Rezension

Historischer Roman, Abenteuergeschichte und Krimi in einem – Gruselrätselraten auf hoher See

Der Tod und das dunkle Meer -

Der Tod und das dunkle Meer
von Stuart Turton

Bewertet mit 4 Sternen

Meine Inhaltsangabe:
Die Saardam, ein Handelsschiff, ist auf den Weg von Batavia nach Amsterdam. Mit an Bord: ein kostbarer Schatz, der zum Tode verurteilte Gefangene Samuel Pipps, sein Partner Arent Hayes, der eiskalte Generalgouverneur samt Gattin, Tochter und Leibgarde sowie einige andere hochgestellte Persönlichkeiten und natürlich die raue Mannschaft. Und ganz offensichtlich auch ein Dämon namens Alter Tom, der das Schiff heimsucht, für Unruhe und Angst sorgt und den einen oder anderen Mord begeht. Arent nimmt mit Sara die Ermittlungen auf. Dabei stehen ihnen nicht nur Saras Ehemann im Weg (der Sara wie eine Gefangene hält und sie auch gerne mal züchtigt) sowie die raubeinige Mannschaft (die mit Soldaten und Edelleuten nichts zu tun haben will), sondern auch besagter Alter Tom (der vorhat, das ganze Schiff dem Untergang anheimzugeben). Nach und nach kommen Einzelheiten ans Licht, die weit in die Vergangenheit zurück reichen und die das Leben aller Beteiligten nachhaltig auf den Kopf stellen.

Mein Eindruck:
Anfangs hatte ich ein bisschen Mühe, in der Geschichte Fuß zu fassen. Ich wusste nicht so richtig, woran ich war, wo es hingeht und was ich davon halten soll. Das ist nicht wirklich ein Krimi. Aber auch nicht wirklich ein historischer oder ein Abenteuer-Roman. Es ist von allem etwas, gemixt mit Fantasie, Grusel und Romantik. Also eine ganz schöne Packung, sage ich euch. Doch je weiter die Story voranschritt, desto mehr konnte sie mich begeistern. Vor allem mochte ich Arent Hayes total gerne, der sich immer mehr zu einem starken Mann mit schwarzer Vergangenheit aber goldenem Herzen entwickelte. Das Leben auf dem Schiff wurde anschaulich geschildert und mir lief dabei der eine oder andere Ekelschauer über den Rücken. Auch die Zwei- oder besser gesagt Dreiklassengesellschaft von damals kam gut rüber. Die Story selbst, die Todesfälle, deren Umstände und die Auflösung waren super spannend und letztlich sowas von überhaupt nicht das, was ich mir beim Lesen zusammengesponnen habe. Da hat mich Turton aber gehörig an der Nase herumgeführt.

Ein kurzweiliges, spannendes und einnehmendes Leseerlebnis mit tollen Charakteren, bildhaften Beschreibungen, spannenden Krimianteilen und einem für mich nicht zu erwartenden Ausklang. Ich würde ja 4,5 Sterne geben, finde halbe Sterne mittlerweile aber irgendwie doof. Für ganze 5 reichts nicht, also sehr sehr gute 4 Sterne. Was mich aber TOTAL stört: wie kann man bitte vorne auf das Cover einen Barcode machen? Das sieht SO doof aus und verschandelt jedes Cover aufs Heftigste. Ganz gruselig, sowas!