Rezension

Ein Hauch von Tee und Blut

A Tempest of Tea -

A Tempest of Tea
von Hafsah Faizal

Am Tag eine Teestube, in der Nacht ein illegales Bluthaus. Das Spindrift ist mehr als es auf den ersten Blick scheint, genau wie seine Besitzerin Arthie Casimir. Als das Spindrift und seine Bewohner bedroht werden, versucht Arthie zusammen mit ihrem Bruder Jin ihr Zuhause zu retten. Doch dafür müssen sie einen gewagten Auftrag annehmen und in das Athereum einbrechen, das von den mächtigsten Vampiren der Stadt bevölkert ist. Für dieses Anliegen stellt Arthie eine Crew zusammen, deren Fähigkeiten ihr zum Erfolg verhelfen sollen. Doch jeder von ihnen treibt seine eigenen Ziele voran und selbst Arthie hat Geheimnisse, die sie bisher nicht einmal ihrem Bruder offenbart hat.

Die Geschichte beginnt tatsächlich sehr verheißungsvoll. Eine Gruppe Außenseiter, die sich zusammentut um etwas äußert Wertvolles zu stehlen und dabei die ihnen eigenen Fähigkeiten einsetzt um ihr Ziel zu erreichen. Von der Grundgeschichte erinnert es ein wenig an die Krähen von Leigh Bardugo, kann aber mit deren Brillanz leider nicht mithalten. Arthie Casimir als Kopf der Bande und ihr Bruder Jin, der sowohl ein genialer Erfinder als auch ein Raufbold ist, sind die zentralen Figuren des Ganzen. Arthie gilt als verschlagen und einfallsreich, sowie unnahbar, hat jedoch ein Herz für Straßenkinder und Waisen, die sie aufnimmt und in ihrer Teestube beschäftigt. Da ein Großteil der Kapitel aus ihrer Sicht geschrieben sind, erhält der Leser auch Einblick in ihre Emotionen, die für mich nicht zu ihrer äußeren Fassade passen. Sowohl auf Laith, als auch Matteo reagiert sie sehr leidenschaftlich, auch wenn sie diese Emotionen meist unterdrücken kann. Ich wurde aus ihr als Charakter nicht immer schlau. Genauso wie ich weder Matteo noch Laith richtig einschätzen konnte. Jin und Flick mochte ich hingegen sehr gerne und auch die Annäherung der Beiden war allerliebst. Der Plan ins Athereum einzubrechen erschien mir nicht richtig ausgeklügelt. Die Handlung verzettelte sich sehr auf die Beziehungen der Figuren zueinander und lenkte den Fokus für mich zu sehr vom Diebstahl und den darauf folgenden Ereignissen ab. Die Ereignisse am Ende waren mir zu überstürzt und vielfältig. Auch der Schreibstil schwankte sehr zwischen wunderschön formulierten Wendungen zu recht abgehackten, sprunghaften Szenen, die ich teilweise mehrfach lesen musste. Die Grundidee auch unter Einbeziehung der Vampire gefällt mir weiterhin sehr gut, an der Umsetzung hat es mir jedoch ein ums andere Mal gehapert. Trotzdem werde ich natürlich auch den zweiten Teil der Dilogie lesen, da ich in der Geschichte noch einiges an Potenzial sehe.