Rezension

Großartige Atmosphäre, aber nicht überzeugend

Hotel Magnifique – Eine magische Reise -

Hotel Magnifique – Eine magische Reise
von Emily J. Taylor

Bewertet mit 3 Sternen

Das legendäre Hotel Magnifique reist nachts durch die Welt und bringt die Gäste an die spektakulärsten Orte. Kein Wunder also, dass sich die Menschen darum reißen einzuchecken – obwohl sie zustimmen, ihre Erinnerungen an dieses Abenteuer im Anschluss zu verlieren. Einen kostspieligen Urlaub können sich Jani & ihre Schwester Zosa zwar nicht leisten, dafür gelingt es ihnen eine Anstellung im Hotel zu bekommen. Es scheint ein großes Abenteuer zu werden – bis Zosa verschwindet. Jani setzt alles daran, ihre Schwester zu finden und begibt sich damit in tödliche Gefahr. 

Die Einblicke in die Welt der Angestellten im Vergleich zu den Erlebnissen der Gäste sowie die zunehmenden düsteren Episoden waren interessant und haben die Geschehnisse innerhalb und außerhalb des Hotels zunehmend in ein anderes Licht gerückt. Dieser Wandel der Atmosphäre hat mir richtig gut gefallen. 

Gleichzeitig haben die unterschiedlichen Ansätze nur wenig Raum bekommen. Obwohl ich keine große Verfechterin von Geschichten bin, deren Handlung an spannenden Punkten unterbrochen wird: Eine Aufteilung in zwei Bände hätte vermutlich dazu geführt, dass Nebenhandlungen etwas mehr Farbe bekommen, die Beziehungen zu anderen Charakteren authentischer gewirkt und die kopflosen Handlungen weniger Platz eingenommen hätten. Hier wurde nicht nur einmal der Hals riskiert. 

Außerdem war das Buch für mein Empfinden ein irritierender Mix aus YA & Szenen für eine ältere Zielgruppe. So wurde es beidem nicht vollständig gerecht, was mich ehrlicherweise enttäuscht hat. 

Die Liebesgeschichte nimmt nur einen kleinen Teil ein, was mir ausgesprochen gut gefallen hat. Kopflose Schwärmerei hätte mir vermutlich den Rest gegeben. Allerdings hätte es einige Momente gegeben, die eine tiefere Verbindung ermöglicht hätten – wäre nicht immer einer von beiden spontan woanders gebraucht worden. (Erwähnenswert finde ich aber noch, dass queere Charaktere ganz casual eingebunden werden.)

Insgesamt gab es einige spannende Ideen & atmosphärische Momente, trotzdem wollte der Funke für mich nicht so recht überspringen. Lesenswert ist das Buch dennoch!