Rezension

Tod eines Drogendealers

Lavendel-Sturm -

Lavendel-Sturm
von Carine Bernard

Bewertet mit 5 Sternen

„...Auf dem Monitor der Kollegin war ein Foto zu sehen: eine junge Frau in einem weißen Kleid, dunkles Haar umrahmte ihr schmales, blasses Gesicht. Sie lag auf den Rücken und hatte die Augen geschlossen...“

 

Lieutenant Valerie Cravasse erkennt auf den Foto ihre kleine Schwester. Was war passiert?

Die Autorin hat einen fesselnden Krimi geschrieben. Für den hohen Spannungsbogen sorgt auch der gut ausgearbeitete Schriftstil.

 

Die Tote wurde in einer Sandsteinhöhle am Rocher du Roscalinaud gefunden. Die Obduktion kommt zu dem Ergebnis, dass der Tod die Folge von Rauschgiftgenuss ist. Außerdem haben die schlechten Luftverhältnisse in der Höhle dazu beigetragen.

Valerie macht sich Vorwürfe, dass sie nichts vom Rauschgiftgenuss ihrer Schwester mitbekommen hat. Allerdings haben sie sich auch nur selten gesehen. Angeblich studierte die Tote Kunstgeschichte.

Der Roman bringt das Flair der Gegend sehr gut rüber. In der Höhle scheint eine besondere Atmosphäre zu herrschen. Das spürt auch die junge Kommissarin Lilou Braque, als sie sich in Ruhe den Tatort ansehen will. Sie ist aber nicht zuständig, denn der Fall gehört in die Hände der örtlichen Gendarmerie. Und deren Chef lässt sich nicht in die Karten gucken, sondern legt den Fall zu Akten.

Dann aber wird Pascal Bech tot in seiner Wohnung aufgefunden. Er war mit der Toten befreundet und hat ihr die Drogen besorgt. Er wurde seit einiger Zeit von der Drogenfahndung beobachtet. Der Mord soll von Lilou und ihrem Team aufgeklärt werden.

 

„...Die Kollegen schicken selbst noch ein Team in die Wohnung und wollen auch über unsere Ermittlungen informiert werden. Wenn wir irgendwelche Hinweise auf Aktivitäten im Zusammenhang mit der Rauschgiftszene finden, möchten sie es umgehend erfahren...“

 

Mir gefällt die konstruktive und unaufgeregte Arbeit des Teams. Jeder weiß, was er zu tun hat. Der Umgangston ist angemessen.

Lilou fragt sich, ob etwas Valerie ihre Schwester gerächt hat. In Absprache mit ihrem Vorgesetzten bleibt Valerie erst einmal bei den Ermittlungen außen vor, da sie als befangen gilt.

Dann aber gibt es überraschende Wendungen. Neue Personen kommen ins Spiel.

 

„...Lilou schlug verärgert au das Lenkrad. Das war die frustrierendste Phase einer Ermittlung: nur lose Enden, aber keine Ergebnisse….“

 

Am Ende jedoch bleibt kein Frage offen.

Der Krimi hat mir sehr gut gefallen.