Rezension

Im Schatten des Eiffelturms

Mademoiselle Eiffel und der Turm der Liebe -

Mademoiselle Eiffel und der Turm der Liebe
von Sophie Villard

Bewertet mit 4 Sternen

Wie auf dem wunderschönen Cover sind der Eiffelturm und seine Geschichte die Kulisse für eine spannende, aber fiktive, Erzählung um Claire Eiffel und ihre Familie. In diesem Roman verflicht Sophie Villard wahre mit erfundenen Ereignissen, um die Geschichte einer starken Frau zu erzählen, die den Aufbau des nach ihrer Familie genannten berühmten Turms begleitet hat.

Heutzutage kennt natürlich jeder den Eiffelturm, der nicht mehr von der Pariser Skyline wegzudenken ist. In der Jahren seiner Erbauung für die Weltausstellung 1889 war aber dieses Meisterwerk der Ingenieurwissenschaft und der Projektplanung ziemlich umstritten. Viele faszinierenden geschichtstreuen Details um das Pariser Wahrzeichen, sowie einige Dokumente hat Sophie Villard in ihrer gut recherchierten Erzählung integriert. 

Träger für Träger wird der Turm montiert. Genauso nummeriert folgen spannende Seiten aneinander. Technische Herausforderungen und der noch heute in allen Münden Fachkräftemangel bringen interessante Figuren ins Spiel. Die Anekdoten über diese Epoche und einige Nebenrollen der Familie Eiffel und der Kulturszene verleihen dem Buch Glaubwürdigkeit.

Der fiktive Teil der Geschichte beinhaltet Gefühlsausbrüche und viel Drama. Aufgrund der vielen Peripetien wird man als Leser*in an dem Roman gefesselt. Allerdings übertönt in der zweiten Hälfte die Liebe die Geschichte, so dass dieser historische Roman für meinen Geschmack sich zu sehr dem Kitschromangenre nähert.

Das aufschlussreiche Nachwort hat Klarheit geschaffen, welche Teile der Erzählung Geschichte und welche Fiktion sind. Zusätzlich verrät es, was die Autorin bewegt hat, diesen Roman Claire Eiffel und nicht ihrem berühmten Vater zu widmen.

Fazit: Eine interessante und gut recherchierte Geschichte über eine verkannte Frau, ohne die Gustave Eiffel es wahrscheinlich schwerer gehabt hätte.