provozierenden Art nicht klar. Er schien vieles einfach nicht ernst zu nehmen, spielte ebenso wie Rory früher immer wieder Spielchen. Ich war so oft genervt von ihm. In seinem Inneren war er manchmal anders, aber er zeigte es nur selten nach außen.
Camelia hat Lou gegenüber als Teil von dessen Verteidigungsteam die Oberhand, lässt sich aber immer wieder auf Spielchen mit ihm ein und wird dadurch selbst anstrengend und für mich unsympathisch.

Die Handlung rund um den Mord an Rory ist eine ziemliche Schnitzeljagd. Ein Hinweis folgt auf den nächsten und so weiter. Was dahintersteckte war mir allerdings schon sehr früh klar und ich wartete nur darauf, wann es endlich auch bei den Protagonisten Klick machte. Trotzdem war die Wendung / Auflösung am Ende gut, obwohl ich sie schon früh vorhersehen konnte.

Fazit: Einerseits finde ich die Dynamik, die zwischen Lou und Rory geherrscht hat, faszinierend - toxisch ganz klar, aber eben auch faszinierend. Lou war verliebt in und abhängig von Rory, obwohl er dessen grausame Seite gehasst hat und, um ihm zu gefallen, selbst grausam war. Aber ich kam mit seiner ständig spöttischen, provozierenden Art nicht klar. Auch Camelia machte es mir schwer. 

Ich fand einiges ziemlich unlogisch und wenig glaubwürdig. Es wurde so viel Potenzial verschenkt!

Das Buch war leider nicht meins. Die Wendung am Ende war gut, allerdings hatte ich sie bereits erwartet. Das Buch bekommt von mir 1 Stern. Ich hab mich durchgekämpft, aber Spaß gemacht hat mir das Lesen leider nicht.