Rezension

Warum wir das werden was wir sind!

Wir sitzen im Dickicht und weinen -

Wir sitzen im Dickicht und weinen
von Felicitas Prokopetz

Bewertet mit 4 Sternen

Das Buch „Wir sitzen im Dickicht und weinen“ ist eine Familiengeschichte, die von der alleinerziehenden Valerie und ihrer an Krebs erkrankten Mutter Christina handelt. Das Buch hat mehrere Zeitebenen, die die verschiedenen Entwicklungen und Erziehungsstile sowohl mütterlich- als auch vöterlichseits erzählt. Die Erzählperspektive wechselt sehr häufig. Mal erzählt Valerie in der Ich-Perspektive, dann wieder Christina. Durch die verschiedenen Perspektiven und den Zeitsprüngen, war es für mich teilweise schwer, die Zusammenhänge zu verstehen. Aber genau diese Zeitsprünge sind wiederum wichtig, um die Geschichte und das angespannte Verhältnis zwischen Mutter und Tochter zu verstehen. Und warum Valerie eine ganz andere Beziehung zu ihrem 16-jährigen Sohn hat, die sehr fürsorglich, aber auch von Angst geprägt ist. Die Charaktere sind sehr gut dargestellt und beschrieben. Der Schreibstil der Autorin ist fesselnd und sehr einfühlsam. Insgesamt war es ein guter Familienroman, der mich zeitweise berührt hat. Jedoch hat er mich aufgrund von mehreren nicht nachvollziehbaren Handlungen nicht 100-prozentig überzeugt. Aber gerade das nicht intakte Familiengeflecht und die Krebserkrankung der Mutter werden mich noch etwas beschäftigen und zeigen auf, wie manche Charaktereigenschaften über Generationen hinweg sich durch verschiedene Erziehungsstile entwickeln.